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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Schultern fließend getragen wie bei ihrer ersten Begegnung. Der Tee kam ebenfalls. Die Kellnerin stellte die Tassen vor ihnen ab.

    »Alles zu Ihrer Zufriedenheit?«, fragte sie und war wieder verschwunden, bevor einer von beiden Zeit zu einer Antwort gefunden hatte.

    »Es wird Sie vielleicht interessieren«, sagte Kate, während sie die metallene Teekanne aufnahm und ihm Tee einschenkte,

    »dass die Ehefrau meines Vaters genau wie mein Halbbruder von meiner Unschuld überzeugt sind.«

    »Sind sie das? Ich meine, das ist gut!« Prescott hatte die Hand nach der Milch ausgestreckt, und dort verharrte sie nun. Er war überrascht, dass sie nicht zuerst Milch eingegossen hatte, doch nach dieser überraschenden Aussage vergaß er es. Er war den ganzen Tag unterwegs gewesen und hatte noch nichts davon gehört, dass Carla Penhallow ihr angeboten hatte, für die Dauer ihres Aufenthalts in Bamford nach Tudor Lodge umzuziehen.

    »Ja.« Sie sah ihm ins Gesicht, und er bemerkte ein spöttisches Glitzern in ihren Augen.

    »Sie hatten Recht mit Ihrer Annahme, dass ich auf dem Rückweg ins Crown war, Sergeant – ich meine Steve. Aber nur, um meine Sachen zu packen. Ich bin froh, Ihnen sagen zu können, dass ich aus dieser schrecklichen Bude ausziehe. Ich wurde eingeladen, in Tudor Lodge zu wohnen.« Sie deutete auf die Plastiktüte zu ihren Füßen.

    »Ich war nur gerade ein paar Kleinigkeiten besorgen, die ich brauche.« Das spöttische Glitzern verwandelte sich in ein triumphierendes Leuchten.

    »Ich werde bei meiner Familie wohnen!«, sagte sie. Dieses fast spürbare Triumphgefühl, zusammen mit der unerwarteten Neuigkeit, verschlug Prescott die Sprache. Nach fast einer ganzen Minute griff er nach seiner Teetasse und gab ein wenig elegantes

    »Ich werd verrückt …!« von sich. Das Lachen der jungen Frau hallte durch das Café, und die Frauen ringsum drehten neugierig die Köpfe nach ihnen um.
    Carla blieb im Eingang zur Küche stehen, einen prall gefüllten Plastiksack in den Armen. Mrs Flack stand mit dem Rücken zur Tür am Spülbecken und wischte den Ablauf sauber. Sie drehte sich nicht um, doch sie musste ahnen, dass ihre Arbeitgeberin dort stand. Die Gestalt der Haushälterin strahlte Missbilligung aus.
    Ein wenig verlegen sagte Carla:

    »Danke sehr, Irene, dass Sie das Bett für unseren Gast bezogen haben und dafür, dass Sie auf Ihren freien Samstag verzichten und hergekommen sind, um uns zu helfen.«
    Mrs Flack nahm sich Zeit. Sie wrang umständlich das Spültuch aus und hängte es über die Wasserhähne, bevor sie sich umwandte und antwortete.

    »Keine Sorge, das geht schon in Ordnung, Mrs Penhallow.« Ihre Stimme klang verdächtig tonlos.

    »Hören Sie, Irene«, sagte Carla und stellte den Plastiksack ab.

    »Ich weiß, dass einige Leute es merkwürdig finden.«

    »Mrs Penhallow, es steht mir nicht an«, unterbrach Mrs Flack ihre Arbeitgeberin,

    »etwas dazu zu sagen, so viel ist gewiss!« Carla seufzte angesichts des fehlenden Zuspruchs und deutete auf den Sack zu ihren Füßen.

    »Ich habe ein paar Sachen ausgemustert und dachte, dass Ihr Näh- und Strickzirkel vielleicht interessiert wäre?«

    »Oh?« Mrs Flacks Interesse flammte auf, bevor ihr einfiel, dass sie eigentlich missgelaunt und keinesfalls bestechlich war. Ihr leerer Tonfall kehrte zurück.

    »Das ist sehr freundlich von Ihnen.«

    »Ich weiß, dass Sie die Wolle von guten Stricksachen auseinander ziehen und neue Sachen daraus machen, deswegen habe ich zwei von Andrews Pullovern hineingelegt, außerdem ein paar Vliesteile, die man zerschneiden kann, um daraus Babywäsche oder kleine Höschen zu nähen. Ich glaube, Sie hatten erwähnt, dass Sie Ihrem Zirkel als nächstes Babykleidung vorschlagen wollen?« Carlas Stimme klang einschmeichelnd, doch gleichzeitig blickte sie drein, als wollte sie sagen, dass es der Haushälterin tatsächlich nicht anstand, ihre Meinung zu verkünden. Steif kam Mrs Flack zu ihr, bückte sich und hob den Sack auf.

    »Ich weiß es zu schätzen, herzlichen Dank. Ich habe meinen Wagen noch nicht aus der Werkstatt zurück, deswegen denke ich, dass ich den Sack bis morgen in der Abstellkammer lassen werde.« Ihr Tonfall klang ein ganz klein wenig besänftigt. Carla wartete ungeduldig, bis ihre Haushälterin mit dem Verstauen des Plastiksacks fertig und wieder in die Küche zurückgekehrt war.

    »Irene, was die Tochter meines verstorbenen Mannes angeht … ich kann sehen, dass Sie mein Handeln nicht gutheißen.

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