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Totenkünstler (German Edition)

Totenkünstler (German Edition)

Titel: Totenkünstler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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niemand wird auch nur einen Piep hören.«
    Erneut hustete Littlewood im Versuch, den widerlichen Geschmack in seinem Mund loszuwerden. »Ich kenne Sie.« Seine Stimme war leise und kratzig. In jedem seiner Worte schwang Furcht mit.
    Erneut ein Schulterzucken, diesmal begleitet von einem Lächeln. »Nicht so gut wie ich dich.«
    Littlewood war noch immer zu benommen. Ihm wollte kein Name zu dem Gesicht einfallen. »Was? Was soll das alles?«
    »Zum Beispiel weißt du nicht, dass ich … der Kunst fröne.« Eine wohlüberlegte Pause. »Und genau deswegen bin ich hier. Um ein Kunstwerk aus dir zu machen.«
    »Was?« Erst jetzt sah Littlewood, dass die Gestalt vor ihm einen durchsichtigen Overall aus dicker Plastikfolie mit Kapuze und Latexhandschuhe trug.
    »Aber eigentlich spielt es keine große Rolle, was du über mich weißt. Viel wichtiger ist, was ich über dich weiß.«
    »Was?« Der Nebel der Verwirrung verdichtete sich, und Littlewood begann sich zu fragen, ob das alles vielleicht bloß ein schlimmer Traum war.
    »Zum Beispiel«, fuhr die Gestalt fort, »weiß ich, wo du wohnst. Ich weiß von deiner schrecklichen Ehe damals. Ich weiß, wo dein Sohn studiert. Ich weiß, was du machst, wenn du mal ein bisschen Dampf ablassen willst. Ich weiß, was dich im Bett geil macht und wohin du gehst, um es dir zu besorgen. Je schmutziger, desto besser, ist es nicht so?«
    Wieder musste Littlewood husten. Speichel lief ihm übers Kinn.
    »Aber was am allerwichtigsten ist … Ich weiß, was du getan hast .« Jetzt bebte die Stimme vor nackter Wut.
    »Ich … ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    Die Gestalt machte einen Schritt nach links, und im Licht der Stehlampe blitzte etwas auf dem Schreibtisch auf. Littlewood konnte nicht genau erkennen, was es war, er sah nur, dass es sich um mehrere Gegenstände aus Metall handelte. Eine schreckliche Angst erfasste jeden Zentimeter seines Körpers.
    »Das macht nichts. Ich werde deine Erinnerung im Laufe des Abends auffrischen.« Ein abfälliges Lachen. »Und es wird für dich ein sehr, sehr langer Abend werden.« Die Gestalt nahm einen der Gegenstände vom Schreibtisch und kam damit auf Littlewood zu.
    »Warten Sie. Wie heißen Sie? Kann ich bitte etwas Wasser haben?«
    Die Gestalt blieb dicht vor Littlewood stehen und lachte höhnisch. »Was? Willst du allen Ernstes versuchen, mich mit deiner Psychologenscheiße zu manipulieren? Wie geht das noch? Warte mal … ach ja … Appellieren Sie an die menschliche Seite des Aggressors, indem Sie ihn um etwas ganz Einfaches bitten, zum Beispiel ein Glas Wasser oder darum, die Toilette benutzen zu dürfen. Die meisten Menschen reagieren auf die Not anderer automatisch mit Verständnis und Anteilnahme. Du willst mich mit meinem Namen anreden? Wer weiß, vielleicht rede ich dich ja mit deinem an – was das Opfer in den Augen des Aggressors menschlicher erscheinen lässt. Es wird von einem bloßen Opfer zu einer Person, einem Individuum, das Gefühle und ein Herz hat. Zu jemandem, mit dem sich der Aggressor möglicherweise identifizieren kann. Zu jemandem, der außerhalb des gegebenen Kontextes dem Aggressor sehr ähnlich sein könnte, weil er wie er Freunde hat, eine Familie, alltägliche Sorgen und Nöte. « Wieder ein Lachen. »Man muss an das Humane in uns appellieren, stimmt’s? In der Regel fällt es Menschen schwerer, jemandem ein Leid zuzufügen, zu dem sie eine persönliche Beziehung aufgebaut haben. Versuchen Sie daher, ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Selbst eine scheinbar belanglose Unterhaltung kann eine große Wirkung auf die Psyche des Aggressors haben.«
    Littlewood sah auf. Entsetzen spiegelte sich in seinem Blick.
    »Stell dir vor, ich habe dieselben Bücher gelesen wie du. Und ich kenne mich mit der Psychologie von Geiselnahmen aus. Bist du sicher, dass du die Nummer bei mir abziehen willst?«
    Littlewood schluckte trocken.
    »Das Gebäude ist leer. Wir haben Zeit. Vor morgen früh wird niemand auch nur draußen an deiner Tür vorbeilaufen. Vielleicht können wir uns unterhalten, während ich arbeite, was hältst du davon? Willst du es mal versuchen? Vielleicht ein bisschen Mitgefühl in mir wachkitzeln?«
    In Littlewoods Augen brannten Tränen.
    »Ich würde sagen, wir fangen jetzt an.«
    Ohne weitere Vorwarnung packte die Gestalt Littlewoods nackte Brustwarze mit einer chirurgischen Zange, drehte und zog so heftig daran, dass sie fast abriss.
    Littlewood stieß einen gellenden Schrei aus. Erneut spürte er, wie

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