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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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durchgeknallten Serienmörder mit akademischem Anspruch wurde ein Mann, der ein noch größeres Gefahrenpotenzial barg.
    »Die Recherche ergab …« Lackmann suchte in seinen chaotisch angeordneten Unterlagen und wurde dennoch fündig. »Hier. In den letzten Jahren verschwand Sprengstoff von verschiedenen Baustellen. In Einzelfällen gering, in der Summe jedoch gewaltig.«
    »Heißt?«
    »Alles in allem: etwa vierzig Kilo, und zwar verschiedene Arten, von ANFO bis gelatinöse Sprengstoffe. Er hat sich für jeden Anlass eingedeckt. Bei der Strafaktion gegen die SoKo kamen etwa 300 bis 400 Gramm zum Einsatz. Genau dosiert, genau angebracht.«
    »Das wird ein BKA-Fall.«
    »Ist es bereits. Seit genau zwei Stunden.« Lackmann nickte. »Sollten die Einbrüche und Diebstähle von Sprengstoff auf sein Konto gehen, kann er nach Belieben intakte Häuser hochjagen. Das Wissen dazu hat er, wie er an dem alten Getreidespeicher demonstriert hat.« Er reichte ihm eine zweite Mappe. »Außerdem denke ich nicht, dass er alleine arbeitet. Abgesehen von den Drohnen, haben wir die Zeugenaussagen eines Obdachlosen, der an einem der Tatorte mehrmals verdächtige Gestalten sah. Meiner Ansicht nach scouten sie die Locations unauffällig für ihn und treffen Grundvorbereitungen, bevor der Meister zur Tat schreitet.«
    Ares wurde von der Fülle der Informationen nahezu überrollt, aber sein Gehirn beschäftigte sich bereits intensiv mit der Verarbeitung. »Ich benötige ein Dossier mit allem, mit jeder noch so kleinen Begebenheit«, sagte er und legte die Mappe zurück. »Digital wäre gut.«
    »Sollen Sie kriegen, Herr Löwenstein. Das ist so illegal wie unsere Zusammenarbeit«, erwiderte Lackmann böse grinsend. »Ich stelle es Ihnen zusammen.«
    »Ich warte so lange.« Ares setzte sich neben ihn und durchforstete die Schmierzettel des Kommissars, während Lackmann den PC nach Verzeichnissen durchsuchte und jede relevante Datei auf einen USB-Stick zog.
    Ares’ Aufmerksamkeit wurde von dem kleinen Hinweis angezogen, dass der Täter seine Orte mit Hilfe eines Überwachungssystems im Auge behielt. Damit konnte er die Beamten auswählen, die seines Erachtens den Totenblick empfangen hatten. »Wurde etwas gefunden?«
    Lackmann kopierte weiter, wusste aber, was Ares meinte, als er ihm einen knappen Seitenblick zuwarf. »Nein. Ich suchte die Orte in der ersten Phase der Ermittlungen wohl zu spät ab. Er muss in der Zwischenzeit dort gewesen sein und die Systeme wieder abgebaut haben. Als das LKA übernahm, wurde er vermutlich vorsichtiger und wählte seine Verstecke noch besser aus. Beim Hausbrand in der Innenstadt blieb dank der Flammen nichts übrig oder es wird erst noch gefunden. Die Untersuchungen sind nicht abgeschlossen. Aber einer der Technikfreaks des LKA deutete an, dass sich jemand in das Observationssystem vor Ort reingehackt hatte. Das wird auch noch untersucht.«
    »Was ist mit dem letzten Tatort? In der alten Heeresbäckerei?«
    »Gleiches Spiel.« Lackmann zuckte mit den Achseln. »Die Untersuchungen und Aufräumarbeiten laufen noch. Es gibt auf dem Areal unendliche Möglichkeiten, Webcams oder Ähnliches hinzustellen, und es würde nicht entdeckt werden. Er braucht nicht mal ein Haus. Es stehen genug Bäume herum.«
    Ares überlegte. »Also könnte er dort auftauchen, um sein Equipment zu bergen.«
    »Ob er das immer noch macht, da bin ich mir nicht sicher. Es könnte ihm zu gefährlich geworden sein.« Lackmann zog den USB-Stick aus der Anschlussbuchse und reichte ihn hinüber. »Damit sind Sie auf dem gleichen Stand wie ich, Herr Löwenstein, sobald Sie sich durchgearbeitet haben.«
    Er nahm den Datenträger in Empfang. »Danke, Herr Kommissar.« Ares erhob sich. »Ich brauche eine Dusche, packe ein paar Sachen zusammen, und dann werde ich mich auf die Lauer legen.«
    »Am letzten Tatort, nehme ich an?«
    »Genau.« Ares ging nicht davon aus, dass der Bildermörder ihn kannte; er würde keinen Verdacht schöpfen, falls seine Kamera ihn zufällig einfing. Ares würde darauf achten, sein Gesicht zu verbergen. Er reichte Lackmann nochmals die Hand. Sie besiegelten stumm ihren Schwur, Rache für Peter Rhode zu nehmen.
    Im Hinausgehen schrieb er eine Entschuldigungsmail, die an seine Kundinnen und Kunden gehen würde. Er schob eine Trainingsverletzung vor, die ihn daran hinderte, effektiv mit ihnen zu arbeiten. Seine Prioritäten hatten sich soeben verschoben.
    Kaum stand Ares auf der Straße, nahm er den Trab auf.
    Mit jedem

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