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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Durchsuchungsbeschluss zu beantragen. Und ich muss ja wohl nicht sagen, dass meine Glaub würdigkeit nach dem Fiasko im Passion Fruit ziemlich am Boden ist.«
    »Mein Gott, Slidell. Diese Leute haben Candy umgebracht. Und D’Ostillo. Sie töten wieder, wenn sie sich bedroht fühlen. Diese Mädchen bedeuten ihnen nichts.«
    Slidell schwieg einenAugenblick.
    »Da gibt’s einen SayDo-Laden oben in NoDa. Ich schaue da heuteAbend mal vorbei. So inoffiziell.«
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    »Falls Sie das glücklicher macht, ich habe mir R ockett noch einmal zur Brust genommen.«
    »Und?«
    »Er meinte nur, ich soll ihm den Schwanz lutschen.«
    Nach demTelefonat ging ich nach oben, um mir ein langes, heißes Bad zu gönnen. Dabei fiel mir ein, dass ich Birdie noch nicht gesehen hatte. Slidells ersterAnruf hatte mich abgelenkt. Dann war Ryan aufgetaucht. Und dann noch einAnruf von Slidell.
    War der Schlingel durch die offeneTür geschlüpft, als Ryan und ich draußen standen? Blöd von mir, dass ich sie nicht zugemacht hatte. Er schleicht sich gerne hinaus, vorwiegend, um meineAufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wie ich vermute. Ich finde ihn dann immer in den Sträuchern, nur wenige Zentimeter vom Haus entfernt.
    Fluchend ging ich wieder nach unten und durch dieVordertür hinaus. Rief seinen Namen. Kein Kater.
    Ich ging ums Haus herum, und meineVerärgerung wurde größer, je öfter mein R ufen unbeantwortet blieb. Schließlich dehnte ich meine Suche auf das ganze Gelände aus.
    Nach fünfzehn Minuten gab ich auf. Gab mir dieAnweisung, mich zu entspannen. Er würde schon heimkommen, wenn er Hunger hatte.
    Das Bad war ein R einfall. Ich lag zwar bis zum Kinn in Badeschaum, dochTraurigkeit und Sorge verhinderten jede Entspannung.
    Lily, die vor ihrem zwanzigsten Geburtstag gestorben war.
    Ryan, der mich ausschloss. Für immer?
    Katy, die inAfghanistan kämpfte.
    Pete, der eineTussi mit mehr Busen als Hirn heiratete.
    D’Ostillo, die versucht hatte, das Richtige zu tun, und dann ermordet und verstümmelt worden war.
    Candy, die allein und vollerAngst auf einer Nebenstraße zuTode gekommen war.
    Wie war Candy überhaupt auf dieser dunklen Straße gelandet?War sie ins Land geschmuggelt worden? Hatte jemand, dem sie vertraute, sie hierhergelockt?War sie gestohlen und eingesperrt worden wieVieh?
    Was für ein Schicksal hätte sie erwartet, wenn sie weitergelebt hätte?Wäre sie misshandelt und ihr Körper alsWare verhökert worden, bis er keinenWert mehr hatte? Und dann?
    Gab es da draußen noch andere, die durch dieselbe Hölle gingen?
    Mein Hirn lief im übersteuerten Modus. Ich musste etwas tun, um die schrecklichen Gedanken und Bilder zu vertreiben, die mir durch den Schädel jagten.
    Ich stieg aus derWanne, trocknete mich ab und zog einen Jogginganzug an. Fasste die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und ging nach unten.
    Ich rief zurVorder- und zur Küchentür hinaus. Schüttelte eineTüte mit seinem Lieblingsfutter. Noch immer kein Birdie. ZurVerärgerung gesellte sich eine dunkleVorahnung.Warum?
    Pling.
    Blanton hatte meine Katze erwähnt. Er hatte mich nur einen Block vomAnnex entfernt abgepasst.
    Paranoia, Brennan.
    Ich machte Kaffee, ging zumWandschrank imArbeitszimmer und zog die große, abwischbareTafel heraus, die ich zum Strukturieren vonVorlesungen benutze. Dann holte ich Klebeband und einen Marker vom Schreibtisch.
    Nachdem ich die Tafel auf den Kaminsims im Wohnzimmer gestellt hatte, suchte ich mir alle Fotos zusammen, die sich in den letzten zweieinhalb Wochen angesammelt hatten. Schnappschüsse, Tatortfotos, Polaroids, Ausdrucke und Ve rbrecherfotos.
    Ich fing damit an, das Foto von Candy auf dieTafel zu kleben, des Fahrerfluchtopfers, dessen richtigen Namen wir noch immer nicht kannten. Daneben klebte ich einen der Schnappschüsse, die ich aus John-Henry’sTavern hatte mitgehen lassen. Er zeigte John-Henry Story, den Mann, dessen Clubkarte Candy in ihrer Handtasche gehabt hatte.
    Mit dem Marker zog ich eine Linie zwischen Candy und John-Henry.
    Daneben hängte ich den zweiten »geborgten« Schnappschuss, Dominick R ockett zusammen mit John-Henry Story in derTaverne. R ockett, der Schmuggler, der nach Südamerika reiste und mysteriöseAusflüge nachTexas unternahm. R ockett, Gast oder vielleicht mehr als das im Passion Fruit Club, der via SayDo John-Henry und seinem BruderArcher gehörte. Und CandysArbeitgeber.
    Ich zog Linien, die Candy und R ockett, R ockett und John-Henry Story

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