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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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förmlich, wie der Klang des Gefängnisses gegen meine Brust schlug. Funkgeräte, schreiende Insassen, das ständige, von den Wänden widerhallende Echo von Stahl auf Stahl.
    Die Gefangenen in den nächstgelegenen Zellen erhoben sich sofort und schrien uns hinter ihren dicken Gitterstäben obszöne Sachen zu. Über den gesamten, zwei Football-Felder langen Flur schimmerten Spiegel, die zwischen den Stahlstangen nach draußen gehalten wurden. Ich hoffte bei Gott, dass wir nicht mit einer wahnwitzigen Brühe aus Wein und Fäkalien »begast« wurden.
    »Wir sehen zuerst in der Sporthalle nach, bevor wir nach oben gehen«, rief der Direktor über den Lärm hinweg.
    Am anderen Ende des Zellenblocks wurden wir wieder durch eine verschlossene Tür gelassen. In der Sporthalle befand sich niemand, weder an den Geräten noch auf dem Basketballfeld. Auch hinter den Ständern hielt sich
niemand verborgen. Wo, zum Teufel, steckten sie? Hatten sich Jack und Little John wieder aus dem Staub gemacht? Wie konnten sie uns wieder einen Schritt voraus sein?
    Plötzlich wurde ich von hinten gestoßen und landete mit Händen und Knien auf dem Boden. Hinter mir schlug die Stahltür der Sporthalle ins Schloss.
    Ich drehte mich um. Zwei der zuverlässigsten Wärter des Gefängnisdirektors lächelten zu mir herab, während der Direktor, Steve Reno und die anderen Polizisten in der Halle eingesperrt waren und gegen die Stahltür hämmerten.
    Einer der Wärter war ein Riese, der andere klein und untersetzt. Gut gemacht, Professor Bennett! Die beiden passten auf die Beschreibung von Jack und Little John. So ein Zufall - es waren Jack und Little John.
    Dieser einzigartige Jack hielt spielerisch einen schwarzen Schlagstock in der Hand. Er hatte kurz geschnittenes, lockiges, braunes Haar, in seinem Gesicht war ein höhnisches Grinsen einzementiert. Ein harter Bursche für eine harte Arbeit.
    »Hallo, Mikey«, sagte er. »Lange nicht mehr miteinander gesprochen.«
    Jetzt erkannte auch ich seine Stimme wieder. Kein Wunder, dass sich Tremaine Jefferson an sie erinnert hatte.
    »Wie kommt’s, dass Sie nicht mehr anrufen?«, fragte Jack. »Ich dachte, wir wären Freunde.«
    »Hey, Jack«, grüßte ich mit vorgetäuschtem Mut. »Komisch, am Telefon haben Sie gar nicht wie ein Zwerg geklungen.«
    Jack kicherte. Immer noch ganz der abgebrühte Bursche. Wenn er sich Sorgen machte, ob Hilfe im Anmarsch war, ließ er sich nichts anmerken.

    »Wieder haben Sie einen Fehler gemacht, Mike. Diesmal aber einen tödlichen. Uneingeladen zu jemandem ins Haus stiefeln. Sie dachten, ich würde nicht drauf kommen, dass Sie uns finden? Auch eine kaputte Uhr geht zweimal am Tag richtig. Sie glauben, Clark, dieser fette Sack, hat das Sagen hier? Das ist mein Gefängnis und mein Revier. Das sind meine Leute.«
    »Es ist vorbei, Jack«, versuchte ich klarzustellen.
    »Ich glaube kaum, Mike. Denken Sie mal nach. Wir sind schon mal aus einer Festung geflohen, warum sollten wir es jetzt nicht auch schaffen? Besonders jetzt, da wir Geiseln haben. Hey, Mike, vielleicht lasse ich Sie die Verhandlung über Ihre eigene Freilassung führen. Klingt gut, was?«
    »Ja, klingt toll.« Ich trat einen halben Schritt zurück, stieß aber mit dem Absatz gegen die Stahltür. Ich saß in der Falle.
    Das schwere Funkgerät, das ich vom Direktor erhalten hatte, war das Einzige, das annähernd nach einer Waffe aussah. Ich hob es an, als Little John mit seinem Schlagstock ausholte. Das Gesicht dieses Drecksacks war so widerlich wie eine Stinkwanze.
    »Lasst uns doch vernünftig darüber reden«, schlug ich vor, holte aber aus und schleuderte das Funkgerät auf meinen Angreifer. Roger Clemens wäre stolz auf mich gewesen. Das Funkgerät und Little Johns Nase explodierten gleichzeitig. Er schrie, doch gleich darauf fielen er und Jack über mich her und hoben mich hoch.
    »Aber hoppla, Mike!«, rief Jack, bevor mich die beiden mit dem Gesicht nach unten auf den Boden warfen.

112
    Vorher hatte ich gedacht, die Gefangenen wären laut gewesen, doch sie hatten sich nur aufgewärmt. Als ich versuchte, mit Jack und Little John auf dem Boden zu kämpfen, hallten die Schreie der Insassen, als würde ein Jumbojet in einem Hangar vom Boden abheben.
    Dann begann irgendwelches Zeug von den oberen Gängen auf uns herabzuregnen - verschiedene Flüssigkeiten, nasse Tücher, Zeitschriften, ein Knäuel brennendes Klopapier. Wurde ich gerade begast?
    Als Jack mir mit seinem Knüppel einen Schlag auf den Hinterkopf

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