Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
betrat.
    »Ich muss ein Geständnis machen«, platzte er heraus und blickte über die versammelten Polizisten und Agenten. »Es gibt noch einen weiteren Zugang zur Kathedrale.«
    Oakley, der Leiter der Abteilung Geiselbefreiung, trat vor, um sich selbst um die Angelegenheit zu kümmern.
    »Erzählen Sie uns davon, Mr. Nardy«, forderte er ihn auf.
    Der Alte wurde auf einen Drehstuhl gesetzt und erhielt einen Kaffee.
    »Der Grund, warum ich vorher nichts gesagt habe, war, nun ja - es ist eine Art Geheimnis. Und für die Kirche peinlich. Jetzt bin ich aber hergekommen, weil Pater Miller, der Priester, der gerade erschossen wurde, ein Freund von mir war. Versprechen Sie mir, dass davon nichts an die Öffentlichkeit kommt? Von der Sache mit dem Durchgang, meine ich?«
    »Natürlich«, stimmte Oakley umgehend zu. »Wo ist dieser Gang, Mr. Nardy?«
    »In der Halle des Rockefeller Center«, antwortete er. »Dort ist ein Gang, der unter der Fifth Avenue in, äh, einen Luftschutzkeller führt. In den Sechzigern wurde Kardinal Spellman, Gott habe ihn selig, nach dem Zwischenfall in der Schweinebucht ›paranoid‹, sagt man dazu, glaube ich. Er war überzeugt, auf New York würde eine Atombombe
abgeworfen werden. Deswegen hat er Geld für ein geheimes Bauprojekt abgezweigt. Neben der Krypta der Erzbischöfe wurde ein Luftschutzkeller gebaut. Mit der Erlaubnis der Rockefellers wurde unter der unteren Halle des Rockefeller Centers, wo es heute Geschäfte und so was gibt, ein alternativer Fluchtweg gegraben. Ich habe ihn nie benutzt. Niemand hat das, seit er gebaut wurde.«
    »Warum haben Sie uns das nicht schon vorher erzählt?«, warf ich wütend dazwischen. »Sie wussten, wir suchen nach einer Möglichkeit, ins Innere zu gelangen, Nardy.«
    »Ich dachte, die Sache ließe sich friedlich regeln«, antwortete er leise. »Jetzt weiß ich es besser. Der arme Pater Miller. Er war eine gute Seele.«
    Ich liebte es, wenn Bürger beschlossen, die Polizeiarbeit aus eigenen politischen Gründen zu manipulieren. Ich wollte den Küster gerade wegen Behinderung der Justiz in der Luft zerreißen, als Oakley mich mit einem Kopfschütteln aufhielt.
    »Meinen Sie, Sie könnten uns den Zugang zeigen, Mr. Nardy?«, fragte Oakley gelassen.
    »Selbstverständlich«, antwortete er.
    Oakley bestellte die Hälfte seines Kommandoteams zum Bus.
    Endlich kamen wir in die Gänge, dachte ich. Endlich bekamen die Guten auch mal eine Chance.
    Auch ich hatte das Reden satt. Genau wie Jack.
    »Wohin wollen Sie?«, fragte mich Oakley überrascht.
    »Ich komme mit.« Ich grinste verkniffen. »Man weiß nie, wann man wieder verhandeln muss.«

62
    Nachdem etwa zwanzig Minuten damit vergangen waren, die Waffen zu laden und die Strategie ausführlich abzusprechen, gesellte ich mich zu den vereinten Streitkräften des FBI und des NYPD. Wir folgten Nardy, dem Küster, zum Rockefeller Center in der Fifth Avenue.
    Ich wurde fast erdrückt von der Last eines geliehenen Nachtsichtgeräts, einer schweren Weste und eines Gewehrs. Hin und wieder war nur ein knirschender Springerstiefel zu hören, während wir durch die rote Art-déco-Marmorhalle und die Treppe hinuntereilten.
    Commander Will Matthews hatte bereits zu Beginn der Belagerung die Ladenpassage im Untergeschoss räumen lassen, die jetzt etwas unheimlich wirkte. Hinter den Schaufenstern der hochpreisigen Bekleidungs- und Spielwarenläden blinkte die Weihnachtsdekoration, und auch in den Gängen und an den Tischen des Restaurantbereichs war keine Menschenseele zu sehen.
    Die Szene erinnerte mich an Zombie, einen alten Horrorfilm, den ich mir mit meinem Sohn Brian an Halloween hatte ansehen müssen. Darin waren Menschen vor den Untoten in eine Einkaufspassage geflohen. Ich bemühte mich, das Déjà-vu-Erlebnis aus meinen Gedanken zu verbannen.
    Nardy blieb neben einem Gourmetrestaurant vor einer nicht gekennzeichneten Tür stehen. Er zog einen ungeheuer großen Schlüsselring aus der Tasche seiner verknitterten Hose. Seine Lippen bewegten sich, als er die Schlüssel
durchging, entweder weil er betete oder zählte. Schließlich entschied er sich für einen großen, seltsam aussehenden Schlüssel und reichte ihn Oakley.
    »Das ist er«, sagte er und bekreuzigte sich. »Gott schütze Sie.«
    »Also gut, Leute«, flüsterte Oakley. »Funkgeräte aus und mein Team nach vorne. Dreht die Entstörer ganz runter und haltet die Nachtsichtgeräte parat, falls wir ohne Licht weitergehen. In einer Reihe, haltet Abstand. Hört

Weitere Kostenlose Bücher