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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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auf mein Signal.« Er drehte sich zu mir. »Mike, die letzte Gelegenheit umzukehren.«
    »Ich bin dabei«, entgegnete ich.

63
    Mit einem leisen Klicken entsicherten die Männer ihre Waffen, ein lauteres war zu hören, als Oakley den Schlüssel umdrehte.
    Quietschend drehte sich die Tür in ihren Angeln. Über die Läufe unserer Waffen hinweg blickten wir in einen Gang mit Betonwänden.
    »Meine Mutter hat immer gesagt, wenn ich es richtig anstelle, würde ich es auf die Fifth Avenue schaffen«, flüsterte Oakley, der sein Nachtsichtgerät über die Augen schob und losmarschierte.
    Als ich ebenfalls mein Nachtsichtgerät nach unten schob, erschien der Tunnel vor mir in einem geisterhaft-grünen Licht. Ein paar Meter weiter mussten wir uns unter einem verrosteten Kabelschacht hindurchbücken, wieder zehn Meter weiter kamen wir an einem heißen Rohr vorbei, das so dick war wie der Aufsatz eines Tankwagens.
    Der Tunnel führte steil nach unten, bis wir zu einer Wendeltreppe aus Stahl kamen.
    »Ich habe mich schon immer gefragt, wofür sie damals die zweite Kollekte durchgeführt haben«, sagte Oakley, als er die Treppe hinabstieg. »Wenn ihr einen Kerl mit Hörnern und einer Mistgabel seht, habt ihr den Befehl, abzudrücken, bis das Magazin leer ist.«
    Am Fuß der über zwei Stockwerke reichenden Treppe befand sich eine Metalltür mit Nieten und, genau in der Mitte, einem Rad. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich gesagt, wir standen vor dem Maschinenraum eines Schiffs.

    Die Tür öffnete sich geräuschlos nach innen zu einem kleinen, seltsamen Betonkeller. Es war eine Kirche mit unbequem aussehenden Betonbänken und einem Betonaltar. Nur das Kruzifix war nicht aus Beton, sondern aus einem stumpfen, grauen Metall, das wie Blei aussah. Rechts vom Kruzifix führte eine Leiter nach oben zu einem Schacht in der Decke.
    Oakley bedeutete uns, leise zu sein, als wir zur Leiter traten.
    Dieser Schacht war etwa zwei Stockwerke hoch. Ich weiß nicht, ob die Jungs vom FBI im Leitersteigen trainiert waren, aber wenn es eine olympische Disziplin gäbe, hätten sie auf jeden Fall Gold bekommen.
    Von unten sah ich in der Decke eine Luke, die sich ebenfalls mit einem Rad öffnen ließ.
    Es quietschte, als Oakley sie öffnete.
    Ein paar Sekunden später sah ich nichts mehr, weil ich von einem grellen Licht geblendet wurde - und anschließend war ich betäubt, weil Schüsse um uns herum loskrachten.
    Jack hatte uns erwischt.

64
    Ich flitzte die Leiter nach unten und riss das Nachtsichtgerät vom Gesicht. Kugeln bohrten Löcher in den Betonboden.
    Es war ein Wunder, dass ich nicht getroffen wurde, während ich die springenden, fallenden und rutschenden Mitglieder der Sondereinheit aus der Todeszone am Fuß der Leiter zerrte.
    Blauweiße Strahlen blitzten wie Stroboskoplichter auf, während einige aus der Mannschaft versuchten, ihren Kollegen Erste Hilfe zu leisten.
    Oakley fluchte und zählte seine Männer ab, als ich meine MP5 auf Automatik stellte und zurück zum Schacht rannte.
    Ich richtete die Waffe mit einer Hand nach oben ins Loch neben der Leiter und betätigte den Abzug. Die MP5 zuckte wie ein Presslufthammer, bis ich ein Klicken hörte - mein Magazin war leer. Ich wusste nicht, ob ich jemanden getroffen hatte, doch zumindest im Moment wurden von oben keine weiteren Schüsse abgegeben.
    Eine Sekunde später landete eine rauchende, zischende Dose mit lautem Knall auf dem Boden. Und noch eine. Ich zog meine Windjacke über mein Gesicht, weil der Rauch in meinen Augen und der Lunge brannte.
    »Tränengas!«, rief ich. »Alle Mann zurück!«
    Beinahe wäre ich über einen auf dem Boden liegenden Polizisten gestolpert. »Getroffen«, flüsterte er. Ich hob ihn über die Schulter und trug ihn zu der Tür, durch die wir gekommen waren. Als ich weiterrannte, knallte ich mit
dem Schienbein gegen eine Stufe der Wendeltreppe, Blut lief in meinen Stiefel.
    Fast schlug ich mir meinen Schädel und den des Polizisten über meiner Schulter auf, als ich gegen eins der Eisenrohre in der Nähe des Tunneleingangs rannte.
    Der Anblick der Ladenpassage hatte etwas Surreales. In der rot und grün blinkenden Weihnachtsbeleuchtung, untermalt von dämlicher Weihnachtsberieselungsmusik, sahen die blut- und dreckverschmierten Gesichter unserer Jungs wie geschminkt aus.
    Ich legte den Mann, den ich herausgetragen hatte, auf den polierten Marmorboden. Keuchend blickte ich in seine leblosen Augen. Der Polizist der Sondereinheit des NYPD war stämmig

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