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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Miene aufzusetzen. »Als hätte sie uns nicht schon genug abgelenkt. Rein körperlich, meine ich.«
    Trask stand auf, ging hinüber ans Waschbecken, drehte den Hahn auf und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. »Das erklärt zumindest, warum nichts über sie in den Akten steht«, knurrte er. »Eine neue Agentin, über die wir nicht das Geringste wissen. Sobald sich ein anderer ESPer in ihrer Nähe aufhält, wird sie von ihren telepathischen Fähigkeiten gewarnt und verbirgt sich hinter ihrem Gedankensmog. Turkur Tzonovs Geheimwaffe! Wir waren ihm ein bisschen zu sehr im Vorteil, also brachte er Siggi ins Spiel, um das ein wenig auszugleichen. Ich wusste doch, dass da noch etwas war, gleich als ich sie zum ersten Mal sah. Ich hätte mich von Anfang an fragen sollen, was zur Hölle ein hübsches Mädchen wie sie in so einem Laden zu suchen hat! Turkur Tzonov Gesellschaft leisten? Kann schon sein, aber sie ist doch nicht blöd! Es gibt tausend Orte, an denen sie besser aufgehoben wäre!« Angesichts der schwachen Beleuchtung, die in dem Raum herrschte, kniff er die Augen zusammen und warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    »Du warst eine Stunde und vierzig Minuten lang weggetreten«, klärte Goodly ihn auf. »Und du würdest immer noch schlafen, wenn ich dich nicht geweckt hätte. Was mich betrifft ... ich war nur eine halbe Stunde lang weg.«
    »Heißt das, du bist resistent?«
    »Ich habe nur von dem Zeug gekostet.« Abermals verzog Goodly das Gesicht. »Weißt du, vor dreißig, vierzig Jahren waren die Bulgaren führend auf dem Gebiet der Chemie. Designerdrogen? Die waren für sie und die Gegenseite ein alter Hut! Aber wie dem auch sei, ich habe mich dagegen gewehrt, bis ich das Bewusstsein verlor, und auch danach noch. Hätte ich das nicht getan, hätte ich nach der Betäubung wahrscheinlich ganz normal weitergeschlafen. Aber mir war klar, was geschehen war, und ich habe verzweifelt versucht aufzuwachen! Dazu habe ich meine innere Uhr benutzt. Das ist ein Trick von mir, mit dem ich es schaffe, zu jeder beliebigen Zeit, egal ob Tag oder Nacht, wach zu werden. Bevor ich einschlafe, sage ich mir einfach, wann ich wieder aufwachen möchte. Genau das habe ich jetzt auch getan. Aber als ich wieder zu mir kam, ist jemand ins Zimmer gekommen. Also habe ich die Augen wieder zugemacht, mein Bewusstsein abgeschottet und so getan, als würde ich schlafen. Wer auch immer es war, hat sich damit zufrieden gegeben. Nachdem er oder sie wieder weg war, habe ich versucht, dich zu wecken. Aber es hat nicht geklappt. Deshalb habe ich mich allein umgesehen.«
    »Du hast was gemacht?«
    Goodly zuckte die Achseln. »Warum nicht? Wir sind schließlich keine Gefangenen! Und wenn Tzonov schon mit schmutzigen Tricks aufwartet, können wir doch auch in die Trickkiste greifen. Also bin ich ein bisschen spazieren gegangen.«
    »Durch die gesamte Anlage?«
    »Hier und dort.« Der Hellseher blickte nun nicht mehr trübsinnig, sondern finster drein, und was Trask ihm von den Augen ablas, beunruhigte ihn zutiefst.
    »Was hast du herausgefunden?«
    »Ich habe eine ganze Menge gesehen, Ben, und es wird dir nicht gefallen. Nicht im Geringsten ...«

ELFTES KAPITEL
    »Erzähl mir alles!« Trask seufzte vor Erleichterung, als das Pochen in seinem Schädel ein wenig nachließ.
    »Da oben ist jetzt tiefste Nacht«, sagte Goodly. »Und bis auf ein paar Leute, die noch Dienst haben, schläft hier unten alles. Außerdem sind wir hier Gäste – zumindest werden wir als Gäste betrachtet – und nicht als Eindringlinge. Es gibt keine besonderen Befehle in Bezug auf uns. Außerdem denken sie, vielmehr dachten sie, sie hätten uns außer Gefecht gesetzt. Also hat niemand mich aufgehalten, als ich mich umgesehen habe. Nun, zumindest so lange nicht, bis ich durch die Magmasse-Ebenen in den Kern hinuntergestiegen bin. Dort haben sie mich dann eingesammelt und mit ein paar Wachen hierher zurückgebracht. Aber bis es so weit war ...
    Ben, was wissen wir über diese Anlage? Ich meine, im Zusammenhang mit Harry Keogh und dem letzten Mal, als er hier war?«
    Trask zuckte die Achseln. »Wir hatten damals eine recht gute Verbindung zu den Roten. Da waren sie noch Kommunisten und wurden sich gerade der Tatsache bewusst, dass sie bis zum Hals mit drin steckten. Harry Keogh war ein Vampir geworden. Er trug eine Plage in seinem Blut, welche die ganze Welt infizieren konnte. Mittels dieser Sache, die er das Möbius-Kontinuum nannte, war er in der Lage, sich innerhalb eines

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