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Toten-Welt (German Edition)

Toten-Welt (German Edition)

Titel: Toten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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Palas-Gebäude. Mertel schlug der Geruch uralter Zeiten entgegen und eine Note, die er irgendwie kannte, auch wenn ihm erst mal nicht klar war, woher.
    „Haben die Zombies versucht, in die Kaserne einzudringen? Oder ist das auch geheim?“
    „Nein, ich denke nicht. Natürlich haben sie es versucht. Der Sicherheitszaun ist stabil, aber einer Masse von Hunderten von Leibern hätte er auf Dauer nicht standgehalten.“
    „Diese Mauern hingegen sind sicher.“
    „Scheint so.“
    „Also ging es bei dieser Truppenverlagerung vielleicht nur um eine dauerhafte Zuflucht.“
    „Dazu kann ich nichts sagen. Aber ein sicherer Standort ist bei einem Unternehmen, wie es uns bevorsteht, nicht zu unterschätzen.“
    „Ach ja? Also gibt es Pläne, die...“
    „Am besten, Sie stellen Ihre Fragen direkt dem Oberst. Bitte.“
    Sie erreichten die zweite Etage, und Niedermüller schob Mertel an zwei Spalier stehenden Rüstungen vorbei durch die offene Tür in den Rittersaal. An einem ovalen Tisch mit geschätzt 20 hochlehnigen Stühlen erwartete ihn, bereits sitzend, der hinterhältige Scheißtyp, der ihm die Freiheit hatte rauben lassen.
    „Würden Sie bitte...“
    Mertel drehte sich halb zur Seite und präsentierte seine gefesselten Hände.
    „Das ist alles, Hauptgefreiter“, befahl der Oberst. Niedermüller zeigte einen zackigen, militärischen Gruß, der nicht erwidert wurde, entfernte sich durch die Tür und schloss sie von außen.
    Der Oberst hatte seine Hände über dem Laptop verschränkt, das er Mertel hatte wegnehmen lassen. Er klappte es auf, startete es und verlangte freundlich, aber bestimmt:
    „Erzählen Sie mir von den Beweisen, die Sie gefunden haben, und was dieses Laptop damit zu tun hat.“
    „Die Daten auf dem Ding sind der Beweis.“
    „Daten welcher Art?“
    „Suchmaschinen-Einträge.“
    „Schön. Sie haben sich also entschlossen, zu kooperieren?“
    „Sofern Sie auch kooperieren.“
    „Wenn Sie die Handschellen meinen, die bleiben erst mal dran.“
    „Was wollen Sie hier oben?“
    „Nächste Frage.“
    „Wieso hat Ihre Truppe überlebt?“
    „Wieso haben Sie überlebt?“
    „Bloß Glück, schätze ich.“
    Der Oberst nickte.
    „Bei uns war es wohl ähnlich. Wir sind keine Kampfeinheit, hatten also nie den Befehl zum Ausrücken. Und der Zaun da unten ist ziemlich stabil. Eine Weile hätten wir noch aushalten können, nur waren die Vorräte begrenzt. Und Waffen hatten wir so gut wie gar nicht. Als die Befehlskette nach außen riss, musste ich eine Entscheidung treffen.“
    Mertel wiegte den Kopf in einer Art, die zeigte, dass ihn die Antwort halbwegs zufrieden stellte. Er deutete mit dem Kinn auf das Laptop.
    „Sie verschwenden Batteriezeit.“
    „Wo soll ich suchen? Nach Suchmaschinen-Einträgen ja wohl kaum.“
    „Wieso?“, fragte Mertel verblüfft.
    „Kommen Sie schon. Das Internet ist tot. Und wenn man Google nicht aufrufen kann...“
    Mertel verdrehte begreifend die Augen und grinste schief.
    „Ich bin kein so Internet-Freak. Was ich gefunden habe, sind stinknormale Tagebuch-Einträge in einer Word-Datei.“
    „Word also“, kommentierte der Oberst seinen ersten Klick. Unter „Eigene Dateien“ fand er sofort, wonach er suchte, eine Datei namens „Folter-Logbuch“.
    „Na, der Cleverste war das wohl nicht...“
    Er überflog die wenigen Seiten und nickte dabei.
    „Wer immer diese Wicca-Maria Berkel sein mag, hier oben ist sie jedenfalls nicht mehr. Wir haben jeden Raum gesichert.“
    „Irgendwelche Spuren?“
    „Wenn Sie das Mittel meinen, von dem da die Rede ist – ja. Es gibt Vorräte mit Tausenden von Ampullen und Fläschchen, die zum großen Teil leer sind, zum Teil aber noch eine wässrige Substanz enthalten. Sie meinen, damit soll die Katastrophe ausgelöst worden sein?“
    „Keine Ahnung. Wie gesagt, ich bin nur einer Spur gefolgt.“
    „Und wenn schon. Passiert ist passiert. Solange wir diese Hexe oder Heilerin nicht finden...“
    „Was dann? Wie geht es weiter?“
    „Sie sind der Detektiv. Was hätten Sie als nächstes gemacht?“
    Mertel machte ein Pf-Geräusch.
    „Mich um mich selbst gekümmert, schätze ich. Wenn es Vorräte hier oben gäbe...“
    „Gibt es.“
    „Ausreichend?“
    „Für uns alle reichen sie ein paar Tage, vielleicht maximal zwei Wochen.“
    „Na ja, wenn ein Platz sicher ist, dann der hier. Irgendwann kommt vielleicht doch ein Gegenangriff, und wir werden befreit.“
    „Vergessen Sie’s. Wo soll der herkommen? “
    Der Oberst drückte

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