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Totenmesse

Titel: Totenmesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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ausgeklügelten Plan erreicht?«
    Â»Absolut nichts«, sagte Söderstedt. »Man hat einer Anzahl von Bürgern einen Schrecken eingejagt, hat Östermalm lahmgelegt und große Teile des ohnehin knappen Polizeibudgets in Anspruch genommen. Davon abgesehen – nichts. Die Taschen mit dem Geld sind noch da.«
    Â»Wenn man nicht etwas anderes in der Bank gemachthat«, sagte Jorge Chavez. »Wenn die Taschen mit dem Geld nicht ein Scheinmanöver sind.«
    Hultin nickte. Er fühlte sich wieder zu Hause. Gute Ideen schwirrten durch den Raum. »Du meinst, dass noch etwas in der Bank ist? Dass sie etwas zurückgelassen haben?«
    Â»Es ist eine Überlegung wert«, sagte Kerstin Holm. »Man dringt ein, installiert irgendetwas in der Bank, setzt sich hin und wartet darauf, dass man herausgeholt wird. Das ist Sinn und Zweck der Aktion.«
    Â»Fehlt nur noch, dass es eine Bombe wäre«, stöhnte der NE-Chef.
    Die Versammlung verstummte.
    Â»Das könnte erklären, warum die Bankräuber sich so für die Evakuierung interessiert haben«, sagte Arto Söderstedt. »Die Bomben sollen hochgehen, bevor die Bewohner zurückgekehrt sind.«
    Hultin wandte sich an die Polizeipräsidentin und fragte: »Kehren die Evakuierten schon zurück?«
    Die Polizeipräsidentin blinzelte einige Male. Wie ertappt. Dann sagte sie mit fester Stimme: »Es ist noch keine diesbezügliche Anweisung ergangen.«
    Â»Gut«, sagte Hultin und wählte eine Nummer auf seinem Handy. »Warten wir noch damit.«
    Â»Svenhagen«, sagte jemand in seinem Handy.
    Â»Brynolf. Hier ist Hultin.«
    Â»Ich habe schon gehört, dass du in einer Blitzaktion reaktiviert worden bist«, sagte der Chef der Kriminaltechniker, Sara Svenhagens Vater. »Das verrät eine gewisse Stagnation im Polizeikorps.«
    Â»Habt ihr etwas gefunden?«
    Â»Nicht viel«, sagte Brynolf Svenhagen. »Zurückgelassene Waffen und Taschen. Und natürlich die Sprengstoffattrappen. Es wird hauptsächlich um die Jagd auf DNA-Spuren gehen.«
    Â»Gibt es Anzeichen für irgendeine Form von Zerstörung? Oder unbekannte zurückgelassene Objekte?«
    Â»Im Augenblick nicht.«
    Â»Ich möchte, dass ihr alles stehen und liegen lasst und sofort evakuiert. Sie können eine Bombe zurückgelassen haben.«
    Â»Wunderbar«, sagte Brynolf Svenhagen markig und legte auf.
    Hultin wandte sich von Neuem an die Länspolizeipräsidentin, die immer noch etwas mitgenommen aussah. Sie schien nicht recht glauben zu können, dass ihre Saumseligkeit von Vorteil gewesen war.
    Â»Ist eure Bombengruppe noch da draußen?«, fragte Hultin.
    Â»Ich check das mal ab«, sagte die Länspolizeipräsidentin im Ton frisch eroberter Handlungskraft und wählte eine Nummer auf ihrem Handy.
    Â»Hunde auch«, fügte Hultin hinzu. »Und die Straßensperren sollen noch nicht aufgehoben werden.«
    Die Polizeipräsidentin nickte und bekam Antwort an ihrem Handy. Sie sprach leise im Hintergrund.
    Â»Zurück zu unserem zweiten Szenario«, sagte der Reichskrimchef. »›Es sei denn, man hat unbegrenzte Ressourcen im Rücken.‹«
    Er war ein Mann, der sich ständig Sorgen um Widersacher machte, die unbegrenzte Ressourcen im Rücken hatten. Nicht zuletzt, weil seine eigenen so begrenzt waren.
    Sara Svenhagen starrte ihn eine Weile an. Dann fasste sie sich und ging noch einmal einen Schritt zurück: »Das setzt jetzt aber voraus, dass sie nichts in der Bank zurückgelassen haben. Dass es sich nicht um einen übergreifenden Plan handelt, sondern um einen ›gewöhnlichen‹ Bankraub. Dass sie das Geld zurückgelassen haben, ist die Hauptsache. Dass sie tatsächlich darauf gewartet haben, dass wir, die Polizei, einen Ausweg für sie fänden. Für den Fall ist es eine andere Macht , die sie herausholt, die es schafft, sich im Laufe weniger Stunden zur Elite schwedischer Einsatztruppen zu maskieren.«
    Â»Eine andere Macht?«, fragte der Reichskrimchef.
    Â»Der erste Gedanke ist natürlich die Mafia«, sagte Sara Svenhagen. »Die russische Mafia mit alten KGB-Kontakten.Zwei verschiedene Gruppen, die um neue Revierekämpfen.«
    Â»Aber nicht um das letzte Revier?«, sagte der Reichskrimchef.
    Sara verzog das Gesicht. »Liegt nicht ein ganz leichter Hauch von großer Politik über dieser Sache?«, fragte

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