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Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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deutete darauf hin, dass das Mädchen in Leder im nördlich-zentralen Kalifornien geboren sein oder dort ihr frühe Kindheit verbracht haben könnte und dann nach Vermont oder Quebec gezogen sein könnte. Die anderen könnten ihr ganzes Leben in Quebec verbracht haben.
    Könnte. Könnten.
    Vielleicht versteifte ich mich zu sehr auf das Strontium. Vielleicht war die Spur nach Kalifornien eine Sackgasse.
    Wieder ging die Sicherheitstür auf, dann hörte ich Stimmen.
    Aber Menard war in Chico aufs College gegangen. Chico liegt im nördlich-zentralen Kalifornien. Menard war Mieter in dem Haus, in dem man die toten Mädchen gefunden hatte. Die Zeit, in der er Mieter war, entsprach der Zeit, in der zumindest zwei der Mädchen umgekommen waren. Louise Parent sah ihn bei zwei Gelegenheiten mit jungen Mädchen. Die eine auf der Flucht. Die andere bewusstlos.
    War die Verbindung nach Kalifornien ein reiner Zufall?
    Dieser Gedanke in meinem Hinterkopf richtete sich kurz auf, lümmelte sich dann wieder hin.
    Was?
    Sosehr ich mich auch bemühte, ich konnte ihn nicht aus seinem Versteck locken.
    Zurück zu Menard.
    Menard erbte 1988 das Haus seiner Großeltern in Montreal.
    Aber der Kerl, der jetzt dort wohnt, ist nicht Menard, er benutzt nur seinen Namen.
    Ich warf meinen Stift auf die Schreibunterlage.
    »Wer zum Teufel ist er dann?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Beim Klang der Stimme schrak ich hoch.
    Als ich den Kopf hob, sah ich Ryan in der Tür stehen.
    »Aber wir wissen, wer seine Freundin ist.«

29
    »Anique Pomerleau.«
    Ich forderte ihn mit einer Geste zum Weiterreden auf.
    »Verschwand 1990.«
    »In welchem Alter?«
    »Mit fünfzehn.«
    Das passte. Die Frau in Menards Haus schien Mitte bis Ende zwanzig zu sein.
    »Wo?«
    »Mascouche.«
    »Was passierte damals?«
    »Das Mädchen sagte ihren Eltern, sie wolle das Wochenende bei einer Freundin verbringen. Wie sich zeigte, hatten die Mädchen sich diese Geschichte nur ausgedacht, damit Pomerleau mit ihrem neuen Freund in die Kiste hüpfen konnte. Als Anique am Sonntag nicht zurückkam, fingen die Eltern an, herumzutelefonieren. Am Montag meldeten sie sie bei der Polizei als vermisst. Da war Anique schon fast sechzig Stunden verschwunden.«
    »Sie war also überhaupt nicht bei ihrem Freund?«
    »Doch, dort war sie schon. Die beiden machten am Freitagabend eine Kneipentour, stritten sich, und Anique stürmte hinaus. Der Junge hatte Glück, verbrachte das Wochenende mit Junggesellin Nummer zwei.«
    »Die Polizei glaubte ihm die Geschichte?«
    »Der Barkeeper und die glückliche junge Dame bestätigten sie. Pomerleau war ein Problemkind, das schon ein paarmal ausgerissen war. Die Eltern beharrten darauf, sie sei entführt worden, aber die Polizei meinte, sie sei einfach durchgebrannt.«
    »Wurde der Fall weiterverfolgt?«
    »Bis alle Spuren im Sand verliefen.«
    »Und das war’s?«
    »Nicht ganz. Drei Jahre später erhielten die Pomerleaus einen Anruf von der kleinen Anique. Sie sagte, es gehe ihr gut, wollte aber nicht verraten, wo sie steckte.«
    »Das muss ein ziemlicher Schock gewesen sein.«
    »Ein paar Jahre vergehen, dann klingelt das Telefon wieder. Dieselbe Geschichte. Anique sagt ihnen, dass es ihr gut geht, verliert aber kein Wort über ihren Aufenthaltsort. Der letzte Anruf kam siebenundneunzig. Der Vater ist zu der Zeit schon tot. Die Mutter hängt an der Flasche.«
    »Pomerleaus Fingerabdruck war in Quebec gespeichert?«
    Ryan nickte. »Sie hat ein Register wegen Kleinigkeiten. Vandalismus. Ladendiebstahl. Ein Vorfall mit einem gestohlenen Auto. Wahrscheinlich nur für eine Spritztour. Der letzte Eintrag war vier Monate vor ihrem Verschwinden.«
    Ich spürte, wie Aufregung an die Oberfläche blubberte. Da war noch etwas, das nicht passte. »Was auf Gottes Erden hat Anique Pomerleau mit Stephen Menard zu tun?«
    »Er ist nicht Menard.«
    »Komm mir nicht so herablassend, Ryan.« Ich nahm den Stift zur Hand, warf ihn wieder auf die Schreibunterlage. »Mister X. Monsieur X. Wie kam sie zu dem Kerl?«
    Ich schnappte mir den Stift und deutete damit auf Ryan.
    »Und warum können wir nicht feststellen, wer diese Kröte ist? Und wo ist der echte Stephen Menard? Und wann kam es zu dieser Identitätsvertauschung?«
    »Wie wär’s mit Abendessen?«
    »Was?«
    »Abendessen.«
    »Warum?«
    »Ich hab da einiges, das ich dir erzählen will.«
    »Ja richtig. Du und Claudel, ihr überschlagt euch förmlich dabei, wichtige Neuigkeiten weiterzugeben. Wo zum Teufel ist Claudel

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