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Totenkünstler (German Edition)

Totenkünstler (German Edition)

Titel: Totenkünstler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Kunstwerk abzuwenden. »Genau das scheint mir die Aussage des Werks zu sein, mein Täubchen. Ich bin Gott, und ich kann tun und lassen, was ich will.«

21
    Auf der Rückfahrt ins PAB machte Hunter noch einen Abstecher zum Büro des Bezirksstaatsanwalts in der West Temple Street. Er hatte Glück: Bezirksstaatsanwalt Bradley kam gerade aus einer dreistündigen Sitzung mit einigen seiner Staatsanwälte.
    Bradleys Büro war so groß wie eine kleine Wohnung. Lange, penibel aufgeräumte Bücherregale säumten zwei der vier Wände. Die anderen beiden schmückten Urkunden, Ehrungen, Zertifikate und gerahmte Fotos, die den Bezirksstaatsanwalt bei diversen wichtigen Aktivitäten zeigten: beim Händeschütteln mit Politikern und Prominenten, beim Posieren mit Kollegen auf Zusammenkünften der Anwaltskammer, an Podien beim Redenhalten und dergleichen mehr.
    Bradleys Assistentin, eine blutjunge und attraktive dunkelhaarige Frau in einem eleganten, eng sitzenden Kostüm, führte Hunter in Bradleys Büro. Dieser saß hinter seinem imposanten Kanzleischreibtisch aus Mahagoni und wickelte gerade ein Sandwich aus, von dem drei Leute satt geworden wären.
    »Detective«, grüßte Bradley und bedeutete Hunter, in einem der drei edlen Ledersessel Platz zu nehmen, die vor dem Schreibtisch arrangiert waren. »Macht es Ihnen was aus, wenn ich esse, während wir reden? Ich hatte heute noch nichts zum Mittag.«
    »Kein Problem.« Hunter schüttelte den Kopf und wählte den Sessel ganz links.
    Bradley nahm einen Riesenbissen von seinem Sandwich. Mayonnaise, Ketchup und Senf tropften aufs Einwickelpapier.
    »Sie ist nicht schlecht, oder?«, fragte Bradley mit vollen Backen kauend.
    »Wie bitte?«
    »Alice«, sagte Bradley. »Die Frau, die ich Ihnen geschickt habe. Hat eine Hammerfigur. Und Köpfchen. Die Kombination findet man heutzutage selten. Aber kommen Sie bloß nicht auf dumme Gedanken. Die spielt in einer ganz anderen Liga als Sie.«
    Hunter erwiderte nichts, sondern sah schweigend zu, wie der Bezirksstaatsanwalt sich mit einer Papierserviette einen Klecks Senf aus dem Mundwinkel wischte.
    »So«, sagte Bradley, sobald das erledigt war. »Was gibt’s, Detective? Und, wenn ich bitten darf, in ganzen Sätzen.«
    »Ich werde mir Mühe geben. Wir haben ein paar Fragen an Sie.«
    Der Bezirksstaatsanwalt blickte auf. Das war zweifellos nicht die Antwort, mit der er gerechnet hatte.
    »Wir sind gerade dabei, einige Abläufe zu rekonstruieren.«
    »Also schön, schießen Sie los, Detective.« Bradley biss erneut von seinem Sandwich ab und kaute mit offenem Mund.
    »Mir wurde gesagt, dass Sie Mr Nicholson vor ein paar Monaten zu Hause besucht haben, kurz nachdem die Krankheit bei ihm diagnostiziert wurde.«
    »Das ist richtig. Ich bin nach der Arbeit zu ihm gefahren. Ich wollte ihm sagen, dass ich für ihn da bin, falls er irgendwas braucht. Er hat zwanzig Jahre hier gearbeitet. Das war das Mindeste, was ich tun konnte.«
    »Erinnern Sie sich noch genau, wann das war?«
    Bradley schraubte den Verschluss von einer Flasche Dr. Pepper ab und trank sie in tiefen Zügen halb leer. »Das lässt sich leicht rausfinden.« Er sah Hunter argwöhnisch an.
    »Wären Sie so gut?«
    Bradley drückte den Knopf für die Gegensprechanlage an seinem Telefon. »Grace, ich war vor ein paar Wochen bei Derek Nicholson zu Hause. Gibt es dafür einen Eintrag in meinem Kalender? Könnten Sie nachsehen und mir sagen, welches Datum das war?«
    »Aber sicher, Bezirksstaatsanwalt Bradley.« Eine kurze Pause folgte, untermalt vom Klackern einer Tastatur. »Sie haben Mr Nicholson am 7. März besucht. Nach Büroschluss.«
    »Danke, Grace.« Bradley nickte Hunter zu.
    Hunter schrieb das Datum in sein Notizbuch. »Ungefähr zur selben Zeit hatte Mr Nicholson noch einen anderen Besucher. Wissen Sie was darüber? Wissen Sie, ob es einer der hier Angestellten war, vielleicht ein befreundeter Kollege?«
    Bezirksstaatsanwalt Bradley lachte leise. »Detective, dieses Büro beschäftigt mehr als dreihundert Staatsanwälte und noch mal dieselbe Anzahl Mitarbeiter in diversen anderen Funktionen.«
    »Etwa eins achtzig groß, vielleicht so alt wie ich, braune Haare … Ich dachte, falls es jemand aus Ihrem Büro war, hat er mit Ihnen womöglich über seinen Besuch gesprochen.«
    »Zu mir hat niemand was darüber gesagt, dass er Derek besuchen wollte, aber ich kann nachfragen und es rausfinden.« Bradley griff nach einem Stift und notierte sich etwas auf einen Zettel. »Derek war ein

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