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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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wegen des Fußballspiels kurz bei dir vorbei«, sagte er, als auch schon Antonia Schenkenberg, die Abteilungssekretärin, auf ihren Tisch zuhielt.
    »Da ist vor ein paar Minuten ein Anruf für Sie eingegangen, Anna. Eine Frau Stüben hat Ihre Durchwahl gewählt, aber als ich sie zu Herrn Haberland durchstellen wollte, hat sie mir ihre Telefonnummer hinterlassen und gesagt, dass Sie sie zurückrufen sollen. Frau Stüben wollte ausschließlich mit Ihnen reden. Da ich nicht wusste, ob Sie nach der Pause noch einmal ins Büro zurückkommen, dachte ich mir, ich gebe die Information am besten gleich direkt an Sie weiter.«
    »Danke, Antonia«, nickte Anna, »ich werde mich sofort darum kümmern.«

    »Stüben? Den Namen habe ich im Zusammenhang mit unserem Fall noch nie gehört. Wissen Sie, wer die Frau ist?«, wollte Weber wissen.
    »Ich glaube, die Garderobiere aus dem Curiohaus heißt so«, schob Anna ihren Teller von sich fort und legte die zusammengeknüllte Serviette auf die Speisereste. »Essen Sie nur in Ruhe zu Ende, Weber. Ich gehe schon einmal vor.«
     
    »Nett, dass Sie mich so schnell zurückrufen, Frau Kommissarin«, sagte Irene Stüben. »Ich habe noch einmal über den Mann nachgedacht, nach dem Sie sich erkundigt haben, und mir ist wieder eingefallen, dass er sich mir einmal als Martin Wittkamp vorgestellt hat. Außerdem habe ich zufällig mitbekommen, wie er zu einer Dame sagte, dass er in der Schröderstiftstraße wohnt. Hilft Ihnen das weiter?«
    »Sehr sogar, und haben Sie vielen Dank für Ihren Anruf«, entgegnete Anna. Kaum hatte sie das Gespräch beendet, fuhr sie auch schon ihren Computer hoch, um in der Einwohnermeldekartei nach einem Mann namens Martin Wittkamp zu recherchieren.
    Und als Weber kurz darauf das Büro betrat, stand Anna bereits aufbruchbereit in ihrem Wintermantel an der Tür und wartete auf ihn.
    »Kommen Sie, Weber, ich habe die Adresse unseres Tänzers herausbekommen«, sagte sie und warf ihm seinen Parka zu.
     
    Weber passierte den Dammtorbahnhof und fuhr danach auf der Schröderstiftstraße stadtauswärts. Als sie nur wenige
Minuten später an Martin Wittkamps Haustür klingelten, wurden sie, obwohl es gerade einmal vierzehn Uhr war, sofort eingelassen.
    »Vielleicht ist er ja eins von den armen Schweinen, die von Hartz 4 leben müssen«, mutmaßte Weber, während Anna schweigend vor ihm die Treppe zum ersten Stock hinaufging.
    Martin Wittkamp öffnete ihnen die Wohnungstür, worauf Weber sofort seinen Dienstausweis zückte.
    »Nanu, Polizei? Was kann ich für Sie tun?«
    »Guten Tag, Herr Wittkamp. Das ist Kriminalkommissarin Anna Greve, ich bin Lukas Weber. Wir ermitteln in zwei Mordfällen, die hier in Hamburg verübt worden sind, und haben in dem Zusammenhang ein paar Fragen an Sie.«
    »Treten Sie doch ein«, sagte Martin Wittkamp und bat sie in den Flur der Wohnung, wo Weber die Fotos der zwei ermordeten Frauen aus der Tasche zog und sie Martin Wittkamp unter die Nase hielt.
    »Haben Sie eine der Frauen schon einmal gesehen?«, fragte er.
    Aufmerksam betrachtete Wittkamp zuerst das Foto von Hannelore Bloch und schüttelte verneinend den Kopf, dann wandte er sich dem zweiten zu.
    »Die hier kenne ich von irgendwoher«, tippte er auf Monika Jacobsens Foto. »Ich weiß nur nicht mehr, wo ich ihr begegnet sein könnte.«
    »Ist Ihnen Frau Jacobsen vielleicht einmal bei einer Tanzveranstaltung aufgefallen?«, half Weber ihm auf die Sprünge.
    »Sie haben Recht, Herr Kommissar, das ist allerdings
schon eine ganze Weile her. Ich glaube, ich habe sogar einmal mit ihr getanzt. Also ist sie doch die Frau, die tot am Elbstrand aufgefunden worden ist! Als ich ihr Foto in der Zeitung sah, dachte ich mir schon, dass sie es sein könnte, war mir jedoch nicht sicher. Aber wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Vorgestern Abend sind Sie bei einer Tanzveranstaltung im Curiohaus gewesen«, schaltete sich Anna Greve ein, »die Sie später zusammen mit einer Frau, die Sie erst kurz zuvor kennengelernt hatten, wieder verlassen haben. Kommt das öfter bei Ihnen vor, Herr Wittkamp?«
    »Wenn mir eine Frau gefällt, kann so etwas schon mal passieren«, schmunzelte er. »Aber was hat das eine mit dem anderen zu tun?«
    »Hat Ihnen Monika Jacobsen ebenfalls gefallen, Herr Wittkamp?«
    »Das schon, aber ich bin nicht mit ihr fortgegangen, sollte Ihre Frage darauf abzielen. Verdächtigen Sie mich etwa?«
    »Wir sind verpflichtet, allen Hinweisen nachzugehen, Herr Wittkamp«, übernahm Weber wieder.

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