Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Totenkopf-TV

Totenkopf-TV

Titel: Totenkopf-TV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wieder gab der Bühnenmeister die Antwort. »Oder etwa nicht?«
    »Spuck's schon aus!« forderte ein anderer. Der stämmige Bühnenmeister genoss seinen Auftritt. Jetzt hatte er auf einmal das Gefühl, vor der Kamera zu stehen, und das tat ihm gut, da sich die Aufmerksamkeit der anderen allein ihm zuwandte.
    »Wir werden uns die beiden Typen holen, Freunde. Dann nehmen wir sie auseinander.« Während seiner Worte führte er auch die entsprechenden Handbewegungen durch. Es sah so aus, als wollte er einen alten nassen Lappen auswringen.
    Noch bekam er keine Antwort. Man starrte nur ihn an. »Was sagt ihr denn? Wollt ihr mit? Seid ihr zu feige?«
    Ein wie ein Popper gekleideter Jüngling wagte einen schüchternen Einwand. »Wenn das aber doch Bullen sind…«
    »Haben sie Pech gehabt.«
    »Und wir zwei Polizistenmorde auf dem Gewissen.«
    Der Bühnenmeister wischte den Einwand mit einer Handbewegung zur Seite. »Seid doch nicht so borniert. Wir wollen die Bullen doch nicht töten, nur ein wenig in die Mangel nehmen. Vielleicht hilft uns auch der Catcher. Otto und Printer stehen auch nicht gerade auf der Seite dieser Bullen. Oder etwa doch?«
    »Es ist riskant«, gab der Jüngling zu bedenken. »Wenn du Schiss hast, schließ dich auf dem Klo ein.«
    Die anderen begannen zu lachen, und der Popper-Jüngling zuckte mit einem »Huch« auf den Lippen zurück. »Ich habe ja nur meine Meinung vorgetragen«, verteidigte er sich.
    »Ja, die haben wir gehört, und die interessiert uns nicht mal, du kleiner Fratz…«
    Niemand lachte mehr, denn ein anderes Ereignis ließ sie erstarren. Bisher war die Eingangshalle der Fernsehanstalt strahlend hell gewesen. Das änderte sich plötzlich. Von einer Sekunde zur anderen begann das Licht zu flackern.
    Wie von der Schnur gezogen, hoben sich die Köpfe der Versammelten, und die ängstlichen Blicke richteten sich gegen die Decke, wo die starken Leuchten unter viereckigen Kunststofflampen verborgen waren. Das Licht ging an und aus, wieder an, wieder aus, ein Wechselspiel, das normalerweise keinen erschreckt hätte, hier aber anders aufgefasst wurde.
    Jemand, der abergläubisch war, rief: »Ein Zeichen. Das ist das Zeichen!«
    »Wofür?«
    »Sie… sie…«
    Der Mann konnte den Satz nicht beenden, denn das andere kam tatsächlich. Es war sehr schnell, mit den Blicken kaum zu verfolgen, und es huschte herbei wie ein Schatten. Die Türen waren nur zum Ausgang hin geschlossen, andere standen offen, und durch den Spalt glitt das grüne Etwas genau in dem Augenblick, als das Licht endgültig verlöschte.
    »Ein Geist!« kreischte jemand. »Verdammt, ein Geist!«
    In der Tat hatte dieses grüne, wolkige, heulende Etwas von einem Geist an sich. Das Wesen jagte der Decke zu und suchte sich ausgerechnet eine der flachen Schalen aus, die es jaulend und heulend umkreiste. Als die ersten ihren Schrecken überwunden hatten, hoben sie die Köpfe. Völlig finster war es nicht geworden, denn der Geist strahlte ein fahles Leuchten ab, dessen Widerschein sich auch über die entsetzten Gesichter der Studiobesatzung legte und ihnen ein gespenstisches Aussehen gab.
    Der Geist glich einem heulenden Wirbelwind. Durch nichts war er zu stoppen. Keine Kraft konnte ihn bei seinem Weg um die Lampenschale aufhalten, und mit jeder Sekunde wurde sein Schreien lauter, so dass dieses Geräusch bis im letzten Winkel der Eingangshalle zu hören war.
    »Wie im Kino!« ächzte einer und dachte daran, dass dies hier echt war, denn der Geist tobte weiter und verbreitete eine unnatürliche Kälte, die sich wie Rauhreif auf die Haut der ängstlichen Menschen legte, als sie nach oben starrten.
    Sie hatten sich an den Geist gewöhnt, auch an sein Kreisen unter der Decke. Und sie schrien plötzlich auf, als das grüne Gespenst seine Stellung änderte, ihnen entgegenraste und genau zwischen sie glitt.
    Erst als es die Hälfte des Weges hinter sich gelassen hatte, spritzten die Leute zur Seite. Sie fielen zu Boden, weil sie von einem Sturmwind gepackt wurden, und nur wenige sahen zu, wie sich der Geist in die Länge zog und den Weg zurückjagte, den er auch gekommen war. Durch den Türspalt huschte er, war verschwunden und wurde auch nicht mehr gesehen.
    Ächzend und stöhnend erhoben sich die ersten vom Boden. Sie standen da und befühlten ihre Gesichter, ohne sich vorher abgesprochen zu haben.
    »Es brennt«, sagte ausgerechnet der Bühnenmeister. »Ja, ich spüre es auch.«
    Und ein dritter meinte: »Ich habe das Gefühl, als hätte

Weitere Kostenlose Bücher