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Totenmal

Totenmal

Titel: Totenmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Lykk
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liegen.
    Wenn der Täter das Opfer nicht kannte und das Opfer nach Lust und Laune für den Moment ausgesucht hatte, dann waren die Ermittlungen bei Verwandten und Bekannten so sinnlos wie Walfischfang im Wasserglas. Das Einzige, was gegen diese Theorie sprach, war der Zettel mit dem Kinderreim und der Zahl. Zweifellos eine Botschaft. Allerdings können auch Botschaften sinnlos sein und nur in der Welt eines Psychopathen eine Bedeutung haben.
    Er sah auf das Display seines Handys: »Anruf in Abwesenheit« und eine SMS . Beides von Vehrs. Er bat um Rückruf. Malbek schaltete die Freisprechanlage ein und fuhr Richtung A   7, Auffahrt Einfeld.
    Â»Hallo, Vehrs! Sagen Sie mir zuerst, was Sie über den Brassat herausgefunden haben.«
    Â»Okay. Hans Brassat hat eine grüne Waffenbesitzkarte. Er ist in der Schützengilde Schwienholm von 1836. Das ist irgendwo südlich von Satrup. Und hat den Jagdschein. Er hat bei Schwienholm ein größeres Waldstück gepachtet. Da ist auch sein Wohnsitz.«
    Also nicht weit von Moerksgaard, dachte Malbek, seinem leer stehenden Gutshaus. »Das heißt also, dass er mit seinen Waffen nicht auf einem Privatgrundstück in Kropp herumballern, beziehungsweise damit in der Weltgeschichte herumfahren darf«, sagte Malbek. »Rufen Sie die örtliche Polizeistation an. Die sollen das mit den Waffen mal bei ihm überprüfen und ihn auf seine Schießübungen in Kropp ansprechen. Ein anonymer Anrufer hätte sich beschwert. Und jetzt sind Sie mit Ihren Neuigkeiten dran.«
    Â»Peter Arens hat eine Tochter!«
    Â»Was? Sie sagten doch …«
    Â»Tut mir leid. Ich hab da was übersehen, der Datensatz sah irgendwie anders aus. Ich hatte es wohl versehentlich ausgeblendet. Sie ist Polizistin und heißt Stine Petersen.«
    Â»Polizistin?«
    Â»Ja, Sie haben richtig gehört. Polizeiobermeisterin an der Polizeizentralstation Schleswig.«
    Â»Wie konnten Sie das übersehen?«
    Â»In Schleswig hat Frau Hoyer doch auch gearbeitet, bevor sie zu uns kam. Und als ich den Datensatz zuerst sah, hab ich mir gesagt, das kann ja nicht sein. Dann kam ein Anruf, und es war weg …«
    Â»Okay, das kann passieren.« So was darf aber nicht passieren, dachte Malbek. »Ich fahr mal rechts ran, sobald ich kann, damit ich mir die Adressen notieren kann. Bis dahin erzählen Sie mir, was Sie sonst noch rausgefunden haben.«
    Â»Bei der Auswertung der Befragungen auf dem Campingplatz gab es immer noch nichts, nur Gelaber und ausweichende Antworten. Die Spurensicherung hat sich noch nicht gemeldet. Die Kieler Nachrichten haben einen Bericht über den Mord in ihrer Beilage ›Eckernförder Nachrichten‹. Aufmacher ›Mord auf dem Campingplatz an der B   76. Brutaler Mord durch Nagelmörder‹. Sie haben den Namen des Opfers genannt, Peter Arens. Und dass er früher Spediteur gewesen sein soll.«
    Â»Ach! Und das hat uns keiner bei den Befragungen erzählt?«
    Â»Die Polizei ist da eben nicht vertrauenswürdig.«
    Â»Aber die Zeitung. Ich bin in einer Dreiviertelstunde in der Polizeizentralstation in Schleswig. Tschüss!«
    Malbek ließ sich von der Zentrale mit dem Chef vom Dienst der Station verbinden und sagte ihm, dass er die Polizeiobermeisterin Stine Petersen über die Ermordung ihres Vaters in Eckernförde informieren wolle. Er versprach, die Beamtin von einem Einsatz bei einem Verkehrsunfall abzuholen und durch einen Kollegen ersetzen zu lassen.
    Das Besprechungszimmer 21 im zweiten Stock der Polizeizentralstation hatte acht Stühle, drei Tische, ein Flipchart und einen Kalender an der Wand. Der Chef vom Dienst hatte Malbek bei seiner Ankunft gesagt, dass Frau Petersen dort auf ihn warte. Über die Hintergründe für die Befragung durch Kriminalhauptkommissar Malbek aus Kiel habe man ihr nichts gesagt. Den Bericht über den Mord in der Kieler Nachrichten hatte hier keiner gelesen, da man hier die Schleswiger Nachrichten als Beilage des Flensburger Tageblattes las, wo kein aktueller Bericht über einen Mord in Eckernförde erschienen war.
    Die örtlichen Zeitungen mit langer Tradition waren zu Beilagen in den großen Blättern der beiden schleswig-holsteinischen Zeitungsverlage geschrumpft, die nichts von dem, was in der Nachbarstadt passierte, abdruckten. Und über Mord und Totschlag berichteten die regionalen Radiosender meist nur auf ihrer

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