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Totennacht (German Edition)

Totennacht (German Edition)

Titel: Totennacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Ritter
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Schlagzeile auf der Website von CNN: Chinesische Astronauten landen in einer Stunde auf dem Mond .
    Sie loggte sich aus, ohne den Artikel gelesen zu haben. Mehr als die Überschrift brauchte sie nicht zu wissen.
    Ungeduldig trommelte sie mit den Fingern auf ihrem Schreibtisch und ließ sich durch den Kopf gehen, was sie über Mr. Brewster wusste. Er war mit Jennifer Clark verlobt gewesen und hatte sie aller Wahrscheinlichkeit nach geschwängert. Das gemeinsame Kind war aus unbestimmten Gründen in die Obhut von Ken und Maggie Olmstead gelangt.
    Dann die Verbrechen als solche: Am 20. Juni 1969 war Craig nach Perry Hollow gekommen und hatte Charlie entführt. Was durchaus Sinn ergab. Kat konnte sich gut vorstellen, dass ein Vater, der vom Leben seines Sohnes ausgeschlossen war, zum Äußersten griff, um ihn für sich zu gewinnen. Aber was war danach geschehen? Und was war mit den anderen fünf verschwundenen Jungen? Warum hatte es Craig Brewster auch auf sie abgesehen?
    Kat sprang förmlich zum Telefon, als es klingelte, und meldete sich mit den Worten: «Bitte sag mir, dass ihr ihn habt.»
    Aber es war nicht Nick, der anrief. Kat hörte eine zögerliche Frauenstimme fragen: «Chief Campbell?»
    «Am Apparat.»
    «Hier ist Jocelyn Miller.»
    «Verzeihen Sie», sagte Kat. «Ich hatte jemand anderen in der Leitung erwartet, einen wichtigen Anruf.»
    «Mein Anliegen ist ebenfalls wichtig.»
    Die Rektorin klang so ernst, dass Kat das Herz in den Magen rutschte und gleich darauf in den Hals hinaufsprang. Physiologisch unmöglich, ja, aber psychologisch ein nicht seltenes Phänomen.
    «Ist es wegen James?»
    «Ja», antwortete Jocelyn. «Es gab einen Unfall. Kommen Sie bitte sofort zur Schule.»

    Nick fuhr in Tonys Wagen. Sie folgten dem Mannschaftsbus durch den Wald, im Schritttempo, um Craig Brewster nicht vorzeitig zu alarmieren. Sie wollten ihn überraschen und nicht Gefahr laufen, mit Salven aus seiner Repetierflinte empfangen zu werden.
    Geplant war, dass die Kollegen des SWAT-Teams das Bürogebäude stürmten, Brewsters Wohnsitz, wo er wohl am ehesten anzutreffen war. Tony und ein paar weitere Polizisten würden dann folgen, um ihn festzunehmen, über seine Rechte aufzuklären und in einen der Streifenwagen zu schaffen.
    Nick sollte im Wagen zurückbleiben und nur im Notfall eingreifen. Darüber ließ Tony nicht mit sich reden. Als sie aber die Lichtung erreichten und das Camp vor sich sahen, drückte er ihm eine Glock in die Hand.
    «Man kann nie wissen», sagte Tony.
    Nick nahm die Waffe wortlos entgegen und steckte sie hinter den Hosenbund.
    Als sie das Schild passierten, mit dem Camp Crescent seine Gäste willkommen hieß, nahm der Mannschaftsbus plötzlich Fahrt auf und beschleunigte so stark, dass Schotter aufspritzte und vor Tonys Windschutzscheibe prasselte. Der Bus war vor dem Eingang des Empfangsgebäudes kaum zum Stehen gekommen, als schon die ersten Männer aus dem Fahrzeug sprangen. Der erste von ihnen stürmte durch die Tür, als wäre sie aus Pappmaché. Zwei weitere folgten unmittelbar darauf, während eine andere Gruppe ums Haus herumrannte und die Stiefel wie Hufschläge auf die Verandadielen krachen ließ.
    «Ich muss los», sagte Tony und stieß die Fahrertür auf. «Denk dran – nur im äußersten Notfall.»
    Nick salutierte sarkastisch. «Greif ihn dir, Tiger.»
    Er sah Tony im Haus verschwinden. Hinter den Fenstern waren Männer der Eingreiftruppe zu erkennen, die in Zimmer stürmten und Schränke durchwühlten. Einige hatten schon das Obergeschoss erreicht. Nick hörte Befehlsgebrüll und schlagende Türen – die Begleitmusik einer Razzia.
    Während es im Blockhaus hoch herging, bemerkte Nick, wie auf der linken Seite, dicht über dem Boden, ein Kellerfenster aufflog und der Doppellauf einer Flinte zum Vorschein kam. Gleich dahinter ein Kopf, dann Schultern, ein Oberkörper. Es war Craig Brewster, der sich durch die Luke zwängte und zu fliehen versuchte.
    Die Flinte unter den Arm gepresst, robbte er vom Haus weg. Nach ungefähr zehn Metern stand er auf und rannte auf den Waldrand zu. Nick verließ den Wagen und zog die Glock. Für ihn war der von Tony angemahnte äußerste Notfall eingetroffen.
    «Hey!»
    Er hoffte, sein Ruf würde entweder Craig aufhalten oder aber die Aufmerksamkeit der Polizisten im Haus erregen. Weder das eine noch das andere trat ein. Stattdessen legte der Verdächtige an Tempo zu, während die Eingreiftruppe im Haus noch mehr Lärm veranstaltete. Nick brüllte ein

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