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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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verschwitzten Beine über seinen Bauch und fing an, seine Brust zu streicheln, als ihr bewusst wurde, dass sie den guten Sex von gerade eben nur geträumt hatte. Leise stand sie auf, ging in die Küche hinunter, setzte sich auf einen Stuhl und fragte sich, wie es nur möglich war, dass Tom und sie trotz aller Bemühungen nach wie vor auf der Stelle traten. Warum gelang es ihr nicht, eine erfüllte Beziehung auf Augenhöhe mit ihm zu führen? Und überhaupt hatte sie derart intensive Gefühle wie gerade eben im Traum in der Realität bisher nur einmal, und zwar mit Jan, erlebt. Sie konnte es drehen und wenden, wie sie wollte, aber ihre kurze Affäre mit Toms zehn Jahre jüngerem Bruder verfolgte sie noch immer.
     
    Unter dem Namen »Cornelius Landmann« spuckte die Suchmaschine keinen einzigen Treffer aus, der auch nur entfernt mit Kunst zu tun hatte. Genau genommen fand
Amanda außer einigen Links zu genealogischen Seiten und dem Hinweis auf einen Mann gleichen Namens, der 1751 in den Niederlanden geboren und 1801 gestorben war, überhaupt nichts über einen Cornelius Landmann. Während sie den Suchvorgang noch einmal wiederholte, um sicherzugehen, dass ihr in der Hektik kein Eingabefehler unterlaufen war, verfestigte sich ihr Misstrauen ebenso wie die Befürchtung, dass sich Cornelius oder wie er auch immer hieß, einen derben Spaß mit ihr erlaubt hatte. Der zweite Suchdurchgang brachte auf den ersten Blick kein anderes Ergebnis als der erste, und angesichts der lauten Musik aus Klaras Zimmer blieb Amanda auch nicht mehr die Zeit, alle Treffer noch einmal in Ruhe durchzugehen.
     
    Nun war geschehen, was er bereits seit Tagen befürchtet hatte. Der Druck in seinem Magen hatte sich auf eine ihm wohlbekannte Art und Weise verschlimmert, die die Diagnose eines Arztes überflüssig machte. Akute Magenschleimhautentzündung. Wenn es so weiterging, würde er eines Tages noch mit einem ausgewachsenen Magengeschwür dastehen, das möglicherweise sogar operiert werden musste. Auf keinen Fall durfte er den Schmerz auf die leichte Schulter nehmen oder gar ignorieren, schließlich wäre er nicht der Erste, der an den Folgen dieser Krankheit krepierte. Zum Glück hatte er das Ruder gerade noch einmal rechtzeitig herumgerissen. Noch ein bisschen Geduld, Schonkost, Bettruhe, und er würde wieder ganz der Alte sein.
    Neben seinem Bett stapelten sich die Hinterlassenschaften eines in vollkommener Untätigkeit verbrachten
Wochenendes: mehrere Teller und Müslischalen mit den Resten vertrockneten Haferschleims. Aber was machte das schon? Er musste unbedingt Kräfte sammeln, schließlich sollte das Spiel mit Amanda schon bald in die nächste, alles entscheidende Runde gehen. Und wenn er seinen Magen bis dahin nicht in den Griff bekam, würde er auch nicht in der Lage sein, die Aufgabe zu meistern. Immerhin kostete es jede Menge Anstrengung und Körperkraft, einen Menschen zu töten. Obwohl er sich deshalb auf zierliche und leicht zu überwältigende Opfer beschränkt hatte, war es immer noch eine ziemliche Plackerei, einer Frau so lange den Hals zuzuschnüren, bis sämtliches Leben aus ihr herausgepresst war. Außerdem ahnte er schon jetzt, dass er es mit Amanda noch schwerer haben würde als mit den Frauen vor ihr. Zeugten ihr Gang und ihre Bewegungen doch von großer Lebensenergie.
    Wahrscheinlich war sie überhaupt nur aus diesem Grund derart auf Cornelius Landmann, den freien Künstler, abgefahren. Ja, Cornelius war zweifellos genau der richtige Typus Mann für eine Frau wie Amanda. Diesmal hatte er seine Hausaufgaben gut gemacht. So gut, dass er es sich sogar leisten konnte, Amanda bei der ersten Verabredung mit ihrem Traummann ins Leere laufen zu lassen. Zwar wohnte in dem Apartment in der Gertrudenstraße tatsächlich ein Mann mit Namen Cornelius Landmann. Der überwinterte zu dieser Zeit jedoch regelmäßig auf Teneriffa, wie er recherchiert hatte, aber natürlich lag trotzdem ein gewisses Risiko in seinem Vorgehen. Was, wenn sich Amanda aus Ärger über das geplatzte Date von Cornelius abwandte? Andererseits
lag gerade hierin der Reiz. Er wollte Amanda besser kennenlernen, musste in Erfahrung bringen, wo ihre Grenzen lagen. Wie sehr würde sie sich erniedrigen lassen, um Cornelius kennenzulernen? Aber wahrscheinlich machte er sich sowieso viel zu viele Gedanken, und Amanda würde sich genau wie die beiden Frauen vor ihr ganz ohne Argwohn in eine Situation hineinbegeben, aus der es kein Entrinnen mehr gab.
    Bei diesem

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