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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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an. Der Sender hatte bereits einen
Slogan parat - »Countdown in der Kathedrale«. Doch auch jetzt erinnerte ich mich an die strikte Anweisung, dass ausschließlich Sport-, Ernährungs- und Einrichtungssendungen, Zeichentrickfilme und der öffentliche Sender erlaubt waren.
    Die drei knallten fast an die Decke, als ich über die Sofagarnitur sprang und zwischen ihnen landete.
    »Betreiben wir Recherchen für ein aktuelles Projekt?«, fragte ich.
    »Wir haben dich gesehen!«, rief Trent, nachdem er seine Hände vom Gesicht genommen hatte. »Im Fernsehen! Auf allen Sendern.«
    »Du bist trotzdem verhaftet!«, rief ich zurück.
    Brian, mein ältester Sohn, war so mit dem Baseball-Spiel auf seinem Rechner beschäftigt, dass er mich nicht hereinkommen hörte. Ein Ninja ist nichts im Vergleich zu einem wütenden Vater. Ich drückte den Schalter an seinem Computer, als Barry Bond gerade zu einem Schlag ausholte.
    »Hey!«, rief er wütend und hob den Kopf. »Dad? Dad!«
    »Brian?«, fragte ich zurück. »Brian!«
    »Ich wollte … äh«, stammelte er.
    »… dich der Gnade des Gerichts unterwerfen?«, half ich ihm.
    »Entschuldige, Dad. Ich fange mit meiner Hausarbeit an«, sagte Brian. »Unverzüglich.«
    Auf dem Weg in den Flur rannte ich beinahe Mary Catherine um.
    »Mr. Bennett. Mike, meine ich. Es tut mir so leid«, begrüßte sie mich hektisch. »Ich wollte die Kinder gerade ins Bett bringen, als Bridget meine Hilfe brauchte. Sie meinte …«

    »Lassen Sie mich raten«, unterbrach ich sie. »Sie musste noch was für ihr Bastelprojekt in der Schule erledigen.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Okay, ich habe vergessen, es Ihnen zu sagen«, räumte ich ein. »Bridget ist krankhaft süchtig nach Bastelarbeiten. Wir versuchen seit Jahren, sie von Klebstoff, Perlen und Glitter zu entwöhnen, aber es scheint nicht zu funktionieren. Wenn man sie lässt, wird sie die Welt in ihrem unstillbaren Drang mit Schlüsselanhängern, Fußkettchen und Wandbildern ersticken. Ich bin schon so oft mit ihrem verdammten Glitter auf Gesicht und Kleidern zur Arbeit gegangen, dass meine Kollegen dachten, ich spiele in einer Glam Band. Sie weiß, Sie sind neu, das hat sie ausgenutzt. Basteln ist wochentags streng verboten.«
    »Das wusste ich nicht«, gestand Mary Catherine traurig ein. »Ich habe miserable Arbeit geleistet.«
    »Gütiger Himmel«, tröstete ich sie. »Sie leben noch und sind noch hier! Das qualifiziert Sie beinahe für die Spezialeinheit der US Marines.«

47
    Nachdem ich Mary Catherine von ihrer Pflicht befreit und nach oben ins Bett geschickt hatte, stieß ich in meiner Küche auf einen Priester.
    Der untersetzte, weißhaarige Mann in Schwarz stand dort mit einem heißen Bügeleisen, während meine siebenjährige Bridget einem Pony aus rosa und weißen Perlen, das die gesamte Oberfläche unserer Kochinsel bedeckte, den letzten Schliff gab.
    »Na, wenn das nicht Pater Schamlos, ich meine, Pater Seamus ist«, grüßte ich.
    Nein, wir hatten nicht Halloween. Mein Großvater Seamus war tatsächlich Priester. Nach dem Tod seiner Frau hatte er beschlossen, seine Ginbrennerei zu verkaufen, die er dreißig Jahre lang in Hell’s Kitchen geführt hatte, und Geistlicher zu werden. Zum Glück für ihn waren die Anforderungen an Priesteranwärter so niedrig wie nie, so dass er aufgenommen worden war. »Der direkte Weg von der Hölle in den Himmel«, wie er gerne sagte.
    Jetzt lebte er im Pfarrhaus der Holy-Name-Gemeinde um die Ecke, und wenn er sich nicht um die Gemeindeaufgaben kümmerte - was er wirklich gut machte -, steckte er seine Nase in meine Angelegenheiten. Weil es Seamus nicht reichte, meine Kinder einfach nur zu verziehen. Wenn er, ob Priester oder nicht, nicht auf teuflische Weise Unheil stiften konnte, hatte er das Gefühl, die Zeit zu vertrödeln.
    Sogar Bridgets Sommersprossen schienen zu verblassen, als sie mich sah.

    »Gutenachtdadichgehinsbettichliebedich«, brachte sie irgendwie heraus, bevor sie vom Hocker rutschte, auf dem sie kniete, und verschwand. Fiona mit Socky unter dem Arm preschte von der anderen Seite der Insel los und verließ die Küche einen Schritt hinter ihrer Zwillingsschwester.
    »Leiden wir unter altersbedingter Senilität, Monsignore? Schon vergessen, wie man die Uhr liest? Oder vergessen, dass morgen ein normaler Schultag ist?«
    »Jetzt schau dir doch mal dieses prächtige Ross an«, forderte Seamus mich auf, während er das Bügeleisen über die Plastikperlen schob, um sie zum Schmelzen zu

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