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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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gesteigert hat«, stimmte Joachim Mettmann zu. »Und es steht für mich auch außer Frage, dass er weitermorden wird.«
    »Haben Sie mittlerweile eine Idee, welche Art von Gegenstand als Tatwerkzeug in Frage kommt?«, wandte sich Günther Sibelius an Dr. Severin.
    »Ja, das Tatwerkzeug ließ mir einfach keine Ruhe, daher habe ich ein wenig im Internet recherchiert. Irgendwie drängte sich mir im Zusammenhang mit der Art der Verletzungen der Gedanke an ein mittelalterliches Folterwerkzeug auf, das ich irgendwann einmal gesehen habe. Also bin ich auf die Homepage eines italienischen Waffenmuseums gegangen und bin dort tatsächlich auf einen interessanten Artikel gestoßen.«
    Dr. Severin zog ein Foto aus der vor ihm liegenden Akte und reichte es herum.
    »Auf dem Bild sehen Sie ein Folterinstrument, das ausschließlich bei Frauen Verwendung fand.«
    Anna betrachtete die Abbildung einer auf den ersten Blick unscheinbar aussehenden, vom Durchmesser her circa vier Zentimeter großen metallenen Kugel, die sich am Ende eines ebenfalls aus Metall gefertigten Stiels befand.
    »Die Grausamkeit der Waffe wird erst auf dem nachfolgenden Foto sichtbar«, reichte er eine zweite DIN-A4-Seite herum.
    Anna sah darauf ein Foto derselben Kugel, aus der nun eine Vielzahl messerscharfer Widerhaken herausragte.
    »Die Kugel wurde den Frauen in die Vagina eingeführt.
Danach wurde durch Druck am Ende des Stiels ein grausamer Mechanismus ausgelöst. Metallspitzen, die sich im Innern der Kugel befinden, fuhren heraus und bohrten und verhakten sich im Muskelfleisch. Dann wurde die Waffe mit einem Ruck wieder aus der Vagina herausgezogen. Die armen Opfer, zumeist waren es Frauen, die der Hexerei bezichtigt worden waren, sind daraufhin qualvoll verblutet.«
    »Meine Güte, wie viel Angst müssen die Männer in diesen patriarchalischen Zeiten vor dem weiblichen Geschlecht und seiner Macht gehabt haben, dass sie zu so etwas fähig waren«, murmelte Anna in sich hinein.
    »Aber kann man mit einer solchen Waffe ebenfalls das Schambein einer Frau von innen heraus zertrümmern?«, wollte Weber wissen. »Mir scheinen die Kugel und der Metallstiel nicht groß und lang genug zu sein, um eine dafür ausreichende Hebelwirkung zu entfalten.«
    »Da gebe ich Ihnen vollkommen Recht, Weber. Ich glaube auch nicht, dass es sich bei diesem Folterinstrument um die Tatwaffe handelt. Allerdings könnte der Täter davon inspiriert worden sein und etwas Ähnliches verwendet oder sogar konstruiert haben.«
    »Wozu er ein Mann mit außergewöhnlichen handwerklichen Fähigkeiten sein müsste«, fügte Werner Freiwald an.
    »Hat Ihre Suche nach dem Unbekannten aus dem Curiohaus inzwischen Ergebnisse gebracht?«, wandte sich Günther Sibelius an Anna, die kopfschüttelnd verneinte, um anschließend die Ergebnisse von Malte Jacobsens und Sabine Hofraths Befragung zusammenzufassen.

    »Und wie sieht es sonst aus? Was ist mit der Telefonliste der Jacobsens?«
    »Auch dazu gibt es nichts Neues«, meldete sich Lars Haberland zu Wort. »Wir haben alle Nummern überprüft, sind dabei jedoch auf keinen der Familie unbekannten Teilnehmer gestoßen. In der Zwischenzeit haben wir uns auch alle Bewohner der Schrebergartensiedlung, in der Hannelore Bloch ermordet wurde, noch einmal systematisch vorgenommen. Wie es aussieht, war die Siedlung am Abend der Tat so gut wie menschenleer, und den wenigen Leuten, die sich zur bewussten Zeit dort aufgehalten haben, ist nichts Verdächtiges aufgefallen. Kein Wunder, zumal das Wetter an diesem Abend nicht gerade zu einem Spaziergang eingeladen hat. Der Täter hätte sich für den Mord an Hannelore Bloch keinen geeigneteren Zeitpunkt aussuchen können.«
    »Die Befragung von Frau Blochs Arbeitskollegen ist bisher genauso ergebnislos verlaufen, Chef«, übernahm Ferdinand Huber wieder. »Anscheinend ist sie, was ihr Liebesleben angeht, mehr als verschwiegen gewesen. Mit keinem Wort hat Hannelore Bloch ihre Internetsuche nach Bekanntschaften gegenüber einem ihrer Arbeitskollegen erwähnt.«
    »Wie ist der Stand der Ermittlungen bei Ihnen, Frau Mendelson?«, fragte Sibelius weiter.
    »Inzwischen habe ich alle einschlägig bekannten Verdächtigen geprüft, aber keiner von ihnen kommt als Täter in Frage. Genauso wenig hat die Überprüfung eines vor zwei Wochen aus Österreich eingereisten, mehrfach vorbestraften Sadisten ergeben. Zurzeit checke ich gerade die Herrn Jacobsen nach der Beisetzung
seiner Frau zugegangene Trauerpost auf mögliche

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