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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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verzichten.
    Aber ein Unglück kommt selten allein. Die Geschichte meines Lebens. Ich hoffte, es handelte sich nur um einen hundsgewöhnlichen Unfall an einer Absperrung. Oder besser noch, der Commander brauchte mich für einen ganz simplen Einzelmord. Mit Absperrungen und Morden konnte ich umgehen. Es war die Sache mit den »Massenvernichtungswaffen«, bei denen mir die Haare zu Berge standen.
    »Braucht er mich, um zu verhandeln?«, fragte ich meinen Chef. »Oder gab es einen Mord in der Kathedrale?«
    »Ich war zu sehr damit beschäftigt, mich anschreien zu lassen, so dass ich nicht nachfragen konnte«, antwortete er. »Ich glaube aber nicht, dass ihnen die Ministranten ausgegangen sind. Jetzt fahren Sie einfach hin und versuchen, so viel herauszufinden wie möglich. Und dann erstatten Sie mir Bericht.«

    »Bin schon auf dem Weg«, erwiderte ich und drückte die Austaste.
    Ich ging ins Schlafzimmer und zog mir Jeans, ein Sweatshirt und meine NYPD-Windjacke an. Die von der Mordkommission.
    Ich spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht und nahm meine Dienstwaffe aus dem Tresor im Schrank.
    Mary Catherine wartete mit meiner Reisethermosflasche und einer braunen Tüte mit Muffins im Flur auf mich. Selbst mit meinem hohen Adrenalinspiegel bemerkte ich, dass Socky, die jeden hasst außer Maeve, Chrissy und Shawna, den Kopf mit zitternden Schnurrhaaren an Mary Catherines Knöcheln rieb. »Rasante Einarbeitung« sagt man wohl dazu.
    Ich kämpfte noch mit den richtigen Worten des Danks und den sachdienlichen Anweisungen für die Haushaltsführung, als sie wie selbstverständlich die Haustür öffnete und »Gehen Sie, Mike« sagte.

Zweiter Teil
    Sünder

18
    Ein leiser Pfiff zischte durch meine Zähne, als ich mit meinem blauen Dienstwagen vor der Absperrung an der Fifth Avenue und 52nd Street hielt. So viele Polizisten hatte ich vor dem New Yorker Wahrzeichen seit der Parade am St. Patrick’s Day nicht mehr gesehen.
    Doch statt Schottenmützen, Shamrocks und einem Lächeln trugen sie schwarze Helme, Automatikwaffen und finstere Gesichter zur Schau.
    Ich zeigte einem weiblichen Sergeant, die neben einem der blau-weißen Absperrböcke stand, meinen Ausweis. Sie schickte mich zur mobilen Einsatzzentrale, einem langen, weißen Bus, der gegenüber der Kathedrale stand. Meinen Wagen sollte ich vor den Entsorgungsfahrzeugen der New Yorker Kanalreinigung parken, die die Fifth Avenue neben der Absperrung zur 51st Street blockierten.
    Zwei Absperrungen und mobile Einsatzzentralen. Hier handelte es sich bestimmt um keinen Einzelmord, sondern um ein im Entstehen begriffenes Chaos.
    Beim Aussteigen hörte ich ein Wummern wie von einem Presslufthammer. Es war ein Hubschrauber, der hinter dem Rockefeller Center auftauchte und tief über die Kathedrale flog. Staub, Kaffeebecher und Zeitungen wurden in die Luft gewirbelt, als ein Scharfschütze in der offenen Tür des Hubschraubers über den Lauf seines Gewehrs seinen Blick über die bunten Glasfenster und die Steintürme gleiten ließ.
    Den Blick nach oben gerichtet, rannte ich beinahe in
einen berühmten, umstrittenen Radiosprecher, der aus irgendwelchen Gründen auf der Straße vor der inneren Absperrung Hof hielt. »Was, zum Teufel, treiben diese verdammten Priester jetzt schon wieder?«, schimpfte er, als ich an ihm vorbeiging.
    Als ich zwischen den Kühlergrills der Kanalreinigungsfahrzeuge hindurch den Schauplatz betrat, blieb ich ungläubig stehen. Ein halbes Dutzend Polizisten der Spezialeinheit überquerten die Straße mit gesenkten Köpfen. Sie blieben stehen und pressten sich mit dem Rücken an den schwarzen Leichenwagen.
    Wie war so etwas hier auf Caroline Hopkins’ Beerdigung möglich?

19
    Obwohl nur einssiebzig groß, sah Will Matthews, der Commander vom Bezirk Süd, mit seiner gebrochenen Nase und der durchdringenden Art, mit der er jeden außer vielleicht seine Mutter anblickte, kampflustig wie die Sorte irischer Polizisten aus, die man immer noch auf der Straße antrifft. Er blickte mir vor dem Bus der Einsatzzentrale wie ein Vierzehnjähriger entgegen, der einen Kampf mit bloßen Fäusten hinter sich hatte.
    »Bennett«, begrüßte er mich. »Schön, dass Sie kommen konnten. Folgendes: Der Bürgermeister, der ehemalige Präsident, der Kardinal, mehrere Kino-, Musik- und Sportstars … wer noch? Eugena Humphrey und etwa dreitausend andere VIPs werden von mindestens einem Dutzend schwer bewaffneter, maskierter Männer als Geiseln gehalten. Können Sie mir bis hierher

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