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Totentanz im Monsterland

Totentanz im Monsterland

Titel: Totentanz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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so einen unangenehmen Geschmack nach faulendem Laub im Maul.« Gottfried verzog seine Schnauze zu einer Grimasse des Abscheus. »Bah. Könnte ich bitte etwas zu essen haben, um meine Geschmacksnerven zu reinigen? Und überhaupt, es ist schon ziemlich lange her, seit ich das letzte Mal anständig gegessen habe. Wenn ich bedenke, daß ich in Mutter Ducks Königreich gekommen bin, weil es für seine gute Küche berühmt war…«
    »Gute Küche?« fragte Norei mit leichtem Beben in der Stimme.
    »Verdammnis«, fügte Hendrek der Vollständigkeit halber hinzu.
    »Delikate Häppchen«, erklärte Gottfried. »Ihr wißt schon, Schweine, kleine rotgekleidete Mädchen, gut abgehangene Großmütter. Die wölfische Ernährung zeichnet sich durch bemerkenswerte Vielfalt aus.«
    Snarks winkte Gottfried freundlich mit seinem Stab zu. »Warum bist du kein guter Wolf und machst dich auf, dir delikate kleine Häppchen zu suchen? Ich bin mir sicher, daß du da draußen auf die eine oder andere zähe Großmutter treffen wirst. Wir müssen allerdings in der Zwischenzeit Pläne schmieden.«
    »Verdammnis«, stimmte Hendrek zu.
    »Deine Freunde haben recht«, bemerkte Norei mit fester Stimme. »Wir müssen schnell planen – aber daß wir überhaupt planen können, ist dein Verdienst, Wuntvor. Du warst phantastisch!«
    Norei hatte meine Hand ergriffen, während sie sprach, und ich konnte nicht anders, als bei dem dicken Lob in ein dümmliches Grinsen zu verfallen. Und doch, so schmeichelhaft die Worte meiner Geliebten auch waren, mir war, als hätte ich sie nicht ganz verdient. In Wahrheit, so teilte ich meinen Gefährten nun mit, hatte ich mein gesamtes Verhandlungsgeschick meinem Meister abgeschaut. Ich hatte mir nur in Erinnerung gerufen, wie Ebenezum einst, als wir Tod zum erstenmal getroffen hatten, mit ihm umgegangen war. Und ich hatte wahrhaftig nichts anderes getan, als getreulich das Vorbild meines Meisters nachzuahmen.
    »Du bist zu bescheiden…« setzte Norei an.
    »Das ist fast so gut wie Schuhbert-Power!« fügte Tap hinzu.
    »Ich wußte schon immer, daß wahre Größe in ihm schlummert«, bemerkte das Einhorn. »Was für ein Lehrling! Was für ein Schoß!«
    Im Chor schmetterten die Zwerge ein Liedchen:
     
Hey Boß, Hey Boß,
Du bist famos!
     
    »Wie also sieht dein Plan aus?« wollte Snarks wissen.
    Ich teilte ihnen wahrheitsgemäß mit, daß ich noch keinen hätte.
    »Verdammnis«, sagte Hendrek.
    Ich erklärte weiterhin, daß mein Meister nur bis zu diesem Punkt gelangt sei. Ebenezum hatte mich gelehrt, Tods Schwachpunkte herauszufinden. Nun jedoch, da ich sie gefunden hatte, wußte ich nicht, was ich mit meinem neuerworbenen Wissen anstellen sollte. Mein Meister hatte einst eine Kombination aus Armdrücken und Niesen benutzt, um das Schreckgespenst in die Flucht zu schlagen. Doch auf diese Art von Tricks würde Tod nun gut vorbereitet sein. Wenn ich Tod besiegen und meinen Meister seinen Klauen entreißen wollte, würde ich mir etwas Neues einfallen lassen müssen.
    »Du hast also noch nicht einmal den Ansatz eines Plans?« brachte Snarks in seiner unnachahmlichen Art die Situation auf den Punkt.
    »In der Tat«, stellte ich fest.
    »Verdammnis«, bemerkte Hendrek.
    Die Sieben Anderen Zwerge traten einen Schritt vor:
     
Hey hunn, hey hunn,
Wuntvor braucht Hilfe nun.
     
    Schleimi trat noch einmal einen Schritt vor. Er streckte mir eine große Glaskugel entgegen.
    »Verzeihung«, schleimte Schleimi. »So nichtswürdig ich auch sein mag, aber vielleicht wäre es möglich, daß wir einen, wenn auch geringen, nichtswürdigen Beitrag zum Gelingen eurer edlen Queste beitragen könnten. In diesem Geiste könnten wir unter Umständen ein winziges Stückchen unseres nichtswürdigen…«
    »Halt die Klappe und gib ihm das Ding schon«, schnappte Grobi.
    »O je«, winselte Schleimi. »Ja, ja.«
    Ich nahm die Glaskugel aus seinen ausgestreckten Händen entgegen.
    »Es ist eine Kristallkugel, nicht wahr?« sagte Norei, und ihre Stimme klang höchst erstaunt.
    »O je«, antwortete Schleimi. »O je, das ist es. Keine besonders wertvolle Kristallkugel, natürlich, wie könnten wir nichtswürdigen Kreaturen auch schon an etwas Wertvolles – aber es ist das Beste, was wir anbieten können…«
    »In meinen Augen sieht es nach einer sehr hübschen Kristallkugel aus«, widersprach Norei. »Nicht wahr, Wuntvor?«
    »In der Tat«, antwortete ich. »Ich fühle mich geehrt. Wo immer…«
    »Wir haben sie Mutter Duck gestohlen!« brüstete

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