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Totenhaut

Titel: Totenhaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Simms
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wenig Triumph. »So ist das Leben«, sagte er achselzuckend. »Aber mach dir keine Sorgen. Ich werde nicht in der Kantine rumschleichen und allen ins Ohr flüstern, dass Rick schwul ist.«
    »Das weiß ich.« Sie legte den Kopf zum Gähnen in den Nacken, dabei fiel ihr Blick auf die Uhr an der Wand.
    »Kommst du ins Bett?«
    Jon trank aus und nickte.

10
    D
    awn Poole konnte die Wellen des Schmerzes, die mit jeder Schluckbewegung von der Kehle des Patienten ausgingen, beinahe spüren. Auch das Atmen war offensichtlich immer noch schwierig, denn nach wenigen Schlucken wurde der Strohhalm losgelassen.
    »Genug?«, fragte Dawn, deren Besorgnis sich in ihrer Miene spiegelte.
    Der Patient lehnte sich in die Kissen und nickte. Ein einziges langsames Senken des Kopfes.
    Dawn stellte den Karton ab. »Du bist so tapfer.« Liebevoll fuhr sie der Person durch das Stoppelhaar. Der Haarschnitt erinnerte sie an den einer Sängerin. Sie sang von verletzten Gefühlen und den Ungerechtigkeiten des Lebens. Annie Lennox? Sinead O’Connor? Sie wusste es nicht mehr.
    Blutunterlaufene Augen sahen zum Fenster. Ein Finger wurde hochgestreckt, das Rot des Nagellacks hob sich vom Weiß der Laken ab. »Kannst du einen Keks auf dem Fensterbrett zerkrümeln?«
    Die Worte waren nicht viel mehr als ein raues Flüstern. Dawn war sich nicht sicher, richtig verstanden zu haben. Sie stand auf und fragte: »Einen Keks auf dem Fensterbrett zerkrümeln?«
    Der Patient nickte. »Für ein Rotkelchen. Es setzt sich immer da her.«
    Sie lächelte unsicher. »Natürlich, mein Liebling.« Sie nahm einen Keks aus der unberührten Packung und brach ein kleines Stück ab. »Draußen? Da?«, fragte sie.
    »Und drinnen auch.«
    Dawn zerkrümelte den Keks zwischen Daumen und Zeigefinger.

11
    N
    ehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, um sich unsere Palette handverlesener Damen anzusehen. Preise ab £ 150 pro Stunde.
    Fiona schaute auf den Computerbildschirm. Jon hatte recht gehabt: Da waren alle Mädchen aufgelistet. Sie las ein paar der Details.
    Becky (19). Holly (20). NEU! Kim (20). Mel (22). Die Liste ging weiter bis zu Frauen in den Vierzigern. Neben jedem Namen gab es ein Schildchen, das Mehr Info versprach.
    Fiona klickte auf das neben Mel.
    Ein neues Fenster ging auf und informierte über Mels Körper-, Körbchen- und Kleidergröße, über ihr Haar, ihre ethnische Zugehörigkeit und ihren Beruf (168 cm, 75C, 36; brünett, schulterlang, glatt; weiß, britisch, Kundenberaterin).
    Am unteren Rand des Bildschirms gab es einen Menüpunkt Bewertungen. Fiona klickte ihn an und wurde weitergeleitet auf eine andere Seite namens Kundenmeinung.
    Die Kritik war begeistert, aber sachlich, wie der Testbericht für ein gut gebautes Elektrogerät. Der Kunde würde Mel auf jeden Fall wiedersehen, stand am Schluss.
    Fiona war bestürzt über die kommerzielle Nüchternheit des Verfahrens und kehrte zurück auf die Seite mit der Liste der Mädchen. Sie las sich die Namen durch. Ungefähr neben einem Viertel davon stand das Wort »Neu!«.
    Anscheinend gab es ein reges Kommen und Gehen unter den Mädchen. Alexia konnte ohne weiteres eine Ehemalige sein.
    Was sie vorhatte, machte ihr Angst, und sie zögerte, zu ihrem Handy zu greifen. Aber schon stiegen die altbekannten Schuldgefühle in ihr hoch und mit ihnen die Entschlossenheit, herauszufinden, ob mit Alexia alles in Ordnung war. Sie wusste, dass sie nicht damit leben könnte, nichts zu tun, also tippte sie langsam die Ziffern der Nummer oben auf dem Bildschirm ein. Fast augenblicklich wurde abgehoben. Die Stimme einer Frau, warm und einladend.
    Fiona wusste nicht, was sie sagen sollte. Doch plötzlich sprudelte es aus ihr heraus. »Hallo, ich würde gerne mit jemandem über eine Mitarbeit bei Cheshire Consorts sprechen.«
    »Erzählen Sie mal ein bisschen was von sich, meine Liebe.« Die Stimme hatte ein wenig von ihrem angenehmen Klang verloren und war geschäftsmäßiger geworden.
    »Also, ich heiße Fiona. Ich arbeite als Kosmetikerin, Schwerpunkt Maniküre. Ich habe auch einen Kurs für klassische Massage gemacht, aber das ist schon länger her. Was noch? Hm, ich gehe gern ins Theater, wenn ich –«
    Die Frau unterbrach sie. »Sie haben so was noch nie gemacht, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Wie alt sind Sie, Fiona?«
    »Ende dreißig. Achtunddreißig.«
    »Das ist kein Problem. Einige meiner gefragtesten Begleiterinnen sind in Ihrem Alter.« Ein Krümelchen Ermutigung. Fiona fasste Mut. »Kommen Sie doch vorbei.«
    »Sehr

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