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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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aus wie Sie.«
    »Im Attica-Gefängnis hat man einen ganzen Trakt nach ihr benannt, Joe. Einen Anbau, der gerammelt voll ist. Nur noch Stehplätze, wie man in Ihrem Metier sagt. Voll mit den furchteinflößendsten Gestalten, denen man nicht im Dunkeln über den Weg laufen will. Und sie sind nicht wegen Coops Charme dort gelandet. Wo die meisten Frauen ein Herz haben, hat sie kaltes Metall. Vor ihr brauchen Sie kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Das tu ich auch nie.«
    Berks Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
    »Sie sagten gerade, dass Sie vielleicht jemand hereingelegt hat. Meinten Sie, was Lucy angeht?«
    »Ich habe eine Schwäche für richtige Frauen. Keine Babys, Teenager oder kleine Mädchen. Ich mag reifere Damen. Daran ist doch nichts Falsches, oder?«
    Mike schwieg. Er dachte wahrscheinlich das Gleiche wie ich; allein bei dem Gedanken, Joe Berks Seidenpyjama nahe zu kommen, wurde mir schlecht.
    »Und die Wahrheit ist, die Damen mögen Joe Berk.« Er grinste und tätschelte sich den Bauch. »Ein gut aussehender junger Mann wie Sie mag es vielleicht nicht glauben, aber sie schmeißen sich mir regelrecht an den Hals. Ich weiß, ich weiß - Sie denken, es ist wegen des Geldes oder der Besetzungscouch oder der Kontakte. Wenn ich es Ihnen sage, Mr Chapman - Frauen fliegen auf Männer mit Klasse und Macht.«
    »Lucy DeVore, Joe. Wie haben Sie sie kennen gelernt?«
    »Ich habe sie vor ein, zwei Monaten tanzen gesehen. Jemand hat uns nach einer Probe miteinander bekannt gemacht und bingo, schon wollte sie meine Hilfe.«
    »Wer hat Sie miteinander bekannt gemacht? Bei welcher Vorstellung war das?«
    Joe lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. »Ich sagte, Probe, in einem Tanzstudio. Ich gehe jeden Tag zu Proben, so verdiene ich mein Geld. Soll ich mich da erinnern, in welchem Theater, auf welcher Bühne, bei welchem Lied? So funktioniert das nicht, mein Junge.«
    »Sie ist eine ziemlich auffällige Erscheinung. Ihre langen platinblonden Haare und ihre noch längeren Beine sind schwer zu übersehen.«
    »Wie dumm sind Sie eigentlich, Chapman? Diesen Monat ist sie platinblond, weil es die Show verlangt, in der sie mitmachen will. Als ich sie kennen lernte, war sie vielleicht dunkelhaarig, vielleicht rothaarig. Wenn sie blond gewesen wäre, hätte ich sie vielleicht aufs Kreuz gelegt. Dann wäre sie auf ihre Kosten gekommen.«
    »Joe, sehen Sie mich an. Sie wollen mir doch nicht wirklich weismachen, dass Sie bei dem Mädchen hätten landen können und es nicht einmal versucht haben?«
    »Meine verstorbene Frau ruhe in Frieden. Izzy Berkowitz auch. Da war nichts.«
    »Welche Art Hilfe wollte sie?«
    »Was sie alle wollen. Ich sollte ihr einen Part in einer Show verschaffen, einen Star aus ihr machen. Hey, sie war praktisch am Ende, als ich sie kennen lernte. Sie tingelte von einem Vorsprechen zum anderen, wie so viele arbeitslose Zigeuner in unserem Metier.«
    »Hat sie damals schon im Elk gewohnt?«
    »Ich mache keine Hausbesuche, Detective. Ich weiß nicht, wo sie gewohnt hat. Würden Sie diese Wohnung hier verlassen, wenn sie Ihnen gehörte?« Berk deutete auf das Zimmer. »Sie kommen zu mir, Chapman.«
    »Haben Sie ihr Geld gegeben?«
    »Ja, ein paar Hundert Dollar. Damit sie etwas Anständiges isst und sich ein paar saubere Klamotten kauft.«
    »Und Sie haben keine Gegenleistung erwartet?«
    »Sind Sie der Einzige, der hier die Fragen stellt, Chapman? Soll ich etwa nur die Antworten liefern?«
    »Na los, Joe, jetzt sind Sie an der Reihe. Schießen Sie los.«
    »Da Sie sich so für mein Liebesleben interessieren, frage ich Sie - Sie und Ms Cooper: Haben Sie was miteinander?«
    Ich musste mir auf die Zunge beißen, um nicht laut loszulachen. Joe Berk wirkte sichtlich erfreut, dass es Mike kurzzeitig die Sprache verschlug.
    »Wie Sie schon sagten, Joe. Frauen mögen Kerle mit Klasse und Macht. Bei mir ist es mit beidem nicht weit her.«
    »Ach was, Sie sind ein gut aussehender Kerl! Dichter Haarschopf, sportliche Figur, und Sie haben diesen John-Wayne-Gang. Möglicherweise sind Sie sogar intelligent, woher sollte ich das wissen? Was stimmt mit Ihnen nicht, Ms Cooper?«
    Ich trat hinter Mike und zerzauste ihm die Haare. »Ich habe schon alles probiert, Mr Berk. Er lässt mich einfach nicht ran. Wenn Sie sich besser fühlen, komme ich wieder und hole mir ein paar Tipps von Ihnen.«
    »Denken Sie nach, Joe. Hat Lucy Ihnen irgendetwas erzählt, das uns weiterhelfen könnte?« Mike hatte den alten Kerl aufgewärmt

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