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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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befragen.«
     
    »Tut mir leid, ich kenne keinen Gast, auf den Ihre Beschreibung zutreffen könnte«, sagte Heribert Rohde, der Manager der Salsatanzabende, kurz darauf zu Marc Hellweg. »Allerdings bin ich während der Veranstaltungen auch meistens hinten in meinem Büro. Am besten, Sie unterhalten sich mit Sebastian darüber, er ist einer unserer Barmänner. Warten Sie bitte einen Moment, ich bringe Sie gleich zu ihm hinüber.«
    Sebastian Kemper, der junge Mann, der hinter der Bar im Erdgeschoss arbeitete, konnte sich gut an den Mann erinnern.
    »Martin ist ein netter Kerl«, meinte er. »Er hat einen unheimlichen Erfolg bei den Damen und knausert nicht mit dem Trinkgeld.«
    Mehr wusste Kemper zur Person des Tänzers allerdings auch nicht zu sagen, denn obwohl sie ab und an ein paar Worte miteinander gewechselt hatten, war es dabei immer nur um die anwesenden weiblichen Gäste gegangen.
    »Haben Sie Martin vielleicht schon einmal mit einer Frau von hier fortgehen sehen, die heute ebenfalls unter den Gästen ist?«, hakte Anna Greve nach.

    »Tut mir leid«, verneinte der Kellner. »Bei der Hektik in meinem Job habe ich keine Zeit, mich ausführlich mit den einzelnen Gästen zu beschäftigen. Aber fragen Sie doch einmal bei Bettina nach«, deutete er auf die große Blondine, mit der der dunkelhaarige Mann zuerst getanzt hatte und die nun wenige Meter von ihnen entfernt an der Bar saß. »Ich glaube, die beiden haben sich schon öfter einmal miteinander unterhalten.«
    Bettina Carstens bestätigte die Aussage des Barmannes, konnte darüber hinaus jedoch nichts weiter über den Mann sagen. »Martin ist immer allein zu den Salsaabenden gekommen, doch verlassen hat er sie jedes Mal mit einer anderen Frau«, sagte sie knapp, und in ihrer Stimme klang eindeutig das Bedauern darüber mit, dass sie selbst offensichtlich noch nie von ihm zum Mitkommen eingeladen worden war.
    »Ist heute zufällig eine seiner früheren Begleiterinnen hier?«, fragte Anna nach.
    Die Blondine sah sich um, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, ich kann keine von ihnen entdecken.«
    Anna dankte Bettina Carstens und machte sich in Richtung Garderobe auf, um die Befragung dort fortzusetzen, während Marc Hellweg mit Hinweis auf seinen lädierten Magen an die Bar zurückging, um noch einen weiteren Drink zu nehmen.
    Die Garderobiere konnte bestätigen, dass Martin das Fest in Begleitung einer dunkelhaarigen Frau verlassen hatte, und hob dabei wie ihr Kollege an der Bar seine außerordentliche Großzügigkeit hervor. Auch ihr war, genau wie Bettina Carstens, aufgefallen, dass er selten allein nach Hause ging.

    »Können Sie sich noch an weitere Einzelheiten erinnern? Oder haben Sie ihn vielleicht sogar einmal mit einer dieser beiden Frauen bei einer Tanzveranstaltung gesehen?«, fragte Anna, wobei sie der Garderobiere die Fotos der ermordeten Frauen sowie eine ihrer Visitenkarten hinüberreichte.
    »Nein, ich bedaure, diese Frauen habe ich noch nie gesehen, aber ich werde noch einmal über unseren Gast nachdenken. Falls mir noch etwas einfallen sollte, melde ich mich bei Ihnen.«
    »Vielen Dank«, verabschiedete sich Anna und wünschte der Garderobiere einen schönen Feierabend.
    Müde zog sie sich den Mantel über ihre eingenässte Bluse und trat auf die Straße hinaus, wo sie vor dem Eingang fröstelnd auf ihren Kollegen wartete.
    »Der Barkeeper hat mir erzählt, wie das Anbaggern in diesem Schuppen vor sich geht«, grinste Hellweg, als er sich kurz darauf zu Anna gesellte. »Scheint kein schlechter Ort zu sein, wenn man jemanden kennenlernen will. O Mann«, fuhr er plötzlich in besorgtem Tonfall fort, »da quatsche ich dich mit belanglosem Zeug voll und merke überhaupt nicht, wie sehr du frierst. Nein, Anna, so sollstest du dich nicht auf den langen Weg nach Hause machen, sonst fängst du dir noch eine Erkältung ein. Komm besser kurz mit zu mir, damit ich dir einen warmen Pullover borgen kann. Meine Wohnung ist nicht weit von hier.«
    »Du hast schon schlechtere Ideen gehabt«, willigte Anna dankbar ein.
    In Hellwegs Wohnung angekommen, tauschte sie ihre Bluse sogleich gegen einen seiner Pullover und begann
dann sofort, sich alle Einzelheiten zum Aussehen des attraktiven Tänzers und seiner Begleiterin zu notieren. Unterdessen hatte Marc Hellweg schwarzen Tee gekocht, den er nun zusammen mit einer Flasche Rum auf den Tisch stellte, bevor er sich zu Anna auf das Sofa setzte.
    »Möchtest du auch?«, fragte er, während er sich einen Schuss

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