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Totenmesse

Titel: Totenmesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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geprustet.«
    Â»Arto und Viggo, ihr widmet euch der Identität der Bankräuber. Ihr habt das Foto, ihr habt die Stimme, ihr habt das gesamte Verhaltensmuster. Und ihr habt Spuren aus der Bank. Brynolf Svenhagens Wälzer. Es gab natürlich keine Fingerabdrücke, aber es gab genügend organisches Material, zum Beispiel in Zigarettenstummeln und im Telefonhörer, um zwei DNA-Proben sicherstellen zu können. DNA und Russland ist anderseits eine heikle Kombination. Nun gut. In Brynolfs Wälzer findet sich auch die komplizierte Beschreibung einer Art von Manipulation der Kabellage im Inneren der Bank. Und damit zu euch beiden, Sara und Lena. Wir sollten unsere Idee von einer Insiderbeteiligung nicht ganz aufgeben. Es muss einen Grund dafür geben, dass die Herren genau diese Bank gewählt haben, dass sie in genau dieser Bank an der Kabellage herumgetrickst haben. Nehmt euch die Andelsbank im Allgemeinen und die Filiale Karlavägen im Besonderen vor.«
    Â»Redet mit Geir«, sagte Chavez tiefernst zu seiner Frau.
    Sara Svenhagen schnitt eine Grimasse, die sie nicht zum ersten Mal zu machen schien.
    Â»Kabellage?« sagte Lena Lindberg. »Was zum Kuckuck ist eine Kabellage?«
    Â»Die Verkabelung, allem Anschein nach«, sagte Kerstin Holm und blätterte in dem ›Brynolfs Wälzer‹ genannten Papierstapel, fand die Stelle und las vor: »›Wir können deshalb annehmen, dass die interne Sicherheitsnetzwerkkabellage an einer spezifischen Stelle einer Form von Manipulation ausgesetzt worden ist.‹ Ihr müsst es mit Brynolf diskutieren.«
    Â»Danke«, sagte Sara mit fast der gleichen Grimasse wie zuvor.
    Â»Wo wir schon von Insiderbeteiligung sprechen«, sagte ihr Mann.
    Â»Also nicht nur Kabellage«, sagte Lena Lindberg, »sondern Sicherheitsnetzwerkkabellage . Was verleitet dich zu der Annahme, ich wäre die Richtige, um die Sicherheitsnetzwerkkabellage zu analysieren?«
    Â»Du bist die Richtige, um mit Geir zu sprechen«, sagte Kerstin Holm, ohne eine Miene zu verziehen.
    Jorge Chavez lachte laut. In der Tür war ein Mann aufgetaucht, der große Teile des Kopfes bandagiert hatte.
    Â»Und damit«, sagte Kerstin Holm mit einem schnellen Blick zur Tür hin, »glaube ich, dass wir hier fertig sind.«
    Doch Chavez glaubte das nicht. Er sagte: »Und dabei habe ich gerade einen neuen Forschungsbericht gelesen, in dem behauptet wird, dass Handys ungefährlich sind.«
    Paul Hjelm sah ein wenig peinlich berührt aus, zeigte auf den Verband und sagte: »Sogar die Tasten haben einen Abdruck hinterlassen.«
    Â»Ein Feuerhaken?«, sagte Arto Söderstedt.
    Hjelm machte eine grimmige Miene und setzte sich auf seinen früheren Platz in der Kampfleitzentrale. »Etwas anderes war nicht in Reichweite«, sagte er leise.
    Â»Flott«, sagte Viggo Norlander.
    Â»Nein«, sagte Paul Hjelm lauter. »Flott war es eindeutig nicht. Ich hatte Albträume von Röhrenknochen.«
    Â»Du hast also schlafen können?«, sagte Kerstin Holm.
    Â»Nein«, sagte Hjelm.
    Â»Das Wesentliche hast du noch nicht gesagt«, meinte Jorge Chavez.
    Â»Man hat ein ganzes Leben, um das Wesentliche zu sagen«, erwiderte Hjelm weise. »Und trotzdem tut man es nicht.«
    Â»Welche Tasten?«, fragte Chavez. »Welche Tasten haben einen Abdruck hinterlassen?«
    Hjelm lachte. »Ich habe die Ziffern 7835 auf der Stirn.«
    Â»Es hört sich an wie ein Türkode«, sagte Chavez.
    Â»Es kann ›stel‹ werden«, sagte Hjelm.
    Â»Steif wie ein Feuerhaken«, sagte Chavez.
    Â»Aber es könnte auch ›svek‹ werden«, sagte Hjelm. »Verrat.«

27
    Es war ein kalter Krieg. Sie liebten sich, sie brauchten sich. Das Leben war unendlich viel reicher mit dem anderen. Und doch, verflucht, es war ein Gleichgewicht des Terrors. Es lag in beider Macht, den anderen zu vernichten, aber beide wussten, dass sie in dem Moment sich selbst vernichten würden. Und trotzdem wollten beide gewinnen.
    Jede Beziehung ist ein Krieg, dachte Gunnar Nyberg und betrachtete zärtlich seine kleine Russin, wie sie da an der Reling saß und auf die griechische Inselwelt blickte.
    Ihre Beziehung war reif und vernünftig und erwachsen, und dennoch war ihre erste Krise unreif, unvernünftig und kindisch.
    Es war eine Zeit des Wahnsinns.
    Und gleichzeitig eine ganz wunderbare Zeit. Gunnar Nyberg und Ludmila Lundkvist hatten die

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