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Totenhaut

Titel: Totenhaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Simms
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schwieg.
    »Sie sind anderer Meinung?«, fragte Jon nach ein paar Sekunden.
    »Er versteckte vor seiner Frau eine völlig andere Seite von sich. Vielleicht hat er ja auch eine Menge Wut verborgen. Der Tätowierer sagte, er sei vor Aufregung fast übergesprudelt. Könnte die Aussicht auf die nächste Frau sein, der er die Haut abziehen würde.«
    Jon klimperte mit dem Wechselgeld in seiner Tasche. Er war noch immer nicht überzeugt. »Übrigens, was ist eigentlich ein Prinz Albert?«
    Rick schnaubte, sah aber weiterhin geradeaus. »Das ist ein Ring, der oben durchs Japanerauge reingeht und unter dem Rand Ihres Feuerwehrhelms wieder rauskommt.«
    »Herr, erbarme dich unser«, ächzte Jon.

13
    C
    athy flüsterte: »Es klingelt.«
    Fiona stand auf der anderen Seite des Schreibtischs.
    Sie nahm die Fingerspitze aus dem Mund, kaute nervös auf einem Stück Nagel herum und zischte: »Vergiss nicht zu sagen, es geht um etwas Persönliches, wenn sie fragt.«
    »Ich weiß«, formulierte Cathy lautlos. »Hallo, könnte ich bitte die Faxnummer von Jeff Wilson haben?« Sie kritzelte eine Nummer auf einen Zettel. »Und ist er im Moment im Büro? … Okay, danke.« Sie beugte sich vor, bereit aufzulegen. »Wie bitte? … Nein, es ist was Persönliches … Nein, das ist schon in Ordnung, keine Nachricht … Nein, wirklich, es ist nicht wichtig.«
    Sie legte auf und meinte: »Mensch, war die vielleicht scharf drauf, meinen Namen zu kriegen.«
    »Das ist seinetwegen«, sagte Fiona wissend. »Er wird wahnsinnig, wenn man nicht den Namen und die Telefonnummer aufschreibt, wenn jemand für ihn anruft. Bei mir zu Hause war’s dasselbe – aber mir etwas auszurichten hat er sich immer geweigert. Schließlich haben mich meine Freunde überhaupt nicht mehr angerufen.«
    Als Fiona das berichtete, trat ein resignierter Ausdruck in Cathys Gesicht. »Männer sind solche Arschlöcher. Auf jeden Fall ist er bis zum Mittagessen in einer Besprechung.«
    Fiona nickte, rührte sich aber nicht.
    »Na, dann ab mit dir!« Cathy schob sie zur Tür.
    »Ja, entschuldige.« Hastig fingerte sie die Autoschlüssel aus der Tasche und stürzte hinaus. Als sie im Wagen saß, fing sie sofort wieder an, sich Sorgen zu machen. Was, wenn die Besprechung abgesagt wurde und seine Sekretärin ihm erzählte, jemand habe angerufen und gefragt, wo er sei? Würde er erraten, dass sie es gewesen war, und nach Hause rasen?
    Es war Vormittag, und es herrschte kein starker Verkehr. Fiona erreichte das Haus in kürzester Zeit und beruhigte sich wieder. Die Einfahrt war leer, aber sie parkte ein Stückchen vom Haus entfernt, bereit für einen raschen Aufbruch, sollte sich der als notwendig erweisen. Sie kam zurück und blieb vor der Einfahrt auf dem Gehsteig stehen. Was würde er tun, wenn er tatsächlich auftauchte und sie hier fand? Sie wusste es nicht. Aber betrunken wird er ja nicht sein, redete sie sich ein und sprach sich damit so viel Mut zu, dass sie sich bis zur Haustür wagte.
    Als sie sie öffnete, sah sie die Morgenpost auf dem Fußabstreifer liegen. Er ist in der Arbeit, sagte sie sich, trat ein und verriegelte die Tür hinter sich. Sie eilte in die Küche und sperrte die Hintertür auf. Ihr Fluchtweg war vorbereitet, jetzt konnte sie nach oben gehen.
    Sie zog den großen Koffer unter dem Bett hervor, öffnete den Kleiderschrank und begann, eilig Kleider zu falten. Dann zerrte sie den Koffer zur Frisierkommode und fegte mit dem Unterarm alle Fläschchen und Töpfe hinein. Sie purzelten auf ihre Kleider, Parfumflakons klirrten. Es war ein kurzes Geräusch und doch lang genug, dass sie sich einbilden konnte, dadurch überhört zu haben, wie sein Wagen in die Einfahrt gefahren war. Sie schaute aus dem Fenster und sah eine leere Straße. Mit einem Seufzer der Erleichterung eilte sie ins Bad und holte ihre Toilettensachen.
    Der Koffer polterte die Treppe hinunter, und sie hievte ihn in die Küche. Jeff kontrollierte all ihre Finanzen, einschließlich dessen, was sie im Schönheitssalon verdiente.
    Aber sie wusste, dass in der Keksdose ein Notgroschen versteckt war. Sie nahm den Deckel ab und sah die handgeschriebene Notiz: Verrotte in der Hölle, du Schlampe.
    Sie schleuderte den Deckel gegen den Herd, und ein frustrierter Schrei entrang sich ihrer Kehle. Sie blickte sich in der Küche um und riss dann den Schrank unter der Spüle auf. Die Ginflasche wanderte in ihren Koffer, dann packte sie die Flasche mit der Bleiche und verspritzte die Flüssigkeit über den Inhalt

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