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Totenkönig (German Edition)

Totenkönig (German Edition)

Titel: Totenkönig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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Schattengilde?“ fragte der Unsterbliche streng. „In welche Zellen habt ihr sie gebracht?“
    Der Soldat war wie erstarrt und wagte nicht, um Hilfe zu rufen. Sein ängstlicher Blick verriet, dass er sofort begriffen hatte, dass Larkyen kein menschliches Wesen sein konnte.
    „Sie sind unten in den Kerkern, sie sind die einzigen Gefangenen in diesem Gebäude. Wanar hat eine Einzelzelle, die Majunay und die Zhymaraner teilen sich mit den restlichen Überlebenden der Schattengilde einen gemeinsamen Kerker.“
    „Was ist mit Lemar und seiner Tochter Lysar?“
    „Lemar wurde bereits abgeführt und auf den Platz der ewigen Gerechtigkeit gebracht.“
    „Wo ist seine Tochter?“
    Der Soldat zitterte unter seiner Rüstung, er wandte seinen Blick ab.
    „Wo ist sie?“ fragte Larkyen nochmals. „Was habt ihr Lysar a ngetan?“
    „Einige Velors wollten sich mit ihr amüsieren.“
    Larkyen knurrte, bevor er den Soldaten mit einer solchen Kraft gegen die nächstgelegene Wand schleuderte, dass dessen Rüstung zerbarst.
    Auf seinem Weg hinunter zu den Kerkern stieß er auf weitere Soldaten. Sie waren damit beschäftigt, das Eingangstor mit Holzla tten zu verstärken. Und ein weiteres Mal war Larkyen nur ein finsterer Schatten für die Augen von Menschen – ein Schatten, dessen harte Faust die Soldaten in tiefe Bewusstlosigkeit versetzte.
     
    Ein langer niedriger Gang wies zu beiden Seiten schmale mit Eisen beschlagene Holztüren auf. Es stank nach Blut, Schweiß und Fäkalien. Larkyen öffnete Tür für Tür, die ersten Kerker waren noch leer, dann fand er in einer Zelle die neunzehn Majunay und die drei Zhymaraner.
    Über zwanzig Gefangene teilten sich eine Zelle, die höchstens für ein Drittel ihrer Anzahl erbaut worden war. Inmitten der Dunkelheit kauerten Männer, Frauen und Kinder auf dreckigem Stroh. Es stank so entsetzlich, dass jeder Atemzug schwerfiel.
    Der Zhymaraner mit Namen Almaran erhob sich und deutete hinaus auf den Gang. „Wir sind dir zu Dank verpflichtet, hoher Herr. Zwei Zellen weiter findest du die restlichen Überlebenden der Schattengilde. Wanar ist in der Zelle am Ende des Ganges. Lemar haben sie inzwischen abgeholt, und seine Tochter …“ Der Zhymaraner schüttelte nur den Kopf.
    „Was ist geschehen?“
    „Lysar war in unserer Zelle, doch dann statteten uns die Velors einen Besuch ab“, erklärte Almaran. „Sie zerrten Lysar hinaus auf den Gang, wir konnten sie nicht hindern, es waren zu viele Krieger. Diese Bastarde wollten Lemar demütigen, indem sie vor seinen Augen seine Tochter schänden. Aber Lysar konnte sich befreien, sie entriss einem Krieger das Schwert und tötete zwei andere. Als weitere Velors nahten und die Überzahl zu hoch wurde, stürzte sich Lysar in ihr Schwert. Sie starb schnell und unberührt. Lemar der Schatten musste alles mitansehen, dann haben ihn die Velors mitgenommen. Zusammen mit den Soldaten brachten sie ihn durch den Hinterausgang auf den Platz der ewigen Gerechtigkeit. Es ist zu spät für ihn.“
    „Solange Lemar noch lebt, ist es noch nicht zu spät. Befreit W anar und die anderen Gefangenen, dann bewaffnet euch. Ich versuche, Lemar zu retten.“
    „Du musst wieder nach oben, von dort führt eine Treppe zum Hinte rausgang.“
     
    Der Zhymaraner und die Majunay eilten durch den Gang. Sie befreiten die Überlebenden der Schattengilde, nur noch neun Krieger waren übrig geblieben. Dann riss Almaran die Tür zu Wanars Zelle auf. Blutüberströmt und verklebt mit dreckigem Stroh taumelte Wanar hinaus, sein Körper trug die Wunden grausamer Foltermethoden. Noch während er Larkyen erblickte, weiteten sich seine Augen. „Larkyen, das ist eine Falle!“ rief Wanar. „Ich habe den Riesen gesehen. Er ahnte, dass du kommen würdest, um uns zu befreien. Meridias ist hier unten und wartet auf dich.“
    Larkyen hielt inne, er spürte jene uralte Kraft ganz in der Nähe, und nun war es zu spät für ihn und die anderen.
    Meridias erschien wie aus dem Nichts. Seine pupillenlosen Augen spiegelten das Fackellicht wider, sein Maul formte sich zu einem triumphalen Grinsen. In stark gebückter Haltung bewegte sich der Sohn der ersten schwarzen Sonne durch den Gang, er hatte seine langen Arme vor sich gestreckt und bekam einen Majunaykrieger zu fassen. Er zerriss den Mann in zwei Hälften. Noch ehe sich die anderen Gefangenen hatten bewaffnen können, richtete Meridias unter ihnen ein Massaker an. Er zermalmte einen Krieger der Schattengilde, riss zwei Majunayfrauen

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