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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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von Max trennte, dachte sie, während sie auf den Spuckefaden starrte, der zwischen seinen halb geöffneten Lippen hing, und seinen gleich bleibenden schmatzenden Schlafgeräuschen lauschte. Unumgänglich? Hatte sie tatsächlich soeben in der Art und Weise ihres Mannes über ihre Zukunft nachgedacht? War es wirklich schon so weit gekommen, dass sie Worte ihres Mannes zu den ihren machte?
    Amanda wollte endlich wieder ihre eigenen Worte haben. Nur hatte sie denn überhaupt jemals eine eigene
Sprache besessen? Amanda erinnerte sich nicht mehr, doch eines wusste sie ganz genau: In Zukunft kam für sie kein anderer Gefährte mehr in Frage als ein Adler. Und wer weiß, vielleicht hatte sie diesen Adler ja sogar schon in Cornelius gefunden?
     
    Während Anna Greve zusammen mit Weber durch die Stadt nach Blankenese hinausfuhr, klingelte ihr Diensttelefon.
    »Ja, hallo, Frau Greve, Severin hier. Ich habe mir Ihre Tote von gestern schon einmal etwas genauer angeschaut und bin dabei auf eine Sache gestoßen, die ich sofort an Sie weitergeben möchte. Die Frau ist, was auf den ersten Blick nicht zu sehen war, schlimm misshandelt worden.«
    »Inwiefern?« Anna schaltete das Autoradio aus und aktivierte die Mithörfunktion ihres Telefons.
    »Sie hat sehr schwere Verletzungen innerhalb der Scheide und des Anus. Ich bin wirklich allerhand gewöhnt, aber diese Geschichte hier stellt so ziemlich alles, was ich bisher in dieser Richtung gesehen habe, in den Schatten. Der Täter muss mit irgendetwas in der Frau herumgefuhrwerkt haben, das Widerhaken oder spitze Zacken besitzt.«
    »Irgendeine Idee, was das für eine Sache gewesen sein könnte?«, fragte Anna nach.
    »Nein, tut mir leid, Frau Greve. Dazu fällt mir auf Anhieb beim besten Willen nichts ein, aber ich werde darüber nachdenken. In jedem Fall wäre es gut, wenn Sie heute gegen fünf Uhr bei mir vorbeikommen und sich die Schweinerei selbst einmal anschauen könnten.«

    »Meine Güte, Anna, dem Ehemann von Monika Jacobsen scheint auch wirklich nichts erspart zu bleiben«, merkte Weber mitleidig an, als die Kommissare wenig später vor dem schneeweiß getünchten und mit Reet gedeckten Anwesen der Familie Jacobsen in Hamburg-Blankenese angekommen waren.
    »Wieso dem Mann, Weber? Ich würde eher sagen, der armen Frau Jacobsen ist nichts erspart geblieben«, hielt Anna dagegen. »Auf jeden Fall gehen wir nachher noch kurz in die Rechtsmedizin hinüber.«
     
    Malte Jacobsen, der Ehemann der Toten, war ein schlanker, hochgewachsener Mann, dessen durchtrainierter Körper davon zeugte, dass er regelmäßig Sport trieb.
    Seine Haltung, die tiefen Schatten um die Augen und sein blasses Gesicht machten jedoch deutlich, dass er mitgenommen und übernächtigt war.
    »Fühlen Sie sich in der Lage, uns ein paar Fragen zu beantworten?«, begann Weber die Befragung und ließ sich dann, auf Jacobsens Nicken hin, zuerst einmal den genauen Verlauf und Inhalt des letzten Telefongespräches, das der Makler am vorgestrigen Nachmittag mit seiner Frau Monika geführt hatte, schildern.
    »Monika hat mich im Büro angerufen und gefragt, ob es für mich in Ordnung wäre, wenn sie an diesem Abend ausginge. Sie hatte sich spontan mit ihrer Freundin Sabine zum Essen und anschließend ins Kino verabredet. Ich habe daraufhin rechtzeitig Feierabend gemacht, um mich um die Kinder kümmern zu können.«
    »Und was haben Sie getan, nachdem Ihre Kinder im Bett waren, Herr Jacobsen?«, wollte Weber wissen.

    »Nun, da ich am Nachmittag nicht mit meiner Arbeit fertig geworden bin, habe ich mich noch bis gegen Mitternacht an den Schreibtisch gesetzt und gearbeitet. Anschließend bin ich schlafen gegangen.«
    »Kommt es öfter vor, dass Ihre Frau von einem Treffen mit einer Freundin erst so spät nach Hause kommt?«, erkundigte sich Anna.
    »Eigentlich nicht, denn normalerweise verbringen wir unsere Abende gemeinsam. Aber da ich weiß, dass die Spätfilme im Kino erst lange nach Mitternacht enden, habe ich mir keine Sorgen um Monika gemacht.«
    »Würden Sie uns bitte sagen, wie wir die Freundin Ihrer Frau erreichen können?«, setzte Anna nach. »Außerdem benötigen wir für unsere Ermittlungen noch ein möglichst aktuelles Foto Ihrer Frau.«
    Malte Jacobsen nahm eine in Messing gerahmte Farbfotografie seiner Frau von der Wohnzimmerwand ab und reichte sie an Anna weiter. Anschließend schaltete er sein Handy ein und gab Weber die Telefonnummer und Adresse von Sabine Hofrath. Das Gesicht hinter den Händen

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