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Toten-Welt (German Edition)

Toten-Welt (German Edition)

Titel: Toten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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kostbarer Marmor abgebaut. Die Burg schien weit weg vom Abbaugebiet und sicher. Bis über Nacht und ganz ohne Sprengung der halbe Hang runterkam, und plötzlich war der Weg vom Steinbruch zur Burg nur noch ein paar Meter weit. Und ein Fluchtweg von der Burg, der irgendwo im Wald rauskam, endete nun knapp über der Abbruchkante.“
    „Wir kommen also über dem Steinbruch raus?“
    „Und damit in einer gesicherten Zone. Diese Biester kommen von allen Seiten, außer von da – weil man auf dieser Seite eben vor einer riesigen Felsmauer steht.“
    „Und die klettern wir dann runter?“
    „Natürlich nicht. Es gibt Pfade, die dort entlang führen. Mühselig, zuweilen steil und gefährlich, aber machbar.“
    „Und warum hauen wir nicht einfach heimlich ab und lassen die Viecher die Burg belagern bis sie verrotten?“
    „Erstens, weil wir immer noch auch Soldaten sind, Herr Kuckel“, ergriff nun erstmals wieder der BMF das Wort. „Die Wiedergänger wollen nicht nur uns, sondern auch etwas, das sie dauerhaft am Leben erhält. Und das lagert hier, denn die Burg ist der alleinige Ausgangsort der weltweiten Seuche. Es ist möglich, dass wir nicht nur unsere Region befreien mit einer Sprengung, sondern die gesamte verbliebene Menschheit.“
    Kuckel hatte schweigend zugehört und ungläubig lächelnd den Kopf geschüttelt.“
    „Was ist das für ein Zeug? Woher wissen Sie das? Und sind wir etwa deswegen hier?“
    „Wir sind aus vielen Gründen hier. Aber die Lage hat sich geändert. Mit diesem Ansturm hatte niemand rechnen können, als wir die Kaserne aufgegeben haben, um hier Zuflucht zu suchen, und...“
    „Das ist doch alles leeres Gewäsch! Warum sind wir hier?“
    „Wie kommen wir hier weg? Das ist die Frage. Lassen Sie uns keine Zeit verschwenden. Wer ist dafür, dass wir uns unverzüglich auf die Suche nach diesem geheimen Gang machen?“
    Der BMF hob selbst die Hand, worauf Helges Hand sofort in die Höhe schoss. Mertel und Niedermüller folgten, dann Amelie. Zuletzt schloss sich Kellermeister an.
    „Sie haben überhaupt kein Stimmrecht in diesem Gremium“, fauchte Kuckel ihn an und warf Amelie einen bösen Seitenblick zu. „Und Sie sollten wissen, wohin Sie gehören!“
    „Haben Sie einen besseren Plan?“, fragte der BMF.
    „Darum geht es nicht, sondern um die Tatsache, dass Sie uns als angeblicher Oberst in die Scheiße geführt haben. Und dass Sie offenbar über Informationen verfügen, die für unser Überleben brandwichtig sind, aber Sie nicht damit rausrücken. Die militärische Geheimhaltung ist ja wohl aufgehoben. Wer ist dafür, dass hier endlich mal die Karten auf den Tisch kommen?“
    Die einzigen, die ihre Hand hoben, waren Mertel und Leistner. Kuckel schüttelte den Kopf und raunte wie zu sich selbst:
    „Ihr verdammten Lemminge...“
    „Keine Angst, ich erkläre mich trotzdem, aber fasse mich angesichts der Notlage kurz. Ich war kein normaler Soldat, sondern Geheimermittler innerhalb einer Aufklärungsabteilung unserer Truppe. Alle Spuren auf den Ursprungsherd der Seuche führten genau hierher, aber bevor wir zugreifen konnten, brach alles zusammen. Ich machte mich allein auf den Weg, fand Ihre Kaserne noch in Betrieb und bediente mich daher Ihrer Infrastruktur.“
    „Blödsinn! Jetzt will ich hier mal was erklären: Sie sind nie Soldat gewesen, und das kann ich beweisen. Entweder Sie offenbaren sich endlich selbst, oder...“
    In dem Moment flog die Tür auf, und ein ungewöhnlich großer Soldat mit Helm und Maschinengewehr stürmte in den Rittersaal. Ohne irgendjemand sonst zu beachten, wandte er sich dem Burgmannschaftsführer zu und salutierte vor ihm, als hätte er nie aufgehört, Oberst zu sein.
    „Der Angriff startet. Wir brauchen Sie sofort da draußen. Jemand muss die Verteidigungslinien organisieren und konkrete Befehle erteilen.“
    Der BMF sprang auf und rief: „Ich komme!“
    „Sie nicht!“, brüllte Kuckel. „Soldat, stellen Sie diesen Mann unter Arrest, denn ich habe Beweise...“
    Hermann Klangfärber reagierte, aber nicht gemäß seiner Rolle als BMF oder ehemaliger Oberst, sondern wie ein Mann, der eiskalt einen feindlich gesonnen anderen Mann ausschaltet. Er fuhr herum, war mit zwei Schritten bei Kuckel und verpasste ihm einen derart brutalen Fausthieb mitten ins Gesicht, dass er wie ein gefällter Baum nach hinten stürzte, mit dem Kreuz auf die Kante eines Stuhl aufschlug, zur Seite kippte und unter den Tisch rollte. Wie tot kam er auf dem Bauch zum Liegen.

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