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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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und wollte jetzt Antworten.
    »Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß. Wie kommt Ihrer Meinung nach Rinaldo Vicci ins Spiel? Glauben Sie, er vertritt Straßenkinder? Ich wusste, dass meine Nichte das Mädchen nicht für eine Rolle in Betracht ziehen würde, wenn ich sie darum bitten würde, also bat ich Vicci, sie zum Casting mitzunehmen. Er redet, wie es ihm gerade in den Kram passt. Nichts, was er sagt, ergibt einen Sinn.«
    Vielleicht würde sich Vicci daran erinnern, dass ihm Lucy DeVore von Joe Berk zugespielt worden war, wenn Mike an seinem Schal zupfte. Jetzt musste ich herausfinden, warum Vicci gelogen hatte.
    Die Krankenschwester stand in der Tür und zeigte auf ihre Uhr.
    Mike stand auf und stellte den Stuhl wieder an seinen Platz. Er nahm einen Plastikbecher vom Nachttisch, zerknüllte ihn und steckte ihn ein. »Überschlafen Sie es, Joe. Wenn Ihnen bis morgen etwas einfällt, womit Sie den Polizeipräsidenten nicht belästigen wollen, rufen Sie mich an. Sobald Lucy aus der Narkose aufwacht, wird sie uns den Rest der Geschichte erzählen können.«
    Berk legte den Kopf schief und sah Mike aus einem Auge an. »Alles Märchen, Detective. Kleine Mädchen denken sich andauernd Geschichten aus. Nehmen Sie sich davor in Acht.«
    Als ich schon auf dem Weg zur Treppe war, hörte ich, wie Mike etwas von den Ermittlungen im Mordfall Natalja Galinowa sagte. »Diesen Mäzen von ihr, Hubert Alden, kennen Sie den auch?«
    »Wenn ich seine Familiengeschichte hätte, würde man mich auch einen Mäzen nennen. Es ist alles eine Frage der Abstammung, Chapman. Das sollten Sie mittlerweile wissen. Natürlich, Joe Berk kennt jeden.«
    »Haben Sie eine Ahnung, warum er heute im Imperial war?«
    »Was kümmert’s mich? Mir ist immer noch nicht klar, warum er dachte, dass es ihm zustand, Talja nach der Vorstellung am Freitagabend zum Essen ausführen zu können. Vielleicht hat Vicci ihn angerufen, vielleicht hat Mona ihn eingeladen. Sie wollen wahrscheinlich, dass er sich um Lucy kümmert, wenn sie der Meinung sind, dass sie eine Zukunft hat.«
    »Am Freitag? In der Nacht, in der Talja umgebracht wurde?«, fragte Mike. Alden hatte uns gegenüber behauptet, in der Nacht in Vail gewesen zu sein. »Ich hatte den Eindruck, dass Mr Alden letztes Wochenende verreist war.«
    »Warum? Weil er es Ihnen gesagt hat?« Berk schüttelte den Kopf. »Wenn ich Ihnen sage, dass ich der Graf von Monte Christo bin, glauben Sie mir dann auch? Nein, aber ihm glauben Sie aufs Wort.«
    »Wissen Sie etwas Gegenteiliges?«
    »Als ich in Taljas Garderobe kam, war sie noch auf der Bühne. Ich habe ihr Handy genommen, um meinen Fahrer anzurufen. Als ich sah, dass sie eine Nachricht hatte, hörte ich sie ab. Es war Alden. Er wollte sie zum Essen abholen und bat sie, ihn zurückzurufen.«
    »Wieso haben Sie uns das nicht erzählt, als wir am Samstag mit Ihnen gesprochen haben?«
    »Es ist mir entfallen, Mr Chapman. Mein Kurzzeitgedächtnis ist nicht das Beste.« Er grinste Mike erneut spöttisch an.
    »Sie sind nicht zufällig mit Mr Alden hinter der Bühne aneinander geraten, Joe?«
    »So lange habe ich nicht gewartet. Ich teile meine Damen nicht. Ich bin es gewohnt, sie für mich allein zu haben.«

21
    Mike machte es sich auf meinem Wohnzimmersofa bequem, während Mercer ihm die Lieferkarte von PJ Bernstein’s Deli vorlas. Ich hatte gerade mit Maxine telefoniert und erfahren, dass Lucy im Aufwachraum lag. Ihr Zustand war noch instabil, und die Ärzte hatten beschlossen, sie wegen ihrer Gehirnerschütterung und den möglichen Gehirnschäden zur besseren Heilung in ein so genanntes künstliches Koma zu versetzen. Da sie erst in einigen Tagen aufwachen würde, gab es für Max keinen Grund, heute Nacht noch länger im Krankenhaus zu bleiben.
    Mercer hatte uns Drinks eingeschenkt. Vor einer Stunde hatte ihm der Toxikologe die guten Neuigkeiten im Fall der beiden Kanadierinnen mitgeteilt. Im Mixer und in zwei der drei Trinkgläser, die im Ausguss von Dr. Selim Sengors Küche gestanden hatten, waren Xanax-Rückstände festgestellt worden.
    Wir stießen auf den Befund an, und ich schwenkte mein Glas, damit der Scotch seinen seidigen Geschmack entfaltete.
    »Cara und Jean bekommen allmählich einen Lagerkoller. Sie wollen nach Hause«, sagte Mercer.
    »Jetzt, wo wir die Resultate haben, können sie gleich morgen früh vor der Grand Jury aussagen.«
    »Was ist mit Sengor? Willst du bis zu seinem Gerichtstermin am Freitag damit warten, ihn darüber zu

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