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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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knochigen Schulter.
    Sie wirkten wachsam, aber auch aufgeregt. Im Friedhof graben.Verboten, blasphemisch, an diesemTag aber erlaubt.
    Den Blick auf den großen Mann gerichtet, sprach Blanton mitWelsted.
    »Sorgen Sie dafür, dass dieser Muj kapiert, dass ich alles filmen werde. Ich will keinTamtam von wegen, ich verärgere dieVorfahren oder kidnappe Seelen.«
    Welsted übersetzte. Der Mann antwortete.
    »Filmen Sie keine Frauen«, gabWelsted weiter.
    » Wird also nichts mit meiner Modeserie in der Cosmopolitan .« Blanton spuckte in den Sand. »Sagen Sie denen, sie sollen ihre Ärsche in Bewegung setzen.«
    »Ihre Einstellung ist hier unangebracht.«WelstedsTon war giftig.
    Blanton und ich suchten Kameras, Schaufeln und andere Ausrüstung zusammen. Welsted holte das Sieb. Der große Mann deutete zu der Gasse mit der Ziege. Unser Fahrer übernahm die Spitze des Zugs, die Eskorte deckte uns den R ücken. Beide sahen verunsichert aus, wie Wild auf einem offenen Feld.
    Während wir im Gänsemarsch zum östlichen Rand des Dorfes gingen, spürte ich unsichtbare Augen im R ücken. Hörte nur unsere eigenen Stiefelschritte und irgendwo außer Sichtweite ein Windspiel.
    Der Friedhof lag etwa hundert Meter außerhalb der Mauer. Der felsige Hügel ragte darüber empor, beschattete die Grabstätte wie ein Mini-Masada.
    Die einzelnen Gräber waren bescheiden, keine reich geschmückten Grabsteine oder gemeißelten Statuen wie auf alten amerikanischen Friedhöfen. Einige hatten grobe Marksteine aus demselben Fels wie die Mauer. Die meisten hatten schlicht ein Oval aus Steinen als Umrandung.
    Über einigen Gräbern waren noch frische Erdhügel erkennbar, die meisten jedoch waren eingesunken. Die erst kürzlich Verstorbenen, die schon lange Toten. Alle waren in R eihen angeordnet, wie auf einem Getreidefeld. Aber in der Erde lagen Knochen, nicht Samen.
    Wortlos gingen wir von dem einen Grab zum anderen.Aqsaee lag dicht am Eingang zum Friedhof, Rasekh so weit hinten, dass sein Oval am Fuß des Hügels schräg nach oben wanderte.
    Welsted schaute mich an. Ich sagte ihr, dass wir mit Rasekh beginnen würden. Kein besonderer Grund.Wir standen alle hier zusammen.
    Mit angespannten Körpern und nervösen Blicken bezogen die Marines am Friedhofseingang Posten. Ich wusste nicht so recht, ob ihre verkrampfteWachsamkeit mein Sicherheitsgefühl stärkte oder schwächte.
    Während Blanton filmte und fotografierte und die Jungen die Begrenzungssteine entfernten, untersuchte ich mit einer langen Metallsonde Unterschiede in der unterirdischen Dichte, um die Struktur von Rasekhs Grab zu bestimmen.
    Dann stachen die Jungs, nach einer kurzen Instruktion durch Welsted, ihre Schaufeln in die trockene Wüstenerde. Während sie mit gespreizten Füßen und pumpendenArmen arbeiteten, kauerte ich mich vor den tiefer werdenden Graben und achtete genau auf Farbveränderungen, die aufVerwesungsprozesse hindeuten würden.
    Eine halbe Stunde lang hörte man abwechselnd das Geräusch von Metall, das sich in die Erde grub, und das Rieseln von Erde auf einen wachsenden Haufen.
    Männer versammelten sich an der Dorfmauer, um in grimmigem Schweigen zuzuschauen. Hin und wieder hob ich den Blick in ihre Richtung. Obwohl ich zu weit weg war, um ihreAugen erkennen zu können, wusste ich, dass sie jede unserer Bewegungen genau beobachteten.
    Eine Stunde verging. Neunzig Minuten. Die Sonne stieg und mit ihr dieTemperatur.
    Nachdem Blanton seine dritte Fotoserie abgeschlossen hatte, stellte er sich an den Rand der Gruppe und zündete sich eine Zigarette an. Ein alter Mann kam zu ihm und streckte die Hand aus. Blanton klopfte eine Zigarette aus dem Päckchen und gab sie ihm.
    Schließlich bemerkte ich die charakteristischeVeränderung im Erdreich.
    »Stopp«, sagte ich.
    Die Jungs hörten auf zu schaufeln. ImAufrichten schauten sie erst einander und dann mich an.
    »Bitte sagen Sie ihnen, sie sollen zurücktreten«, bat ich Welsted.
    Die Jungen gehorchten.
    Das Loch war einen knappen Meter tief.Am Grund zeichnete sich ein dunkles Oval in der gelb-braunen Erde ab. Etwas, das aussah wie Gewebe, lugte daraus hervor.
    Ich hörte Schritte, dann fiel ein Schatten über das Grab.
    »Einen unserer Jungs gefunden?«
    Ohne auf Blantons Frage einzugehen, legte ich mich auf den Bauch, schloss dieAugen und atmete tief durch die Nase ein.
    Der Geruch verwesenden Fleisches ist unverkennbar. Süßlich stinkend, wieAbfall in einer Mülltonne.
    Ich roch nur Erde und einen Hauch von etwas

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