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Totenkopf-TV

Totenkopf-TV

Titel: Totenkopf-TV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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man mir die Haut von der Wange gezogen…«
    ***
    Ross Beckman hatte uns den Weg zu dem Büro seines Chefs gezeigt. Es lag in der oberen Etage, und wir hatten eine Hintertreppe benutzen müssen, da die Lifte nicht mehr funktionierten. Der Stromausfall war fast total gewesen.
    Nur die Lampen in den Fluren und Zimmern brannten noch, aber auch sie flackerten manchmal, nur verlöschten sie nie völlig.
    »Diese braune Tür ist es«, sagte Beckman. »Ich… ich ziehe mich dann zurück.«
    »Sie können auch draußen warten«, sagte ich. Bill war schon vorgetreten. Als höflicher Mensch hatte er anklopfen wollen, doch seine Hand blieb auf halber Höhe hängen, da aus dem Zimmer unnatürliche Geräusche gedrungen waren. Als Klopfen konnte man das nicht bezeichnen. Es war schon ein dumpfes Dröhnen und Krachen.
    »Ob die das Mobiliar auseinandernehmen?« fragte er mich und schaute mir starr ins Gesicht.
    »Welchen Grund sollten sie haben?«
    »Los, schauen wir nach!«
    Mein Freund drückte die Tür auf. Wir gelangten zunächst in ein Vorzimmer, wo die beiden Schreibmaschinen abgedeckt waren und alles sehr aufgeräumt wirkte. Die Tür zum Chefzimmer war zur Hälfte geöffnet. Aus dem Raum dahinter drangen die Geräusche. Ich zog die Tür ganz auf und ließ meinem Freund den Vortritt. Auf der Schwelle blieb Bill Conolly kopfschüttelnd stehen. »Das ist doch nicht möglich!« flüsterte er.
    Ich warf ebenfalls einen Blick in den Raum und entdeckte Otto, der sich einen der leichten Besuchersessel geschnappt hatte, ihn an zwei Beinen hielt und damit auf eine Fensterscheibe einschlug. Ohne Erfolg. Jason Printer stand neben seinem Leibwächter und feuerte ihn an. Sosehr sich Otto auch abmühte, er bekam die Scheibe nicht entzwei. Wir betraten den Raum, waren bisher noch nicht entdeckt worden, und in einer Schlagpause sagte ich: »Ich glaube, das hat keinen Sinn.«
    Printer fuhr herum, Otto ließ den Sessel sinken, ohne ihn allerdings aus der Hand zu legen. Seinen Hut hatte der ehemalige Catcher abgenommen, und man konnte jetzt das strähnige Haar sehen.
    »Was sagten Sie?«
    »Es hat keinen Sinn!« erwiderte Bill.
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    Mein Freund gab sich lässig. »Dann wäre die Scheibe schon längst zerbrochen!«
    Jason Printer sah aus, als wollte er sich jeden Augenblick auf den Reporter stürzen. Statt dessen stellte er sich nur auf die Zehenspitzen, um größer zu wirken. »Wer hat Ihnen erlaubt, mein Büro zu betreten?« fuhr er uns an. »Wer verdammt?«
    »Wir selbst«, gab ich zurück. »Denken Sie mal an meine Sondervollmachten!«
    »Interessiert mich nicht!« schrie Printer.
    Gelassen hob ich die Schultern. »Damit müssen Sie sich wohl abfinden. Wie es aussieht, kommen wir hier nicht raus. Man hat uns eingeschlossen, eine Falle gestellt. Totenkopf-TV hat Sendepause, auch über die Mattscheiben in den Wohnzimmern flimmert nichts mehr. Finden Sie sich damit ab, Mr. Printer.«
    Sein Blick flackerte. Unschlüssigkeit zeichnete sein Gesicht. Otto stand daneben und sagte überhaupt nichts. Wahrscheinlich wartete er auf Befehle.
    »Und das stimmt?« fragte der TV-Boss.
    »Ja.«
    Er senkte den Kopf, ging einen Schritt zur Seite, erreichte seinen Schreibtisch und nahm auf dem Drehstuhl Platz, der schon einem futuristischen Sessel glich und bestimmt mehr gekostet hatte, als ich in einem halben Monat verdiente.
    Er kippte den Sessel nach hinten und deutete auf seine Telefone. Wie ein Gnom hockte er in seinem Sitzmöbel. »Da«, sagte er. »Alles stumm, tot. Ich habe an diesem Abend verdammt viel verloren, und ich frage mich, wer daran die Schuld trägt. Sie vielleicht, Mr. Sinclair, oder Sie, Conolly?«
    »Nicht wir«, erklärte ich. »Es sind andere Kräfte, die hier ihren Einfluss geltend machen.«
    »Meinetwegen auch das. Aber was wollen Sie tun? Sie müssen doch etwas unternehmen. Das kann ja nicht so weitergehen, oder doch?«
    »Nein.«
    »Bitte«, forderte er mich auf.
    »Wir sind tatsächlich an der Reihe, aber ich möchte Sie bitten, uns zu helfen.«
    »Ich Ihnen?« Er begann zu lachen. »Wie stellen Sie sich das vor? Sie haben meine Existenz zerstört. Sie kamen an, der Spuk begann…«
    »Das ist nicht korrekt, Mr. Printer. Zuerst wurde Ihre Ansagerin ermordet, dann sind wir gekommen. Bitte, halten Sie sich stets an die Spielregeln.«
    »Das ist noch immer mein Haus.« Er ballte die Hand zur Faust. »Sie können jetzt meinetwegen machen, was sie wollen, aber verschwinden Sie hier. Gehen Sie mir aus den

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