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Tote Stimmen

Tote Stimmen

Titel: Tote Stimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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Anruf ab.
    Wie hatte ich nur vorher nicht daran denken können? Ich musste mich aufmachen. Statt keinen Ort zu haben, wo ich hinkonnte, gab es doch einen, an dem ich vor Stunden schon hätte sein sollen. Der erste verdammte Ort, an den ich hätte gehen sollen.
    Ich nahm die Telefone und steckte sie in die Tasche, dann machte ich mich auf den Weg zum Wagen.
    Der Briefkasten und der Imbiss schwangen im Rückspiegel zur Seite, dann verschwanden sie, als ich anfuhr und davonrauschte. Und dann, während ich mich noch dafür verfluchte, wie dumm ich gewesen war, schaltete ich einen Gang höher und fuhr in die Stadt.

25
    Samstag, 3. September
    S am Currie nahm einen Schluck Kaffee und versuchte, seine Gedanken zusammenzuhalten.
    Es war nicht leicht. Er und Swann hatten die Nacht durchgearbeitet, und irgendwann in den frühen Morgenstunden hatte er den Punkt absoluter Erschöpfung überschritten. Jetzt kam er sich wie ein Schlafwandler vor und konnte sich kaum auf etwas konzentrieren. Es geschah zu viel, und jedes Mal, wenn er versuchte, einen einzelnen Teil der Ermittlung anzupacken, schienen ihm die anderen zu entgleiten.
    Der eine Gedanke, an dem er festhalten konnte, war:
    Wir hatten ihn. Und wir haben ihn gehen lassen.
    Das was der einzige, der wichtig war, oder?
    Er ging durch das Büro der Zeitschrift
Anonymous Skeptic
und starrte aus dem Fenster auf die Straße hinunter. Die Leute dort schienen beim Vorbeigehen Muster zu bilden. Wenn er lange genug hinstarrte, verschwamm alles vor seinem Blick, und sie lösten sich alle in vage Formen und Farben auf.
    Mein Gott.
    »Sir?«
    Er drehte sich um. Einer seiner Mitarbeiter zeigte auf einen Stapel Festplatten an der Wand.
    »Wollen Sie die alle haben?«
    Er nickte. »Alles.«
    Auf der anderen Seite des Zimmers lehnte Lewis’ Kollege Rob Harvey sich auf seinem Stuhl zurück und sah nicht gerade glücklich aus über das, was sich um ihn herum tat. Denn vier Polizisten waren dabei, die meiste Hardware und die Unterlagen aus dem Büro mitzunehmen, und – wie Harvey mehrmals erwähnt hatte – der Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe nahte. Currie erklärte, das sei eben Pech, und es sei ihm ziemlich egal. Harvey hatte ihn nur angestarrt. Currie hatte sich kurz gefragt, ob der Mann am Asperger-Syndrom leide.
    Später hatte es ihm leidgetan. Nach seinem anfänglichen Ärger hatte Currie erklärt, wie wichtig es war, dass sie Dave Lewis fanden, zu seinem eigenen Besten genauso wie dem anderer, und Harvey hatte ein wenig eingelenkt. Er hatte sich bereit erklärt, noch eine Weile hierzubleiben, für den Fall, dass Lewis versuchte, telefonisch Kontakt aufzunehmen. Wenn er das tat, würde Harvey abnehmen, so tun, als sei alles normal, und versuchen, Lewis lange genug ins Gespräch zu verwickeln, dass der Anruf lokalisiert werden konnte.
    Und zumindest hatten sie einen Ausgangspunkt durch das Gespräch, das er gerade selbst mit Lewis geführt hatte.
    Ich kann jetzt nichts erklären.
    Was zum Teufel sollte das heißen? Er wusste, dass er sich hinsetzen und sich die Aufnahme dieses Gesprächs anhören und analysieren sollte, wie Lewis klang, damit sie herausarbeiten konnten, was in seinem Kopf vorging und wie sie ihn überreden könnten, zu ihnen zu kommen. Aber es war eine anstrengende Nacht gewesen. Die Ermittlung hatte den Siedepunkt erreicht, und neue Entwicklungen ergaben sich schneller, als er sich mit ihnen befassen konnte. Ja, der Druck fühlte sich an, als würde er selbst langsam gekocht.
    Gleich nachdem Dave Lewis auf den Aufnahmen der Überwachungskamera erkannt wurde, hatte ein Team damit begonnen, seine Wohnung zu durchstöbern. Sie hatten seinen Laptop zur weiteren Überprüfung mitgenommen und waren jetzt mit einer gründlichen Durchsuchung all seiner Habe beschäftigt. Bis jetzt hatten sie nichts gefunden.
    Andere Beamte befassten sich mit älteren Fällen und versuchten, eine Verbindung herzustellen. Bis jetzt auch hier nichts.
    Aber die Nacht hatte auch neue Entwicklungen gebracht. Zunächst gab es die SMS , die Lewis von Tori Edmonds’ Handy aus geschickt hatte. Unter normalen Umständen wäre Currie über eine solche Neuigkeit hocherfreut gewesen, aber das war ja tatsächlich nur das Wenigste gewesen. Denn sie hatten nicht nur Lewis auf Film, wie er eine SMS verschickte, sondern die Kamera hatte ihn auch dabei erfasst, wie er in das Haus ging. Und über das, was sie dort gefunden hatten, konnte man sich nicht freuen.
    Sie hatten Emma Harris’ Identität

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