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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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aufwärmen konnte.
    Ich rief Joan Stafford an, um ihr zu sagen, dass ich sie entgegen unseres ursprünglichen Plans morgen Mittag am Flughafen abholen würde. Dann nahm ich eine Dampfdusche, wickelte mich in einen Bademantel, zündete das Kaminfeuer an und machte es mir auf dem Sofa bequem, um mir die Abendnachrichten und einen alten Film mit Barbara Stanwyck anzusehen. Als ich Hunger bekam, wärmte ich die Suppe auf und sah mir danach die zweite Hälfte des Films mit einem Glas Dewar’s an.
    Hin und wieder waren mir die Gefahren meines Berufsalltags bis auf die Insel gefolgt - einmal war tatsächlich in mein Haus eingebrochen worden -, aber jetzt war meine Alarmanlage auf dem neuesten Stand der Technik, und ich fühlte mich absolut sicher. Eingelullt vom Zirpen der Grillen, schlief ich wie ein Baby.
    Am nächsten Morgen weckten mich die Sonnenstrahlen, die durch die raumhohen Fenster ins Zimmer fielen, und der Gesang der Rotkehlchen, die auf meiner Wildblumenwiese nach Würmern suchten.
    Mein erster Weg führte zum Chilmark Store, wo ich mir die Morgenzeitungen, einen Kaffee und einen Zimtkrapfen kaufte und mich damit auf einem Schaukelstuhl auf der Veranda vor dem Laden niederließ. Ich begrüßte die Einheimischen, mit denen ich mich längst angefreundet hatte - Fischer, Maler, Bauarbeiter, Post- und Restaurantangestellte und die Bibliothekarin -, und tauschte mit ihnen die obligatorischen Informationen über die Ereignisse des vergangenen Winters aus. Für die Bewohner dieser Spitze der Insel, westlich der Beetlebung-Kreuzung, war dieser Gemischtwarenladen das Zentrum der Welt, wo es alles gab, was man brauchte: Essen, Vorräte, Neuigkeiten, Klatsch und Tratsch.
    Wieder im Haus holte ich mein Zehngangrad aus der Scheune und fuhr auf der State Road zu den Aquinnah-Klippen. Ich hatte mich seit einer Woche nicht mehr sportlich betätigt und rollte im Freilauf entlang der Dünen von Moshup’s Trail bergab, um meine Kräfte für den kurvenreichen Aufstieg zu meinem Haus aufzusparen.
    Nachdem ich mich telefonisch vergewissert hatte, dass Joans Maschine pünktlich landen würde, klappte ich das Verdeck des alten Mustangs runter und machte mich auf den Weg zum Flughafen.
    Joans sprühende Energie ließ sich in einer engen Flugzeugkabine kaum bändigen, sie blies mir Küsschen zu, kaum dass sie in der Tür des Kleinflugzeugs erschien und die Treppe hinunterging.
    Ich wartete an der Landebahn hinter dem Tor, und sie ließ ihre Tasche fallen, um mich zu umarmen.
    »Du siehst fantastisch aus«, sagte ich. »Das kann nur Liebe sein.«
    »Stimmt - und natürlich Kenneth. Gefallen dir die Strähnen?« Sie drehte sich um die eigene Achse, voll des Lobes für den berühmten Friseur, der ihr den neuen Look verpasst hatte.
    Wir gingen untergehakt zum Gepäckkarussell, da Joan wie üblich mit viel zu viel Gepäck reiste. »Du wirst die Hälfte davon nicht brauchen.«
    »Ich habe dir ein paar Sachen mitgebracht. Ich weiß, ich weiß - es wäre nicht nötig gewesen. Du musst mein Manuskript lesen. Mein neues Buch ist halb fertig. Das habe ich auch dabei. Außerdem wusste ich nicht, ob wir ausgehen, also musste ich genug zum Anziehen mitnehmen.«
    »Wie geht’s Jim?«
    »Er ist der Beste. Er ist einfach wunderbar, Alex. Ich soll dich herzlich von ihm grüßen.«
    Joan und ich kannten uns schon ewig, und es gab für mich nichts Erholsameres als einen gemütlichen Abend mit meinen besten Freundinnen, Joan und Nina Baum, um abzuschalten und über alles Mögliche - Männer, Mode, Kinder - zu schwatzen.
    »Du musst mir erzählen, woran er gerade arbeitet. Was das Essen heute Abend angeht, entscheidest du«, sagte ich und zählte meine Lieblingsrestaurants auf. »Entweder wir essen auswärts - du hast die Wahl zwischen dem Cornerway, Galley, Beach Plum, Bittersweet oder Outermost -, oder wir lassen uns bei Larsen’s Fish Market ein paar Hummer herrichten und nehmen sie mit nach Hause.«
    »Perfekt. Lass uns morgen Abend ausgehen. Hast du einen guten Wein im Haus?«
    »Ich habe noch ein paar Flaschen Corton Charlemagne.«
    »Ups. Entschuldige die Frage, Liebes. Jakes Lieblingswein, wenn ich mich recht erinnere. Lass uns zu Hause bleiben und vor dem Kamin schlemmen. Wir trinken seinen Wein aus, und danach kannst du dir einen neuen besorgen. Wir sind doch hoffentlich über ihn hinweg, oder?«
    »Ich versuch’s, Joanie. Lass uns nicht darüber reden.«
    Wir fuhren nach Menemsha, meinem Lieblingsort auf der Insel. An den Docks des kleinen

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