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Totensonntag: Kriminalroman (German Edition)

Totensonntag: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Totensonntag: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Föhr
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die Polizei.«
    »Ah ja? Wusste ich gar nicht.«
    »Indirekt. Ich baue Alarmanlagen.«
    »Verstehe. Wären Sie so nett, das Tor zu öffnen?«
    »Ich will nicht mit Ihnen reden.«
    »Es geht nur um ein paar Informationen über Ereignisse, die sehr lange zurückliegen. Jemand meinte, Sie könnten uns weiterhelfen.« Er sah genervt zu Claudia, die sich gerade im Spiegel der Sonnenblende betrachtete und den Lippenstift nachzog.
    »Ich rede mit niemandem. Muss ich auch nicht. Ich kenne meine Rechte.«
    »Sie müssen nicht mit der Polizei reden. Mit der Staatsanwältin schon.«
    »Nur, wenn ich vorgeladen werde.«
    »Tja«, sagte Claudia. »Er kennt seine Rechte.«
    Sie klappte die Sonnenblende hoch, stieg aus dem Wagen und baute sich vor der Kamera auf. »Hallo, Herr Beck!« Sie winkte in die Kamera, lächelte und verschränkte die Arme dergestalt vor ihrer Brust, dass ihr Busen nach oben geschoben wurde und sich im Ausschnitt der Bluse ein üppiger Anblick bot. »Sehr imposant, was Sie hier aufgebaut haben. Das haben Sie doch gebaut?«
    »Äh … jaja«, kam es aus dem Lautsprecher. Becks Stimme klang etwas weniger harsch.
    »Ich bin ja gewissermaßen auch im Sicherheitsgewerbe«, sagte Claudia. »Sie können mir bestimmt einiges erzählen.«
    »Also ich will net unbescheiden sein. Aber da finden Sie wenige, die sich auskennen wie ich.«
    »Ja, das haben mir schon die Kollegen in München gesagt.«
    »Ehrlich? In München?«
    »Sie haben einen Ruf, Herr Beck. Und soll ich Ihnen was gestehen?« Sie blickte mit Raubkatzenaugen in die Kameralinse. »Ich wollte Sie schon immer mal kennenlernen.«
    »Echt jetzt?« Ein unsicheres Lachen kam aus dem Lautsprecher. »Na ja, ich lass nur ungern jemand ins Haus. Aber wie Sie sagen – mir san ja sozusagen im gleichen Geschäft tätig.«
    Wallner sah zu Claudia und schüttelte fassungslos den Kopf. Sie zwinkerte ihm zu.
    »Wenn das Tor aufgeht, haben S’ genau zehn Sekunden, dann geht’s wieder zu. Also net trödeln.«
    Mit einem Rucken bewegte sich das Einfahrtstor zur Seite.

    Die Sicherheitsvorkehrungen hätten einen Palast hinter der Glasscherbenmauer vermuten lassen. Stattdessen verbarg sich ein kleines Landarbeiterhaus hinter dem Tor, das durch einige Anbauten im Lauf der Jahrzehnte erweitert worden war und einen verschachtelten Eindruck bot. Die Fenster im Parterre waren vergittert. Die Freifläche vor dem Haus bestand aus Kies. Nur am Rand der Mauer gab es schmale Beete. Offenbar war dem Hausherrn an einem freien Sichtfeld gelegen. Ein Kleinlaster mit der Aufschrift BECK SECURITY GMBH stand vor dem Haus. Kameras waren hier nicht zu sehen. Wallner aber war sicher, dass sie irgendwo lauerten, wo man sie nicht auf den ersten Blick entdeckte.
    Als sie das Auto abgestellt hatten und sich der Haustür näherten, ertönte aggressives Hundebellen. Ein Hund war jedoch nicht zu entdecken. Auch kein Zwinger.
    Uwe Beck öffnete die Tür unaufgefordert. Er trug eine braune Cordhose, ein gelbes Hemd, sein grünkarierter Pullunder hatte Essensflecken. Wallner schätzte ihn auf etwa fünfzig. Das Haar war blond, kräftig, mit grauen Strähnen. An den Füßen trug Beck Hauspantoffeln.
    »Kommen Sie rein. Extra aufgeräumt hab ich natürlich nicht. Wusste ja nicht, dass Sie kommen.« Er schlurfte voraus in eine Art Wohnzimmer, in dem sich bis unter die Ecke Kameras, Bildschirme, Computerbauteile und anderes elektronisches Gerät stapelte, teils auseinandergebaut, teils noch in der Originalverpackung. All das aber war sorgsam geordnet und mit System abgelegt.
    Neben einem Kopiergerät lümmelte ein zotteliger Hund auf einer verhaarten Decke und betrachtete die Besucher mit einer Mischung aus Neugier und Sorge.
    Claudia beugte sich zu dem Hund hinunter. »Hast du gerade so gebellt?«
    »Nein«, sagte Beck. »Der Hund draußen kommt vom Tonband. Nehmen Sie Platz.«
    Er ging zu einer Couch und räumte mit hastigen Griffen ein Brotzeitbrettchen beiseite. Die zu Boden fallenden Wurstreste lockten den Hund herbei, der unvermutet hurtig aufsprang und sich die Extraportion einverleibte. Beck setzte sich auf einen Hocker, von dem er zuvor einen Drucker wegräumte. Wallner und Claudia nahmen auf dem Sofa Platz und hielten achtsam Ausschau nach organischem Material.
    »Womit kann ich Ihnen dienen?« Beck hatte die Ellbogen auf seinen Knien und glotzte Claudia in die Bluse.
    »Wir suchen eine Frau namens Frieda Jonas. Sie ist vermutlich am zweiten Mai fünfundvierzig gestorben und wurde hier in

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