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Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Region.«
    »Und später möglicherweise nach Quebec oder Vermont gezogen ist.«
    »Oder in eine isotopisch ähnliche Region.«
    Ich konnte es kaum erwarten, Charbonneau anzurufen.
    »Das ist großartig, Art.«
    »Wir bemühen uns. Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie diese Damen identifiziert haben.«
    Ich war so aufgeregt, dass ich mich verwählte und die Ziffern ein zweites Mal eintippen musste.
    Charbonneau war nicht da. Claudel ebenfalls nicht.
    Waren die je einmal anzutreffen?
    Ich hinterließ bei der Vorzimmerdame eine verbale Nachricht und auf Charbonneaus Piepser eine numerische.
    Zurück ins Labor.
    Ich ahnte schon, was ich finden würde, als ich den Schädel und den Unterkiefer des Mädchens aus der Kiste zum Mikroskop trug.
    Da waren sie. Fünf winzige Furchen, zwei über und drei hinter der Ohröffnung am rechten Schläfenknochen. In der Vergrößerung sahen die Schnitte aus wie die auf 38 427.
    Auf dem Unterkiefer oder den anderen Schädelknochen konnte ich nichts erkennen.
    O Gott. Was war diesen Mädchen nur angetan worden?
     
    Anne rief um ein Uhr fünfzehn an, und ihre Stimme klang niedergeschlagen und matt. Nachdem sie sich entschuldigt hatte, dass sie die ganze Woche über eine so schlechte Gesellschaft gewesen sei, sagte sie mir, dass sie sich überlege, wieder abzureisen. Meinte, sie wolle meine Gastfreundschaft nicht länger ausnutzen.
    Ich versicherte ihr, dass von Ausnutzen keine Rede sein könne. Außerdem versicherte ich ihr, dass ich ihre Gesellschaft sehr genieße. Bei ihrer augenblicklichen Stimmung war das zwar etwas geflunkert, aber ich wollte sie ermutigen zu bleiben, bis sie sich wirklich überlegt hatte, wohin sie wollte.
    Um ein Uhr vierzig rief Charbonneau an.
    » Cibole! Draußen ist es kälter als eine Hexentitte.«
    Nicht alle von Charbonneaus Redewendungen stammten aus Texas.
    »Haben Sie die CPIC-Suche durchlaufen lassen?«
    »Hab ich.«
    Ich hörte Zellophan knistern.
    »Da wir nicht wissen, ob die beiden ohne Zahnversiegelung vor oder nach dem Opfer mit der Versiegelung starben, habe ich diese Fälle auf zwei verschiedene Arten eingegeben. Zuerst durchsuchte ich die in den Neunzigern gemeldeten Vermisstenfälle.«
    »Sinnvoll, bei den C-14-Ergebnissen.«
    »Ein paar waren nahe dran, aber keine Volltreffer.«
    Charbonneau klang, als würde er etwas mit Karamell oder Toffee essen.
    »Dann ließ ich das Datum des Verschwindens offen. Ohne Zahnbefunde, ohne Details und ohne Daten habe ich natürlich genau das bekommen, was zu erwarten war.«
    »Unmengen von Treffern?«
    »Eine Liste von hier bis zum Nordpol.«
    »Was ist mit 38 428?«
    »Hab alles ab 1980 durchsucht. Der gebrochene Arm schränkte die Kandidaten ein. Wieder einige nahe dran, aber keine Treffer. Es würde uns sicher weiterhelfen zu wissen, woher das Mädchen stammte.«
    »Wie wär’s mit nördlich-zentralem Kalifornien?«
    »Ja. So was zum Beispiel.«
    »Ich meine es ernst.«
    Sämtliche Raschel- und Kaugeräusche verstummten.
    »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
    Ohne bei Biochemie und Geophysik allzu sehr in die Tiefe zu gehen, erklärte ich Charbonneau, was ich von Art Holliday erfahren hatte.
    »Luc wird sich in seine Fruit of the Looms machen.«
    »Sie müssen Ihre Beschreibungsmerkmale über die Grenze schicken.«
    »NCIC. Schon passiert. Ich lasse sie auch der Staatspolizei von Kalifornien und Vermont zukommen.«
    »Es ist nur ein Schuss ins Blaue.«
    »Kann aber nichts schaden.«
    »Außer den Unterhosen Ihres Partners.«
    Charbonneau lachte. »Ich sage ihm, dass Sie das gesagt haben.«
    »Da ist noch etwas.«
    »Versüßen Sie mir den Feierabend.«
    Ich beschrieb die Kerben und Furchen.
    »Und Sie glauben, dass die Spuren von einem Skalpell verursacht wurden?«
    »Oder von einer extrem scharfen, schmalen Messerklinge.«
    »Sie reden von allen drei Skeletten?«
    »Ja. Wobei die Spuren auf dem Skelett in Leder sich von den anderen beiden unterscheiden.«
    »Inwiefern?«
    »Sie sind gröber. Und an den Rändern gibt es mehr Absplitterung.«
    »Soll heißen, sie wurden von einem anderen Werkzeug verursacht?«
    »Vielleicht. Vielleicht wurden sie aber auch erst beigebracht, als der Knochen schon ausgetrocknet war. Vielleicht sind sie postmortale Artefakte, die nur so aussehen wie Schnittspuren.«
    »Kratzer, die durch Rollen oder Zerren oder Ähnliches verursacht wurden?«
    »Vielleicht.«
    »Sie klingen aber nicht sehr überzeugt.«
    »Es scheint ein Muster zu geben.« Ich hielt inne und führte mir die

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