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Totengrund

Totengrund

Titel: Totengrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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Fahrgasts?«
    »Zielinski.«
    »Ja, das dachte ich auch.«
    Er betrachtete stirnrunzelnd das Fragment der Bordkarte. »Sie haben alle vier Leichen identifiziert. Comley und seine Tochter, Zielinski und Maura.«
    »Aber wessen Ticket ist dann das hier?«, fragte sie.
    »Vielleicht ist es Abfall, den ein früherer Mieter des Wagens hatte liegen lassen.«
    »Es ist ein weiteres Detail, das nicht passt. Das und die Sache mit dem Sicherheitsgurt.«
    »Das eine hat mit dem anderen vielleicht gar nichts zu tun.«
    »Warum gibt dir das nicht zu denken, Gabriel? Ich kann einfach nicht glauben, dass du das einfach so hinnimmst.«
    Er seufzte. »Du machst es dir nur noch schwerer dadurch.«
    »Du musst mich in dieser Sache unterstützen.«
    »Ich versuche es ja.«
    »Indem du ignorierst, was ich dir sage?«
    »Ach, Jane.« Er nahm sie in den Arm, doch sie machte sich ganz steif und wehrte seine Zärtlichkeit ab. »Wir haben getan, was wir konnten. Jetzt müssen wir nach Hause fahren. Wir müssen unser Leben weiterleben.«
    Aber Maura kann das nicht. Mit einem Mal wurde ihr schmerzlich bewusst, dass Maura nichts von dem, was sie in diesem Moment empfand, je wieder empfinden würde: die kalte Luft, die in ihre Lunge und wieder hinausströmte. Die Wärme der Umarmung des Mannes an ihrer Seite. Ich bin vielleicht bereit, nach Hause zurückzukehren, dachte sie. Aber ich bin noch nicht fertig mit meinen Fragen.
    »He!«, rief eine Stimme von oben. »Was haben Sie da unten verloren?«
    Sie blickten beide auf und sahen einen Mann am Straßenrand stehen.
    Gabriel winkte und rief zurück: »Wir kommen rauf!«
    Der Aufstieg war wesentlich mühsamer als der Abstieg. Der frisch gefallene Pulverschnee verdeckte die tückischen Eisflächen, und der Wind wehte ihnen ein ums andere Mal Schneewolken ins Gesicht. Gabriel kam als Erster oben an, und Jane kletterte schwer schnaufend hinterher.
    Ein verbeulter Pick-up parkte am Straßenrand. Neben dem Lastwagen stand ein silberhaariger Mann mit einer Flinte in der Hand, deren Lauf auf den Boden zielte. Sein Gesicht war von tiefen Furchen zerklüftet, als hätte er sein ganzes Leben im Freien verbracht, den Unbilden des Wetters ausgesetzt; dazu passten auch seine ausgetretenen Stiefel und seine abgetragene Rancherjacke. Obwohl er dem Anschein nach weit über siebzig war, hielt er sich kerzengerade wie ein junger Kiefernstamm.
    »Das ist ein Unfallschauplatz dort unten«, sagte der Mann. »Und keine Touristen-Sehenswürdigkeit.«
    »Das ist uns bewusst, Sir«, erwiderte Gabriel.
    »Und außerdem ist das hier Privatgrund. Mein Privatgrund.« Der Mann packte seine Flinte fester. Obwohl er sie weiter auf den Boden gerichtet hielt, machte seine Haltung deutlich, dass er jederzeit bereit war, sie hochzunehmen. »Ich habe die Polizei gerufen.«
    »Oh, ich bitte Sie«, sagte Jane. »Das ist doch lächerlich.«
    Der Mann sah sie mit undurchdringlicher Miene an. »Sie haben kein Recht, da unten in den Trümmern herumzustöbern.«
    »Wir haben nicht herumgestöbert.«
    »Erst gestern Abend hab ich ’ n paar Teenager aus der Schlucht verscheucht. Die waren auf Souvenirs aus.«
    »Wir sind Polizeibeamte«, sagte Jane.
    Der Mann streifte ihren Mietwagen mit einem skeptischen Blick. »Von auswärts?«
    »Eines der Opfer war eine Freundin von uns. Sie ist in dieser Schlucht gestorben.«
    Das schien ihm fürs Erste die Sprache zu verschlagen. Eine ganze Weile starrte er Jane an, als versuchte er zu entscheiden, ob er ihr glauben sollte oder nicht. Er ließ die beiden nicht aus den Augen, auch nicht, als ein Wagen des Sheriffs von Sublette County um die Kurve bog und hinter seinem Pick-up hielt.
    Sie erkannten den Polizisten, der aus dem Wagen stieg, gleich wieder. Es war Deputy Martineau, den sie vor einigen Tagen am Tatort des Doppelmordes getroffen hatten. »He, Monty«, rief er. »Wo brennt ’ s denn?«
    »Hab diese Leute hier beim unbefugten Betreten meines Grundstücks erwischt, Bobby. Die behaupten, sie wären von der Polizei.«
    Martineau streifte Jane und Gabriel mit einem Blick. »Äh, das sind sie tatsächlich.«
    »Was?«
    Er nickte Jane und Gabriel höflich zu. »Agent Dean, nicht wahr? Und … hallo, Ma ’ am. Sie müssen das Missverständnis entschuldigen, aber Mr. Loftus ist ein bisschen beunruhigt wegen unbefugter Eindringlinge auf seinem Land. Besonders, nachdem sich gestern Abend diese Jugendlichen hier herumgetrieben haben.«
    »Woher kennst du diese Leute?«, wollte Loftus wissen, der offenbar

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