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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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Kaffeetisch für ihren jüngsten Sohn und seine Gäste vorbereitet hatte, konnte sie sich nun mit gutem Gefühl ein paar Minuten entspannt zurücklehnen. Es würde ihr letzter ruhiger Moment bis zum Abend sein, denn Tom, mit dem zusammen sie noch die Strecke für die Schatzsuche präparieren wollte, musste jeden Augenblick eintreffen.
    Anna war erleichtert, dass Pauls Geburtstag diesmal auf einen Samstag fiel. Die Feier des letzten Jahres hatte ohne sie stattgefunden, weil sie während der Woche bis spät in die Nacht hinein hatte arbeiten müssen. Paula hatte ihr am Tag danach dann berichtet, dass alles gut gelaufen war. Aber obwohl Paul ihre Abwesenheit tapfer ertragen hatte, erinnerte sie sich noch genau, wie sehr es sie bedrückt hatte, an seinem Geburtstag nicht da gewesen zu sein. Dazu hatte es an diesem neunzehnten November auch noch wie aus Eimern geschüttet, weshalb
sogar die obligatorische Schnitzeljagd ausgefallen war.
    Heute jedoch schien die Wintersonne warm zum Küchenfenster herein, und die Vorstellung, nachher zusammen mit einer Horde Kinder durch den Wald zu streifen, versetzte Anna in große Vorfreude. Höchstwahrscheinlich würde es so oder so das letzte Mal sein, denn Paul wurde heute zwölf Jahre alt, und wenn er seinem großen Bruder Ben auch nur ein wenig gleichkam, würden die zukünftigen Geburtstage wohl ganz anders ausfallen.
    Anna stellte die Zettel mit den Hinweisen und Rätseln, die Schatzkiste sowie zwei Eimer voller Sägespäne bereit und fragte sich nach einem erneuten Blick auf die Uhr, wo Tom nur so lange blieb. Sie überlegte schon, ob sie ihren Mann anrufen sollte, als das Telefon zu klingeln begann.
    »Gut, dass du dich meldest, Tom. Es wird Zeit, wenn wir bis vierzehn Uhr mit den Vorbereitungen fertig sein wollen«, begann sie ansatzlos.
    »Anna?«, meldete sich ihre Mutter Elisabeth am anderen Ende der Leitung zu Wort. »Ist alles in Ordnung bei euch? Kann ich etwas für dich tun?«
    »Ja, das wäre wirklich klasse, Mama«, entschied Anna, die es leid war, noch länger auf Tom zu warten, spontan. »Hast du denn jetzt sofort Zeit? Ich könnte deine Hilfe gut gebrauchen.«
     
    Müde und zerschlagen kämpfte sich Amanda aus dem Bett. Schließlich war es höchste Zeit, das Familienfrühstück zuzubereiten. Während sie ihren Morgenmantel vom Garderobenhaken im Badezimmer angelte, murmelte
Amanda ihrem Mann, der sich vor dem Waschbecken rasierte, ein kurzes »Guten Morgen« zu. Sie rang sich sogar ein Lächeln ab, denn Max sollte auf keinen Fall merken, wie elend sie sich fühlte. Dabei lagen auch noch zwei volle Tage zähen Familienlebens vor ihr. Vielleicht war es doch nicht so klug gewesen, ihrem Mann zu verstehen zu geben, dass sie sich mit seinen Entscheidungen arrangieren wollte, denn seitdem suchte er auf einmal wieder ihre Gesellschaft. Trotzdem musste es ihr gelingen, für eine Weile ungestört zu sein. Das missglückte Treffen mit Cornelius ging ihr einfach nicht aus dem Sinn. Sie musste unbedingt im Internet recherchieren, ob der Mann, in den sie sich rettungslos verliebt hatte, auch wirklich existierte. Die Gelegenheit dazu bot sich schneller, als sie gedacht hatte, denn Max rief ihr durch den Flur zu, dass er schnell ein paar frische Brötchen besorgen gehe.
    Sollte sie es jetzt wagen? Der Frühstückstisch war gedeckt und aus Klaras Zimmer noch kein Laut zu hören. Amanda startete ihren Laptop und gab »Cornelius Landmann« in die Suchmaschine ein.
     
    »So, meinetwegen kann es losgehen«, sagte Tom, als er eine Viertelstunde nach ein Uhr zu Anna und ihrer Mutter Elisabeth in die Küche kam.
    »Danke, aber wir haben schon alles erledigt«, gab Anna kurz zurück.
    »Meine Güte, Anna, ich denke, meine Hilfe ist so wichtig für dich. Hab’ mich beeilt wie ein Blöder, nur um pünktlich zu Hause zu sein. Dabei hätte ich die Zeit in der Druckerei noch gut gebrauchen können.«

    »Von mir aus kannst du gleich wieder dorthin verschwinden, Tom. Wir kommen hier auch ohne dich zurecht.«
    »Na, na, hört auf, euch zu zanken«, versuchte Elisabeth zu beschwichtigen. »Ihr werdet eurem Paul doch nicht den Geburtstag vermiesen wollen, oder?«
    »Du hast Recht, Mutter«, gab Anna nach. »Setz dich, Tom, du hast bestimmt noch nichts gegessen«, fügte sie an ihren Mann gewandt noch hinzu und schob ihm ein belegtes Brötchen und einen Becher Kaffee über den Tisch.
     
    In der folgenden Nacht wachte Anna, eng an Tom geschmiegt, plötzlich auf. Sie legte eines ihrer

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