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Totenhaut

Titel: Totenhaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Simms
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extrastarke Kondome plus zwei Beutel wasserlösliches Gleitmittel.
    Er ließ das Ding fallen, als hätte er sich die Finger daran verbrannt, und warf einen Blick auf Rick. Er konnte gerade noch das verstohlene Lächeln in dessen Mundwinkel erkennen, als er sich an den Barmann wandte. »Hallo. Einen doppelten Gin mit Cola und …« Er sah Jon an.
    »Ein Lager?«
    »Die übernehme ich«, meinte Jon und stand auf, um eine Zehnpfundnote aus seiner Gesäßtasche zu ziehen. Schweigend sahen sie dem Barmann zu, wie er ihre Gläser füllte.
    Als er sie auf die Theke stellte, legte Rick das Foto von Gordon Dean zusammen mit seinem Dienstausweis daneben. »Wir versuchen, herauszufinden, was dieser Mann in den vergangenen Tagen gemacht hat. Letzten Donnerstag war er hier.«
    Der Barmann sah aus, als wäre er gerade mal alt genug, um Alkohol trinken zu dürfen. Er strich sich mit einer unbehaarten Hand über das schwarze Oberteil, das sich eng an seinen flachen Bauch schmiegte. An drei seiner Finger glitzerten Ringe.
    »Schwarzes Hemd, die Haare waren viel kürzer geschnitten und der Schnauzer war weg«, half Jon ihm auf die Sprünge.
    Der Barmann schnippte mit den Fingern und sagte zu Jon. »Er saß genau da, wo Sie jetzt sitzen. Ich erinnere mich, weil er seine Kreditkarte hinter die Bar legte, obwohl er allein war. Er hat Champagner bestellt. Keine Flasche, sondern gläserweise.«
    »Blieb er auch allein?«, fragte Rick, der jetzt die Ellbogen auf den Tresen stützte.
    »Ja, ich glaube schon. Er plauderte ein bisschen mit den Leuten, die auf ihre Drinks warteten, aber es setzte sich nicht wirklich jemand zu ihm.«
    Der Barmann ging weg, um einen anderen Gast zu bedienen. Jon riskierte einen Blick auf die beiden Frauen, die am nächstgelegenen Tisch saßen. Sie waren in ihr Gespräch vertieft und teilten sich eine Flasche Pinot Grigio.
    Weil er ihr Aussehen irgendwie seltsam fand, betrachtete er sie eingehender. Dann fiel der Groschen: Ihr Haar war nicht echt. Die Frisur war übertrieben, und er erkannte, dass sie Perücken trugen. Maskuline Finger umfassten ein Weinglas, und Jon sah weg.
    Einen Augenblick später kam der Barmann zu ihnen zurück. »Warum? Was hat er ausgefressen?«
    Rick steckte das Foto zurück in seine Tasche. »Wir müssen ihm nur ein paar Fragen stellen. Meinen Sie, er war auf Aufriss aus?«
    Der Barmann zog eine Schnute. »Eigentlich nicht. Er hat sich nur in aller Vergnügtheit einen angezwitschert. Dann ist er gegangen – hat mir auch ein gutes Trinkgeld gegeben.«
    Rick richtete sich auf. »Danke für Ihre Hilfe.« Sobald der Barmann außer Hörweite war, sagte er zu Jon: »Dann war hier also nicht viel für ihn drin.«
    Jon musste an sich halten, um seinen Blick nicht zu dem Paar zurückschweifen zu lassen. »Nein, aber wahrscheinlich war es einfach noch zu früh. Was ist mit dem ganzen Champagner? Er muss etwas gefeiert haben.«
    Rick trank sein Glas aus. »Vielleicht hat er ja etwas vorausgefeiert. Seinen nächsten Mord, zum Beispiel.«
    Er ist nicht der Mörder, dachte Jon, und kippte den Rest seines Lagers hinunter. »Wann ist er im nächsten Lokal angekommen?«
    »Im Natterjacks?« Rick sah auf dem Kreditkartenauszug nach. »Um zwanzig Uhr sechsundfünfzig hat er den Eintritt bezahlt, er muss also von hier direkt dort hingegangen sein.«
    Musik dröhnte durch die Glasscheibe, die die Fassade des Natterjacks bildete. Am Eingang standen zwei Rausschmeißer, doch sie nahmen kaum Notiz von dem Strom der Gäste, der sich durch die Tür wälzte.
    In der kleinen Eingangshalle schoben Leute Zehnpfundnoten unter dem Fenster des Kassenschalters durch und steuerten dann auf die Bar zu. Als Jon und Rick an der Reihe waren, zeigten sie der Kassiererin ihre Dienstausweise. »Dürften wir einen kurzen Blick hineinwerfen?«, fragte Rick.
    Sie sah zu den Gästen hinter ihnen und rief: »Der Nächste!«
    Drinnen war es schon ziemlich voll, bald würde es richtig eng werden. Ein Pulk von Menschen belagerte den Bereich vor der Hauptbar. Jon sah sich um. Mit Erleichterung stellte er fest, dass es unter dem hauptsächlich männlichen Publikum auch ein paar Frauengrüppchen gab.
    Rick zeigte auf eine Treppe. Als sie sie hinunterstiegen, nahm Jon die mit reichen Schnitzereien verzierten Holzbalkone wahr. Von überallher blickten Männergesichter auf sie herab. Er folgte Rick in eine ruhigere Nebenbar, wo zwar die Lautstärke der Musik niedriger, die Umgebungstemperatur aber deutlich höher war.
    »Hier ist mehr los,

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