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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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darum kümmern. Was hältst du davon, wenn wir beide, du und ich, Wratha ein bisschen nachspionieren? Einfach, um herauszufinden, was sie im Schilde führt und was geschieht. Der beste Platz, um sie zu beobachten, ist in den Hügeln über ...«
    »... Siedeldorf«, führte Canker den Satz zu Ende. »Nun gut, ich werde mich bereitmachen ...«
    Canker sollte recht behalten.
    Kaum anderthalb Stunden später lenkten er und Nestor ihre Flieger auf die über Siedeldorf gelegenen Anhöhen hinab. Unter ihnen verhielt sich alles genau so, wie der Hunde-Lord es vorhergesagt hatte.
    Wratha hatte einen Nebel heraufbeschworen, der sich in Schwaden durch die übel zugerichteten Tore und die schadhaften Palisaden der zerstörten Stadt wälzte. Anschließend hatten ihre Leutnants und Knechte den Ort umstellt, so gut es ging. Drei Mann vor jedem Tor mussten genügen, mit etwaigen Flüchtlingen fertig zu werden. Hoch oben, so weit entfernt, dass sie nicht größer als Mücken schienen, kreisten die Lady und sechs ihrer Bewaffneten, um die Krieger zu dirigieren.
    Ihre beiden ausgewachsenen Kampfkreaturen waren bereits innerhalb der Umzäunung in Kämpfe verstrickt. Doch da Wrathas Nebel so dicht war, ließ sich nicht sagen, mit wie vielen Gegnern sie es zu tun hatten. Dafür bekamen Nestor und Canker in der ruhigen Nacht dank ihrer Wamphyri-Sinne die Geräusche der Schlacht umso besser mit. Sie hörten das Knacken, mit dem die hölzernen Stützbalken brachen, und das Krachen einstürzender Häuser und Hütten, das Dröhnen und Zischen gewaltiger Bolzen, die durch die Luft sausten, und das wutentbrannte Brüllen und Knurren der entfesselten Krieger. Doch schon bald lichtete sich der Nebel und gab den Blick auf das Geschehen frei.
    »Und wo bleiben dein Blitz und dein Donner?« Kaum hatte Nestor die Frage ausgesprochen, erscholl auch schon eine Antwort – von unten!
    »Sieh doch! Dort!«, stieß der Hunde-Lord jaulend hervor. »Da hast du den Donner, den ich dir versprochen habe!«
    Beide fuhren zusammen, als sich mitten in der Stadt ein Feuerball ausbreitete. Zunächst wirkte er grünlich, dann wurde er gelb und orange, bis er schließlich wie die Fackel eines Riesen rot aufleuchtete. Inmitten des Rauchs und der Flammen wand sich, hilflos wie eine Schlange, der man das Rückgrat gebrochen hat, eine brennende Kampfkreatur. Ihre Schreie gingen in einer gewaltigen Detonation unter, deren Widerhall von den Berggipfeln zurückgeworfen wurde. Mit offenem Mund starrten die beiden Vampirlords auf die Szene, die sich ihnen bot.
    Die der Explosion folgende Stille wurde zerrissen von dem herausfordernden Schlachtgebrüll des unversehrten Kriegers, während sein in Panik geratenes Gegenstück nur noch in höchster Qual schrie. Irgendwo da unten in der von Flammen erfüllten Nacht musste jemand die schwer angeschlagene Kreatur mit Öl überschüttet haben. Hier und da flackerten ringsum Brände auf, der Krieger wand sich noch immer in wahnsinnigem Schmerz, doch es war nicht mehr als ein letztes Aufbäumen.
    Nun ging die Schlacht erst richtig los. Die Flugbestien der Lady, winzige Punkte vor dem Widerschein zahlloser Feuer, senkten sich auf die Siedlung hinab. Gleichzeitig brach am Himmel über der Stadt die Hölle los. Leuchtend blau und smaragdgrün zogen knatternde, krachende Geschosse, die von den Mauern abgefeuert wurden, ihre Bahn.
    »Und hier hast du meine Blitze!«, sagte Canker.
    Ein Flieger wurde getroffen, flammte erst grün, dann gelb auf und taumelte schwarz verbrannt zur Erde hinab. Voller Furcht versuchten die übrigen Flugbestien auszuweichen, vollführten waghalsige Schwenks nach links und nach rechts, und ein paar stießen dabei zusammen. Über dem Gestank und dem Durcheinander, dem beständigen Krachen und Schwefeldampf riefen die völlig verblüfften Leutnants wütend ihre Befehle. Mit einem schrillen, dissonanten Pfeifen bohrte sich ein Querschläger zwischen die Schwingen eines weiteren Fliegers. Aufjaulend trudelte die Bestie als flammender Feuerball dem Boden entgegen. Der Leutnant in seinem Sattel stand in Flammen und schrie, bis er unten aufprallte.
    »Sie schießen sie ab wie Tontauben!«, flüsterte Nestor entsetzt.
    »Genau wie ich es vorhergesehen habe«, nickte Canker grimmig. »Wir alle wussten, dass dieser Lardis neue Waffen erprobt. Wenn wir an den Grenzen seines Gebietes auf Raub ausgingen, haben wir doch das Getöse gehört und das Feuer am Himmel gesehen! Aber das hier ist einfach ...«
    »... unglaublich!«,

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