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Totenklage

Titel: Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sandford
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Verbrannt. Ich meine, mein Gott, was wollen Sie denn sonst noch?«
    »So klar ist das alles nicht«, erwiderte Jake. »Das FBI ist zwar hinter einem Verdächtigen her, aber es gibt da ehrlich gesagt Probleme.«
    »Was für Probleme?«, fragte Barber und runzelte erneut die Stirn.
    Jake zuckte mit den Schultern. »Ungereimtheiten. Wie zum Beispiel die Tatsache, dass dieser Verdächtige eine riesige Waffensammlung besaß, aber nur eine einzige Waffe zurückgelassen hat, und das an einer Stelle, wo sie leicht zu finden war, und ausgerechnet diese Waffe macht ihn zum Verdächtigen im Fall Bowe. Außerdem die Tatsache, dass er sich unsichtbar gemacht hat. Er ist nicht aufzufinden, niemand hat ihn gesehen. Nach Meinung einiger Leute wurde der Mann hereingelegt und ist vermutlich ebenfalls tot.«
    »Mhm. Ich könnte für all das Gründe finden, wenn ich darüber nachdenken würde«, sagte Barber. »Ich meine, der Typ ist ja offensichtlich nicht gerade der Hellste.«
    »Yeah, aber ich will ihm ja auch kein Alibi liefern«, sagte Jake. »Ich stelle lediglich Ungereimtheiten fest.«
    »Okay.« Barber hob die Hände und ließ sie auf seine Oberschenkel klatschen. »Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich einen Tag, bevor Linc verschwand, mit ihm gesprochen habe. Wir wollten in der Woche darauf Golf spielen, zu dem Zeitpunkt war er aber bereits vier Tage fort. Ich hab erst aus der Zeitung erfahren, dass er verschwunden ist. Dann hab ich Maddy auf der Farm angerufen, und sie hat mir alles erzählt.«
    »War er …« Jake zögerte. »Hören Sie, ich möchte von Ihnen wissen, ob es irgendwelche schwulen Freunde gab, die eine sexuelle Beziehung zu ihm hatten. Ich versuche herauszufinden, ob es vielleicht eine persönliche Geschichte war.«

    »Ein Mord unter Schwulen.« Barber lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf.
    »Ja.«
    »Scheiße.« Barber atmete tief aus, blickte an die Decke und erklärte: »Ich kann es Ihnen nicht mit Bestimmtheit sagen. Er war nicht gerade, äh, monogam. Aber ich glaube nicht … Ich glaube, wenn er eine wirklich heiße Sache am Laufen gehabt hätte, etwas wirklich Heikles, hätte er es mir erzählt. Sex war für ihn in den letzten Jahren nicht mehr so wichtig. Schwule werden nämlich auch älter.«
    »Hab ich noch nie drüber nachgedacht«, sagte Jake.
    »Stimmt aber. Nun ja, ich könnte ein paar Leute anrufen und mich erkundigen.«
    Jake lächelte. »Das würde ich lieber selbst tun.«
    Barber schüttelte den Kopf. »Linc hat in politischen Kreisen verkehrt. Schwulen politischen Kreisen. Einige dieser Leute sind bereits geoutet, aber andere könnten sich das absolut nicht erlauben. Wenn man für irgendeinen christlichen Fundamentalisten aus Alabama arbeitet und man wird geoutet, ist man seinen Job los.«
    »Ich würde diese Leute nicht outen.«
    »Ich würde Ihnen das ja glauben, bloß … was würden Sie machen, wenn es zweckdienlich wäre, jemanden zu outen? Wenn es die Sache voranbrächte?«, fragte Barber. »Ich kenne Sie nicht gut genug, um Ihnen da vertrauen zu können.«
    »Okay. Aber Sie werden sich erkundigen.«
    »Ich erkundige mich und melde mich wieder bei Ihnen.«
    »Mehr kann ich wohl nicht erwarten«, sagte Jake. »Und wenn es doch eine Beziehungssache ist …«
    »Dann informiere ich das FBI. Ich will nicht, dass Lincs Mörder straflos davonkommt.«

    Jake: »Was glauben Sie denn, wer es war?«
    »Die Watchmen«, sagte Barber, ohne zu zögern. »Auf die eine oder andere Weise. Linc hatte großen Einfluss, sowohl über seine Familie als auch durch seine politischen Kontakte, und er konnte Goodman einfach nicht in Ruhe lassen. Wollte ihm unbedingt was anhängen. Hat sich Goodmans Militärunterlagen angesehen und ein paar Bemerkungen gemacht, die er besser hätte bleiben lassen.«
    »Ist denn da irgendwas faul?«, warf Jake ein.
    Barber schüttelte den Kopf. »Nein, das war ja gerade das Problem. Linc glaubte, da wäre was faul, und meinte, das immer wieder sagen zu müssen. Er glaubte, mit Goodmans Silver Star und seinem Purple Heart wäre was nicht in Ordnung. Doch es waren zwanzig Männer dabei, als Goodman verletzt wurde, und einige von ihnen haben tatsächlich gesehen, wie es passierte. Sie befanden sich unten auf einer Straße, die quer über einen Abhang führte, und einige Iraker beschossen sie mit Panzerfäusten. Goodman regelte den Verkehr, zu Fuß, und zack! Er wird an der Hand getroffen. Ein paar Männer bekamen sogar Blutspritzer ab. Und Goodman blieb auf den Beinen und

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