Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Totenklage

Titel: Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sandford
Vom Netzwerk:
mit dir zusammen sein, und zwar gleich.«
    »Ich bin unterwegs«, sagte er.
     
    Er parkte einen Block von ihrem Haus entfernt, nahm seinen Stock und ging den Bürgersteig entlang. Es war ein wunderschöner Aprilabend, der Himmel war noch von Sonnenlicht durchtränkt, die Luft war kühl, doch ein Hauch Feuchtigkeit ließ sie mild erscheinen. Ein Stück die Straße hinunter parkte
ein weiteres Auto, und als er in den Gehweg zu Madisons Haus einbog, sprang eine Frau aus dem Wagen und rief: »Sir, Sir, könnte ich Sie eine Minute sprechen? Sir, ich bin von der New York Times … «
    »Tut mir leid, ich kann wirklich nicht mit Ihnen reden«, rief Jake zurück. Er klopfte an die Tür, sah, dass die Frau immer noch mit einem Notizbuch in der Hand hinter ihm herkam. »Sir, Sir …«, rief sie wieder.
    Madison öffnete die Tür. »Die New York Times ist mir auf den Fersen«, sagte er rasch.
    Madison blickte über seine Schulter und sagte grinsend: »Kommen Sie herein, Mr. Smith. Schön, Sie wiederzusehen …«
    »Das ist ein trauriger Tag«, sagte Jake, während die Tür hinter ihnen zufiel. Als er das Schloss klicken hörte, schob er Madison ein Stück zurück und sagte: »Nicht so dicht an der Scheibe …«
    Dann waren ihre Arme um seinen Hals und seine Hände auf ihren Hüften, und er steuerte sie auf die Treppe zu. Am Fuß der Treppe machte sie sich kurz von ihm los und flüsterte: »Es würde dem Ganzen zwar einen gewissen Kick geben, wenn man wüsste, dass Arlo Goodman zuhört, aber ich habe das Gästezimmer hergerichtet …«
    »Dann können wir bloß hoffen, dass das Bett was aushält«, sagte Jake.
    Als sie das erste Mal miteinander geschlafen hatten, war es die typische Erste-Mal-Situation gewesen, eine Mischung aus Neugier, Vorsicht und möglicherweise Höflichkeit in dem Bemühen, sich gegenseitig zu entdecken und gleichzeitig einen guten Eindruck zu hinterlassen. Diesmal war es ein regelrechter Zusammenprall. Jake riss an ihren Kleidern, Madison zerrte an seinem Hemd, ohne Vorspiel sanken sie zusammen aufs Bett, fielen sofort übereinander her. Madison
stöhnte, ihre kurzen Reiterfingernägel gruben sich in seine Schulterblätter, während er in sie eindrang und sie nach unten drückte.
    Als sie fertig waren, stöhnte sie: »Gott, war das gut.«
    Er schwitzte, atmete heftig, sein Herz hämmerte, und er wollte es sofort noch einmal machen, war aber vorübergehend außer Gefecht gesetzt. Er rollte sich zur Seite, stand auf, schüttelte sich, kroch wieder zu ihr ins Bett, legte seine Lippen an ihr Ohr und flüsterte: »Keine Scherze über Wanzen.«
    »Ob uns schon jemand auf die Schliche gekommen ist?«, sagte sie laut. »Als wir uns das erste Mal begegnet sind, da war Johnnie hier, und er hat eine gewisse Elektrizität gespürt.«
    »Da war ich wahrscheinlich schuld«, sagte Jake. Er lag jetzt auf dem Rücken und hatte einen Arm unter ihren Kopf geschoben. »Ich hab unzählige Fragen gestellt, und eigentlich wollte ich dich nur anspringen.«
    »Wie romantisch«, sagte sie.
    »Hey, das ist wahr. Meine erste Reaktion war rein sexuell. Erst später hab ich deinen wunderbaren Verstand und dein gro ßes Wissen über die arabische Kultur schätzen gelernt.«
    Sie richtete sich auf. »Meinen ›wunderbaren Verstand‹. Du meinst wohl eher meinen wunderbaren Arsch.«
    »Du hast wirklich einen klasse Arsch«, sagte Jake. »Als Danzig mich zu dir geschickt hat, hat er in den Anweisungen unter anderem deinen Arsch erwähnt. Mir ist aufgefallen, dass viele ernsthafte Reiterinnen tolle Ärsche haben. Kommt wohl von dem vielen Hüpfen. Jedenfalls hab ich mir überlegt, ich könnte dich als Miss Arsch, USA, nominieren. Wir könnten eine Festparade in Atlantic City veranstalten …«
    »Wir könnten die Teilnehmerinnen als ›Arschspirantinnen‹ bezeichnen …«
    »Mit deiner Rechtschreibung hapert’s ein wenig«, sagte Jake. »Auf jeden Fall könnten wir die Atlantic City Ass Parade veranstalten,
so was wie die Rose Parade in Pasadena, aber statt Blumen würde es auf den Festwagen …«
    »Jetzt reicht’s. Hat Danzig wirklich meinen Arsch erwähnt?«
    »Hat er. Und deine … Brüste.«
    »Bloß dass er sie ›Titten‹ genannt hat.«
    »Ja, hat er.« Er fuhr mit dem Zeigefinger ganz sanft von ihrem Schlüsselbein bis zu ihrem Nabel. »Es ist merkwürdig. Mit den meisten gutaussehenden Frauen möchte man erst ein bisschen herumspielen. Du weißt schon, dass sie mal oben auf einem liegt, oder bloß ein bisschen … rumalbern.

Weitere Kostenlose Bücher