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Totenfluss: Thriller (German Edition)

Totenfluss: Thriller (German Edition)

Titel: Totenfluss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain
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wurde?«
    »Stephanie Towner wurde ermordet?«, fragte Susan und watete im Wasser auf sie zu. Ihr Gesicht leuchtete rosafarben unter den Sommersprossen.
    Archie hatte ihr gar nichts erzählt. Sie hatte nur so eine Art, immer im richtigen Moment aufzutauchen. Manchmal fragte sich Archie, ob sie überhaupt je in die Redaktion des Herald ging.
    Robbins sah Archie an; er hielt weiter die Pfanne mit dem Schädel in den Händen und wartete auf eine Antwort.
    Archie zuckte mit den Achseln. »Ich habe ihr nichts erzählt«, sagte er.
    »Ich bin hier, weil ich gehört habe, dass das Leichenschauhaus unter Wasser steht«, sagte Susan. Sie beugte sich nahe zu Archie und flüsterte: »Ich habe einen Tipp von jemandem im Emanuel bekommen, den ich kenne.«
    Dann schien ihr etwas einzufallen, und sie schaute auf das Wasser hinunter, in dem sie alle standen. »Können wir hier einen Stromschlag kriegen?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Stromschläge sind der zweithäufigste Grund für Todesfälle bei Überschwemmungen«, sagte Susan.
    »Wir bekommen keinen Stromschlag«, beteuerte Robbins. »Der Strom ist ausgefallen. Die Notbeleuchtung läuft über Batterien.«
    Archie fragte sich, warum man so viele Alarmsirenen hörte, wenn es keinen Strom gab.
    Robbins schien seine Gedanken zu lesen. »Der Alarm kommt von sehr teurer Ausrüstung, die es nicht mag, wenn man sie vom Netz nimmt.«
    Susan öffnete den Mund, um eine weitere Frage zu stellen, aber dann sah Archie ihren Blick zu der Aluminiumpfanne wandern. Sie stutzte. »Ist das ein Schädel?«
    »Eine Frau, die ihren Hund spazieren geführt hat, hat ihn im West Delta Park gefunden«, sagte Robbins.
    »Ah!«, rief Susan und erinnerte sich. »Ich habe über ihn geschrieben.« Sie ging in die Knie, bis ihr Gesicht auf einer Höhe mit dem Schädel war. »Ich habe über dich geschrieben«, sagte sie.
    Archie hatte diese Kolumne gelesen. Nein, fiel ihm ein, Henry hatte sie ihm vorgelesen. Susan hatte irgendeine Theorie entwickelt, wonach das Skelett im Hundepark etwas mit der Überschwemmung von Vanport zu tun hatte. Henry hatte sich darüber geärgert.
    Aber deshalb waren sie nicht hier.
    »Reden wir über Stephanie Towner«, sagte Archie.
    Robbins stieß den Kopf in Richtung Susan. »Ist es okay für Sie, wenn sie zuhört?«
    Susan hatte hier nichts verloren – falls es tatsächlich um eine Mordermittlung ging, und dessen war sich Archie nicht so sicher. Wenn Robbins nur eine Schau abziehen wollte, welche Rolle spielte es dann? »Das Ganze ist inoffiziell, bis ich etwas anderes sage, okay?«, erklärte Archie.
    Susans Kinn ging eifrig auf und nieder.
    »Sie vertrauen ihr?«, fragte Robbins ungläubig.
    »Ja«, sagte Archie. Er war selbst überrascht, wie leicht es ihm über die Lippen kam.
    Susan strahlte. Das Piepen der Alarmanlagen ringsum setzte sich fort. Ein leichter Verwesungsgeruch hing in der Luft. Archie fragte sich freudlos, ob er vom Wasser kam.
    Robbins seufzte und schüttelte den Kopf. »Hier entlang.« Er führte sie durch den grünlich schimmernden Flur, an einem Büro vorbei, wo zwei Angestellte einen Flachbildfernseher bargen, in einen Autopsieraum.
    Das Wasser war tiefer hier drin, es reichte bis auf wenige Zentimeter an den Rand von Archies Stiefel. Es blubberte und gurgelte an vier verschiedenen Punkten in der Mitte des Raums.
    »Das Wasser drückt durch die Abflüsse im Boden herauf«, erklärte Robbins.
    Archie hatte gesehen, was in diesen Abflüssen landete. Er konnte sich nur vorstellen, was möglicherweise wieder nach oben kam. »Zusammen mit was?«
    »Mit ganzen Heerscharen von biogefährlichen Substanzen«, erwiderte Robbins. »Ich sagte ja, Sie sollen nicht mit dem Wasser in Berührung kommen.« Er streckte Susan erneut den Schädel entgegen. »Hier, halten Sie das mal.«
    Susan nahm die Pfanne. »Wo ist der Rest von ihm?«, fragte sie.
    »Verteilt«, sagte Robbins.
    Susan hob den Schädel, sodass sie ihm in die Augenhöhlen schauen konnte. »Ich denke, ich werde ihn Ralph nennen«, sagte sie.
    »Schön, dass Sie einen neuen Freund gefunden haben«, sagte Archie, »aber könnten wir wieder auf Stephanie Towner zurückkommen?«
    Robbins änderte seine Haltung, er richtete sich auf, als sei er im Begriff, einen Vortrag zu halten. »Was wissen Sie über Ertrinken?«, fragte er. Jetzt geht’s los, dachte Archie. Das Wasser gurgelte weiter aus dem Boden.
    »Wir hören«, sagte er.
    Robbins verschränkte die Arme und lehnte sich an die Kühlanlage des

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