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Tote lügen nicht: 1. Fall mit Tempe Brennan

Tote lügen nicht: 1. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Tote lügen nicht: 1. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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meine Mailbox schicken?«
    Es folgte eine längere Pause, während der ich mir vorstellte, wie Dallair auf die große Uhr in der Eingangshalle schaute.
    »Hat das etwas mit Tanguay zu tun?«
    »Ja.«
    »Okay. Ich warte, bis Bertrand kommt.«
    »Beleuchten Sie das Styropor so, daß die Bißmarken gut sichtbar sind. Und legen Sie ein Lineal oder so was daneben, damit ich einen Größenvergleich habe. Am liebsten wäre es mir, wenn das Bild im Maßstab eins zu eins wäre.«
    »Das ist kein Problem.«
    »Super.« Ich gab ihm meine E-Mail-Adresse und bat ihn, mich anzurufen, sobald er die Datei verschickt hatte.
    Dann wartete ich. Die Sekunden vergingen quälend langsam. Kein Anruf. Keine Katy. Ich konnte hören, wie der Sekundenzeiger an der Wanduhr weiterwanderte. Klick, Klick, Klick.
    Als das Telefon läutete, hob ich sofort nach dem ersten Klingeln ab.
    »Dallair.«
    »Ja.« Ich schluckte, was einen brennenden Schmerz in meinem Hals verursachte.
    »Vor etwa fünf Minuten habe ich Ihre Datei losgeschickt. Sie trägt den Namen Tang.tif. Sie ist komprimiert. Ich bleibe noch so lange im Büro, bis Sie sie auf ihrem Bildschirm haben. Sollte es Probleme geben, schicke ich sie ein zweites Mal. Wenn alles okay ist, antworten Sie einfach per E-Mail. Viel Glück.«
    Ich dankte ihm und legte auf. Sofort loggte ich mich in meine Mailbox auf dem Universitätscomputer ein, wo mich der blinkende Hinweis Sie haben neue Nachrichten in Ihrer Mailbox erwartete. Ich ignorierte die restlichen E-Mails und lud mir sofort die Datei herunter, die Dallair mir geschickt hatte. Als ich sie dekomprimiert hatte, sah ich das Bild zweier Gebißabdrücke auf meinem Bildschirm, bei denen jeder einzelne Zahn deutlich erkennbar war. Darunter war ein Lineal zu sehen. Ich schickte Dallair eine Rückmeldung und beendete die Verbindung zum Rechner der Universität.
    Dann lud ich die Datei tang.tif in mein Bildbearbeitungsprogramm und plazierte sie neben dem Bild der Bißmarke auf dem Stück Käse. Ich wandelte beide Bilder in ein RGB-Format um und glich auf dem Bild, das Dallair mir geschickt hatte, Kontrast und Farbsättigung dem von mir bearbeiteten Photo aus der Rue Berger an.
    Für den Vergleich, den ich machen wollte, mußten beide Bißmarken genau gleich groß sein. Ich holte eine Lupe mit Fadenzähler aus einer Schublade meines Schreibtisches und betrachtete damit auf dem Bildschirm das Lineal, das Dallair mitphotographiert hatte. Die Striche darauf waren genau einen Millimeter auseinander. Sehr gut. Das Photo war im Maßstab eins zu eins.
    Auf dem Bild aus der Rue Berger war natürlich kein Maßstab. Was nun?
    Ich verkleinerte das Bild aus der Rue Berger wieder, bis es bildschirmfüllende Größe hatte und suchte nach einem passenden Gegenstand. Direkt neben der Schale mit den Nudeln stand der Plastikbecher von Burger King, auf dem das Firmenlogo klar und deutlich zu erkennen war. Wunderbar.
    Ich rannte in die Küche und hoffte, daß das, was ich suchte, noch immer da war. Ich ging in die Hocke und wühlte so lange im Abfalleimer unter der Spüle herum, bis ich den Becher fand, den ich tags zuvor bei Burger King gekauft hatte.
    Der Becher war voller Kaffeesatz, so daß ich ihn erst einmal abwaschen mußte. Als ich wieder vor meinem Computer saß, maß ich mit zitternden Händen das große B auf dem Logo aus. Laut Fadenzähler war es genau vier Millimeter breit.
    Als nächstes rief ich den Menüpunkt Größe ändern in meinem Bildbearbeitungsprogramm auf und klickte mit der Maus an den linken Rand des B in dem Bild aus der Rue Berger. Ich hielt die Maustaste gedrückt, fuhr mit dem Cursor an den rechten Rand des Buchstabens und klickte noch einmal. Nachdem ich so meine Kalibrierungspunkte ausgewählt hatte, teilte ich dem Programm mit, es solle das ganze Bild so groß machen, bis die Entfernung zwischen den beiden Punkten genau vier Millimeter betragen würde. Als das geschehen war, stellte ich das Photo wieder so ein, daß es nur den Ausschnitt mit den Bißspuren zeigte.
    Die beiden Bilder lagen jetzt im Maßstab eins zu eins nebeneinander. Tanguays Abdrücke zeigten den kompletten Ober- und Unterkiefer mit jeweils acht Zähnen auf jeder Seite einer gedachten Mittellinie.
    Auf dem Käse hingegen waren nur fünf Zähne zu sehen, außerdem waren die Abdrücke verwischt. Vermutlich hatte der Besitzer des Gebisses gerade von dem Käse abgebissen, als wir die Wohnungstür aufsperrten, und den Rest achtlos auf die Nudeln geworfen. Ich sah mir die

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