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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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dem Fall widmen. DemVersprechen, das ich ihr gegeben hatte.
    Als wir in Manas landeten, pulsierte mein Kopf, eine Feuerader lief mir dieWirbelsäule hinunter, und mein Knöchel machte mir ernsthaft Probleme. Diesmal nahm mich ein milchgesichtiger Soldat mit weichem Flaum auf der Oberlippe in Empfang.Auf seinem Namensschild stand ELKINS .
    »Sergeant Mensforth ist anderweitig beschäftigt.« Elkins’ Stimme war hoch und näselnd. »Ich begleite Sie durch die Kontrollen.«
    Ich folgte ihm durch das Labyrinth desTransitzentrums, vorbei an amerikanischen Soldaten und kirgisischenWachen mit steinernen Gesichtern und sehr großenWaffen.
    Elkins deutete zu einem Gepäckhaufen, der genauso aussah wie der, durch den ich mich auf dem Hinflug gewühlt hatte.
    Ich wuchtete meineTaschen heraus und schleppte sie zum Zoll. Wo jeder Gegenstand herausgezogen und untersucht wurde, als hätte ich ein langes Vorstrafenregister in Sachen Drogen- undWaffenschmuggel.
    Weiter ging es zur Passkontrolle.Wo mir dieAbfertigung verweigert wurde.
    Da ich kein Kirgisisch sprach, verstand ich nicht, wo das Problem lag. Elkins ebenfalls nicht. Ein Dolmetscher wurde gerufen. Eine längere Diskussion folgte, während der meinAnschlussflug aufgerufen wurde.
    Schließlich erklärte mir der Dolmetscher, dass ich beim Hinflug eine Erlaubnis für eine Einreise nach Kirgisistan erhalten habe. Der heutigeTransit stelle aber eine neue Einreise dar.
    Sechzig Minuten und eine MillionTelefongespräche später war das Problem gelöst. Oder das Bestechungsgeld bezahlt. Ich habe keineAhnung. Ich rannte zum Gate und bestieg meine Maschine, als dieTüren sich bereits schlossen.
    Fünf Stunden nach dem Start landete ich in Istanbul. In der Lounge derTurkishAirlines kontrollierte ich eben meine E-Mails, als eine ärgerlich ruhige und zuckrige Stimme mehrere Startverzögerungen verkündete. Mein Flug gehörte dazu. Da die Lounge der komfortabelste Ort war, an dem ich seit einerWoche gewesen war, hielt sich meine Erschütterung in Grenzen.
    Die Morgendämmerung erhellte bereits den Horizont, als ich mich in meinen kleinen Kokon in der Businessclass fallen ließ. Ich war gerade dabei, die Speisekarte zu lesen, da drang die Stimme des Kapitäns aus den Lautsprechern.
    »Ladys und Gentlemen, wir haben hier ein lästiges kleines Licht, das auf demArmaturenbrett blinkt. Hat wahrscheinlich nichts zu bedeuten, aber wir wurden angewiesen, am Gate zu bleiben.«
    Die Flugbegleiter begannen sofort, Alkohol an die Businessclass-Passagiere auszugeben. Kein Trost für uns Nichttrinker.
    Es war später Nachmittag, als wir schließlich abhoben. Ein wenig später auf Flughöhe aß ich eine Mahlzeit, schaute mir einen Film an und schaltete dann das Licht aus. Und schlief sogar, allerdings unruhig.
    Außer demWissen, dass ich sieben Stunden gewonnen hatte, hatte ich keineAhnung, welcheTageszeit inWashington war. Ich holte mein Gepäck, schleppte es durch Zoll und Einwanderung und dann weiter zu meinemAbfluggate.
    Was wohl? Mein Flug hatteVerspätung.
    Es gibt Zeiten, da kann man nichts anderes tun, als die völlige Zufälligkeit und Nichtigkeit unserer Existenz in diesem Universum zu akzeptieren.
    In derWartezeit hörte ich meine Sprachnachrichten ab. R uff Noonan hatte angerufen, um mir zu sagen, dass Lejeune über meine Situation Bescheid wusste und dass ich nach der Landung in Jacksonville, North Carolina, abgeholt würde.
    Larabee wollte, dass ich ihn gleich nach meinerAnkunft in Charlotte zurückrief.
    Pete bat mich ebenfalls um R ückruf, sobald ich wieder im Lande war.
    Nichts von Ryan.
    Ich mailte Katy, dass ich wieder in derWelt gelandet war.
    Es war kurz nach Mitternacht, als ich schließlich auf dem Albert J. Ellis Airport in Jacksonville landete. Ein Sergeant in Kampfmontur kam auf mich zu, als ich eben mein Gepäck vom Förderband hievte. Ein kräftiger Mann mittleren Alters, der aussah, als könnte er mit bloßen Armen einen Toyota hochstemmen.
    »Master Sergeant Earl Rigg, Ma’am. Ich bin Ihr Chauffeur nach Lejeune.« Rigg hängte sich meine R eisetasche über die Schulter. »Folgen Sie mir.«
    Wir fuhren auf der R oute 258 nach Norden. Immer wieder zuckte das Licht des Gegenverkehrs über dieWindschutzscheibe. Rigg war nicht sehr gesprächig.Vielleicht spürte er aber auch meine Erschöpfung.
    Ich starrte zum Fenster hinaus, nahm jedoch kaum wahr, was an mir vorbeizog. Das Schild eines Leihhauses verkündete: WIR NEHMEN AUCH GALA-UNIFORMEN . Eine Fast- Food-Bude nach der

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