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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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versetzte, ging ich wieder in die Knie. Mein Bewusstsein drohte zusammenzubrechen wie eine schlechte Funkverbindung, und als sich Little John auf mich warf, wurde mir schwarz vor Augen.
    Schreiend drückte ich mich mit aller Kraft vom Boden ab.
    Ich dachte an meine Kinder. Ich durfte sie jetzt nicht allein lassen. Nein, das würde nicht geschehen. Fast hatte ich mich wieder auf die Knie gestützt, als Little John von meinem Rücken rutschte, mir stattdessen aber in die Rippen trat.
    Wieder sackte ich atemlos zusammen. Die Stahlkappe seines Stiefels traf meinen Solarplexus. Ich fragte mich ernsthaft, ob Jack mit dem über mir kreisenden Schlagstock das Letzte wäre, das ich auf Erden sehen würde.
    In dem Moment passierte etwas völlig Unerwartetes - ein Arm schob sich hinter Jack durch die Gitterstäbe.

    Er war so riesig, dass er kaum hindurchpasste, und so mit Tätowierungen übersät, dass er wie ein Ärmel mit Paisley-Muster aussah. Eine wuchtige Hand packte Jack hinten am Kragen und ließ Jacks Kopf immer wieder wie einen Gong gegen die Stangen knallen.
    »Wie gefällt dir das?«, fragte der Kerl hinter Jack. »Wie gefällt dir das, du widerlicher Wichser?«
    Als Little John mich losließ, um Jack zu helfen, schaffte ich es, mich keuchend vom Boden zu erheben. Ich griff zum Schlagstock, den Jack hatte fallen lassen.
    Es war eine Weile her, seit ich auf meiner ersten Streife in der South Bronx einen Schlagstock geschwungen hatte. In jenen kalten, langen Nächten hatte ich, um mich wach zu halten, so lange geübt, bis er in der Luft gezischt hatte.
    Und auch jetzt surrte die Luft, als ich zuschlug. Wahrscheinlich war es dasselbe wie beim Fahrradfahren - man verlernt es nie -, da Little Johns linkes Knie bei meinem ersten zweihändigen Schwinger zertrümmert wurde wie ein Stück Holz.
    Ich musste im gleichen Augenblick zurückweichen, weil Little John aufheulte und überraschend schnell auf einem Bein auf mich zuhüpfte. Seine weit aufgerissenen Augen sprühten vor Wut, sein schreiender Mund sprühte Speichel.
    Ich schwang den Stock von unten in Richtung seines Kiefers. Er duckte sich, aber zu wenig und zu spät. Der Stock knallte gegen seine Schläfe. Er fiel eine halbe Sekunde vor dem abgesplitterten Holz auf den Betonboden.
    Die Insassen grölten, während ich um Little John, den blutenden, bewusstlosen Fleischklops, herumstolperte. Ihre von Wut erfüllten Stimmen vereinten sich zu einem
gewalttätigen Mantra, als ich auf den Gefangenen zutrat, der Jack mit seinen riesigen Händen würgte. Jacks Gesicht wurde blau.
    Ich griff zum anderen Schlagstock. Bereitete mich vor.
    »Töten, töten, töten, töten!«, schrien die Gefangenen einstimmig.
    Die Versuchung war groß, musste ich zugeben. Ich holte weit aus.
    Aber ich schlug nicht auf Jack.
    Ich schlug auf die tätowierte Hand, die nahe daran war, Jack zu erwürgen. Der Gefangene jaulte auf und ließ Jack los, der bewusstlos zu Boden sank.
    »Hey, keine Ursache, Kumpel«, stöhnte der Tätowierte leicht beleidigt und drückte seine verletzte Hand schützend an sich.
    »Tut mir leid, Charlie.« Ich zerrte Jack von den Gitterstäben fort auf die verschlossene Tür zur Sporthalle zu. »Ich kann ihn nicht verhaften, wenn er tot ist.«
    Aber ich kann ihm noch einen ordentlichen Tritt in die Fresse geben, dachte ich. In Erinnerung an alte Zeiten, du Wichser. Weil wir doch so gute Freunde sind.
    Und genau das tat ich - verpasste ihm einen Tritt. Die Gefangenen drehten schier durch.

113
    Ganz so einfach war die Sache natürlich nicht gelaufen.
    Die beiden zuständigen Schichtführer, Rhodes und Williams, wurden gefesselt in einer der Zellen in Block A gefunden.
    Es stellte sich heraus, dass »Jack« und »Little John«, die in Wirklichkeit Rocco Milton und Kenny Robard hießen, von unserer Ankunft gehört hatten, weil sie als Abteilungsleiter dem Direktor nahestanden. Sie hatten den Direktor überzeugt, nicht an der Belagerung der Kathedrale beteiligt gewesen zu sein, obwohl sie sich zu der Zeit ebenfalls krankgemeldet hatten. Anschließend hatten sie die beiden unschuldigen Oberaufseher - die sich zwar krankgemeldet, aber mit der Geiselnahme nichts zu tun gehabt hatten - in einen Hinterhalt gelockt und versteckt, um den Verdacht auf sie zu lenken und uns zu veranlassen, in Block A zu gehen. Milton und Robard hatten viele Kontakte unter den Gefangenen, wie uns der Direktor erzählte, so dass man ihren nächsten Schritt nicht hätte voraussehen können. Einen Aufstand,

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