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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Fahndungsabteilung kannte, standen ein paar Schritte von ihr entfernt und rauchten. Sie betrachtete sie aus den Augenwinkeln. Sie waren dünn gekleidet und bibberten, während sie hastig rauchten. Hinter ihnen überwinterten Fahrräder im Fahrradständer an der Wand. Einige hatten einen Platten. Ein Mann beugte sich über eines der Räder und versuchte, das Schloss zu öffnen. Es dauerte lang. Er fummelte mit einem Schlüssel herum. Vielleicht ist er nicht ganz bei der Sache, dachte Brandt. Was tut er da eigentlich? Es war kaum zu sehen, aber seine Körpersprache verriet ihn doch. Eine etwas zu schnelle Kopfbewegung, um zu verschleiern, dass er in ihre Richtung geblickt hatte, weckte ihre Aufmerksamkeit. Sie sah ihn jetzt ganz offen an. Er kam ihr bekannt vor, aber sie konnte ihn nicht einordnen. Der Mann wandte sich ab, gab den Versuch auf, das Fahrrad aufzuschließen, und ging zügig auf die Ecke des Präsidiums zu.
    Ellen Brandt verließ ihren Platz in der Sonne und folgte dem Mann eilig. Er bog um die Ecke. Sie rannte, und ihre Jacke flatterte. Sie atmete stoßweise, vor allem vor Aufregung. Vor der Ecke lief sie langsamer, blieb stehen und spähte vorsichtig nach dem Mann.
    Er war verschwunden.
    Wie ist das möglich?, dachte Brandt. Es gab keinen Ort, an den er so schnell hatte verschwinden können. Er hatte nur wenige Sekunden Vorsprung gehabt. Es war kein Hauseingang in Sicht, in den er sich hätte flüchten können, und die nächste Querstraße war ein ziemliches Stück entfernt. Ihr Blick glitt die Präsidiumsfassade entlang. Mit Ausnahme einer Zufahrt, die auf den Innenhof führte, war sie vollkommen geschlossen. Der Hof war mit einem hohen Zaun und einem hohen Tor gesichert. Dorthin konnte er also nicht verschwunden sein. Ein paar Autos standen auf der Straße, aber in keinem saß ein Mann. Brandt ging zum ersten Auto und sah hinein, ob sich jemand auf dem Boden versteckte. Niemand. Sie blickte in die anderen Autos, aber auch diese waren leer.
    Auf dem Weg zurück ins Präsidium kam sie an der Lieferantenzufahrt vorbei. Daneben befand sich eine neutrale Tür mit einem Codeschloss. Sie rüttelte an der Klinke. Abgeschlossen. Auf einem kleinen Schild stand, dass Waren täglich zwischen 10 und 13 Uhr entgegengenommen würden. Es war fast drei Uhr.
    Vielleicht werde ich auch langsam paranoid, dachte sie. Die Sache hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht. Statt sich weiter von der Sonne wärmen zu lassen, begab sie sich in die Forensische Abteilung. Es war an der Zeit, sich mit Holtz abzustimmen. Was auch immer C sagen mochte, Brandt benötigte jemanden, mit dem sie diskutieren konnte, und Holtz war der Einzige, auf den sie sich verließ.
    Sie fand ihn im Labor. Er pfiff vor sich hin. Brandt konnte sich nicht erinnern, ihn je pfeifen oder auch nur summen gehört zu haben. Sie kannte die Melodie, ein Kampflied von früher.
    Was weiß man eigentlich über andere Menschen, dachte sie.
    Das Labor nahm einen großen Teil des sechsten Stockwerks ein. Hier arbeiteten sowohl Kriminaltechniker als auch Forensiker mit verschiedenen Spezialgebieten. Im Zuge der kriminaltechnischen Entwicklung war das Labor in den letzten Jahren größer geworden. Immer noch wurden auch Proben ans GFFC gesandt, aber die polizeieigenen Spezialisten wurden immer geschickter, und da die technischen Geräte billiger wurden, mussten auch die Dienste des GFFC immer seltener in Anspruch genommen werden. Brandt hielt es für einen Vorteil, dass eine größere Anzahl von Spezialisten technische Untersuchungen durchführen konnte. Die Konkurrenz verbesserte die Qualität. Außerdem bestand jetzt die Möglichkeit, ein Gutachten von mehr als einem Labor zu bekommen. Das hatten die Strafverteidiger schon lange gefordert, und Brandt war ihrer Meinung.
    Holtz stand an einem hohen Stehtisch und sah in ein starkes Mikroskop. Er arbeitete sehr konzentriert und merkte nicht, wie sich Brandt neben ihn stellte.
    »Wie schön du pfeifen kannst«, sagte sie.
    Er zuckte zusammen und verstummte.
    »Meine Güte, hast du mir einen Schrecken eingejagt«, rief er und versuchte, streng auszusehen, aber sein Lächeln verriet, dass es ihm nicht ernst war.
    »Was machst du?«
    »Ich löse deinen Fall. Schau hier«, sagte er und trat beiseite, damit Brandt seinen Platz am Mikroskop einnehmen konnte.
    »Was ist das?«
    »Eine Faser.«
    »Das sehe ich auch.«
    »Ich habe sie am Tatort auf der Bank im Tropikarium gefunden. Reine Baumwolle.«
    »Von einem

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