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Totenruhe

Titel: Totenruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Burke
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Ducane wohl manchmal hier bei seiner Mutter sein durfte, ja vielleicht sogar nachts neben ihr geschlafen hatte. Auf der anderen Seite des großen Betts stand ein Hundekörbchen, das beinahe so voller Rüschen war wie Katys Bett.
    »Wo ist der Hund?«, fragte O’Connor.
    »Gute Frage. Wahrscheinlich bei Mrs. Ducane.«
    »Auf dem Boot? Das glaube ich nicht.« Er dachte einen Moment lang nach. »Wo ist Katys Wagen?«
    »Katys kleiner Sportwagen steht vor dem Haus ihrer Schwiegereltern.«
    »Und der Wagen der Ducanes?«
    »Am Jachthafen. Offenbar sind Todd und Katy seinen Eltern bis zu deren Haus gefolgt und haben sich dann im Wagen der Ducanes auf den Weg zum Hafen gemacht. Im Gegensatz zu den Linworths fahren die Ducanes selbst.«
    »Was ein Jammer ist, denn andernfalls hätte vielleicht jemand ihre Abwesenheit bemerkt, ehe Katys Mädchen aus San Diego zurückgekehrt ist.«

    »Stimmt. Die Ducanes haben überhaupt weniger Dienstboten als die Linworths. Die Haushälterin und Köchin wohnt nicht im Haus, und sie kommt nur montags bis freitags.«
    »Sie bleiben gern unter sich, und es widerstrebt ihnen, jemandem einen anständigen Lohn zu zahlen. Frag mal die Leute, die bei Ducane Industries schuften. Wenn der Krieg nicht gewesen wäre …«
    »Schäbig, was?«
    »Du würdest garantiert nicht in ihre Dienste treten wollen. Schäbig gegenüber Arbeitskräften, ja. Was aber nicht heißt, dass sie selbst nicht gut leben würden. Sie kaufen sich alles, was ihnen Spaß macht.«
    »Wie zum Beispiel eine Jacht.«
    »Genau.«
    O’Connor sah sich noch einmal im Zimmer um. »Jack hat mir erzählt, dass Todd eine Geliebte hat.«
    Norton zog die Brauen hoch. »Sag bloß. Also, ich habe nicht angenommen, dass sie ihre Schlafzimmer auf diese Art eingerichtet haben, weil er schnarcht. Weißt du, wie diese Geliebte heißt?«
    »Nein. Aber vielleicht kann Jack dir mehr sagen.«
    »So wie ich den schönen Jack kenne, war er schon vor Todd bei ihr.«
    »So schön ist er zurzeit gar nicht. Womöglich braucht er einen neuen Spitznamen.«
    Norton schüttelte den Kopf. »Er wickelt alle mit seinem Charme um den Finger, ganz egal, wie seine Visage auch aussehen mag, wenn der Verband ab ist.«
    »Mag sein. Also ist weiter nichts aus dem Haus geraubt worden? Nur der kleine Max?«
    »Außer dem Leben einer Frau? Nein, nichts, soweit wir es beurteilen können. Ach, ich sollte vielleicht erwähnen, dass Katys Mutter ihr am Abend der Party einige Diamanten geschenkt hat, eine Halskette und Ohrringe, vermutlich ein Familienerbstück
der Vanderveers. Die sind auch spurlos verschwunden.«
    »Wo hätte sie sie hingetan?«
    »Was meinst du damit?«
    »Gibt es hier im Haus einen Safe? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ihre Mutter ihr Diamanten schenkt, ohne zu wissen, dass sie einen sicheren Aufbewahrungsort für sie hat.«
    »Weißt du, warum ich dich mag, Conn? Dir fallen Fragen ein, auf die die meisten meiner Kollegen von der Mordkommission nicht kommen. Zum Glück ist mir die aber selbst eingefallen. Es ist einer im Wandschrank.«
    »Irgendwo hinter den Kleidern?«
    »Genau. Wir haben die Zahlenkombination von Lillian Linworth höchstpersönlich bekommen. Sie sagt, nur sie und ihre Tochter kannten die Zahlen. Ihr zufolge hat Katy sie diese Woche erst geändert.« Er lächelte. »Mrs. Linworth ist ein anderer Fall. Sie hat mich vorgewarnt, dass sie sie eventuell erneut ändert.«
    »Und warum schaust du in einem Privathaus in den Safe? Wenn Katy zurückkommt …«
    »Dann kann ihre Mutter ihr sagen, dass sie wissen wollte, ob die Diamanten sicher verstaut worden waren, ehe Katy an Bord der Jacht gegangen ist. Als Mrs. Linworth den Safe aufgemacht hat und die Diamanten nicht darin waren, meinte sie, sie sei sich sicher, dass ihre Tochter nach der Party nicht mehr zu Hause war, weil Katy sonst die Diamanten sofort weggeräumt hätte.«
    »Und, hat sie etwas anderes darin gefunden?«
    »Papiere. Eine Urkunde über den einzigen Grundbesitz, der Katy gehört - ein Haus in Arrowhead, das Lillian ihr geschenkt hat, als sie achtzehn wurde.«
    »Ah ja. Dort ist Katy zur Welt gekommen. Also hatte sie zumindest das Anwesen dort, wenn ihr schon das Haus hier nicht gehört.«

    »Außerdem lag ein Testament im Safe. Am Freitagnachmittag ausgefertigt.«
    »Ein Testament? Am Freitag, sagst du? Sie hat den Tag vor ihrem einundzwanzigsten Geburtstag damit verbracht, ein Testament zu verfassen?«
    »Interessant, was? Nicht viele Leute in diesem Alter denken

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