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Totengeld

Totengeld

Titel: Totengeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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geplant.«
    »Es gibt noch einen Grund, warum du es sein musst. Du kennst dich aus mit militärischen Funktionen. Wegen deiner JPAC -Verbindung wird die Regierung deiner Verpflichtung als forensische Expertin erst recht zustimmen.«
    »Pete …«
    Er beugte sich vor und nahm meine beiden Hände in seine.
    »Ich bitte dich als persönlichen Gefallen darum. Bitte überwache die Exhumierung. Führe die Untersuchung durch.«
    »Das ist doch lächerlich. Die Logistik wäre ein Albtraum.«
    Er lächelte. »Das ist alles schon geklärt.«
    »Von wem?«
    »Vom Verteidigungsministerium, dem Pentagon, dem verdammten Weißen Haus.«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    Pete legte theatralisch die Hand aufs Herz. »In fremder Erde Leichen ausbuddeln ist eine ernste Sache, vor allem wenn sie Beweismittel bei Ermittlungen gegen einen amerikanischen Soldaten sind.«
    »Auf keinen Fall.« Ich zog meine Hände aus seinen. »Ich habe eine Unbekannte im Teenageralter in meinem Kühlraum, und niemand interessiert sich dafür. Wenn ich mich nicht um ihren Fall kümmere, wer dann?«
    »Wie läuft die Sache?« Nicht unverblümt sarkastisch, aber fast.
    »Sie läuft.« Knapp. Warum diskutierte ich überhaupt mit ihm darüber?
    »Es ist natürlich deine Entscheidung. Bleib hier und mach weiter mit deinem Fall. Geh nach Afghanistan und hilf einem Amerikaner, dem man vielleicht was anhängen will. Einem Amerikaner, der im Dienst an seinem Land sein Leben riskiert hat.«
    Pete machte eine Pause, um die Implikationen ihre volle Wirkung entfalten zu lassen. Katy.
    »Du kannst beide Entscheidungen treffen, Sahnetörtchen. Aber du musst dich eins fragen. Hilft es deiner Unbekannten wirklich, wenn du hierbleibst?«
    So ärgerlich es war, aber dieses Argument war nicht von der Hand zu weisen. Slidell würde an der Fahrerflucht dranbleiben. Ohne mein Drängen zwar nicht so intensiv, aber er würde die Arbeit machen. Luther Dew? Hier war kein Drängen nötig. Die DNS ? Ich könnte rund um die Welt fliegen und trotzdem schneller als die Ergebnisse wieder hier sein.
    »John Gross braucht einen Menschen, bei dem er sich darauf verlassen kann, dass er unparteiisch und kompetent ist. Er braucht die Beste.«
    »Was, wenn ich herausfinde, dass diesen Männern in den Rücken geschossen wurde?«
    »Dann habe ich meine Verpflichtung einem Freund gegenüber erfüllt, und du hast die Wahrheit herausgefunden, wohin sie auch führen mag.«
    Dann brachte Pete, der Anwalt, sein Totschlagargument.
    »Der Vorfall ereignete sich in einem Dorf namens Sheyn Bagh. Du gehst dorthin, um die Exhumierung zu überwachen. Die Untersuchung wirst du in Bagram durchführen.«
    Wo Katy stationiert war. Wieder musste es nicht ausgesprochen werden.
    »Ich denke darüber nach.«
    O Gott, wollte ich mir das wirklich ernsthaft überlegen?
    Pete schob mir die Donuts zu. Ich schüttelte den Kopf. Er legte sich einen auf seinen Teller, nahm beide Tassen und verschwand in die Küche.
    Auf dem Sideboard tickte Omas Uhr ihren stetigen Takt. Birdie lag zusammengerollt auf seinem Sessel und schnarchte leise. Draußen trällerte eine Drossel in den Samstagvormittag.
    Pete kam zurück und stelle mir frischen Kaffee hin. Setzte sich. Wartete.
    Nach einer Weile fragte er. »Fertig mit Nachdenken?«
    »Nein.« Doch ich war es.
    »Du fliegst, oder?«
    »Wann?«
    Er holte einen Umschlag aus der Gesäßtasche seiner Jeans, zog zwei Papiere heraus und legte sie auf den Tisch.
    Ich schaute mir beide an.
    Zugestellter Dienstreiseauftrag.
    Ein E-Ticket der Turkish Airlines. Von Charlotte Douglas nach Dulles International. Von Dulles nach Istanbul.
    Reisebeginn am nächsten Tag.

 
    17
    Der Rest des Tages war ein Albtraum aus Erledigungen, Packen und kurzfristigen Arrangements. Der Sonntagvormittag ebenfalls.
    Larabee musste informiert werden. Slidell. Dew. LaManche in Montreal. Katy.
    Ich rief Ryan an, hörte aber nur seine Voicemail. Was für eine Überraschung. Meine Nachricht: Bin in Afghanistan. Soll er sich darüber den Kopf zerbrechen.
    Da ich kein Verhör wollte, schickte ich Harry nur eine E-Mail. Eine ausgesprochen vage.
    Ich bat einen Nachbarn, mir Post und Zeitungen ins Haus zu legen. Lieferte Birdie bei Pete ab. Stockte meine Reiseapotheke auf. Kaufte mir Socken.
    Ich denke, Sie können sich ein Bild machen.
    Das Packen war eine Herausforderung. Der Wetterdienst meinte, es könnte heiß werden, es könnte aber auch kalt werden. Klasse. Ich dachte, ausziehen kann ich mich ja immer, doch da

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