Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Totentanz im Monsterland

Totentanz im Monsterland

Titel: Totentanz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
Vom Netzwerk:
doch ist, euch hinter meinem Rücken zu kontaktieren. Doch niemand ist cleverer als Tod.« Das Gespenst lachte, ein Geräusch, als würden Tausende von Fischen auf dem Trockenen verenden. Der Wolf starrte uns mit haßerfüllten Augen an, und absolute Stille umgab uns, als warte die ganze Welt auf Tods Worte.
    Dann sah der Wolf von uns weg. »Ich habe jetzt genug von diesem Unsinn. Ich denke, diesmal werde ich ein letztes Angebot unterbreiten. Hört gut zu, wenn ihr den Zauberer lebend wiedersehen wollt!«

 
Kapitel Vier
     
     
Die Weisen sagen, daß ›Laufen gut für die Gesundheit ist‹, und in diesem Fall stimme ich mit den Weisen überein, besonders in den Fällen, wo man durch ein waffen-, klauen-, staatliche Vorladungen und Feuerblaseinrichtungen tragendes Wesen verfolgt wird – dies gilt auch für eine Kombination der oben genannten Wirkmöglichkeiten.
    aus: – LEHREN DES EBENEZUM, Band XXXIV
     
    »Ebenezum ist ein toter Mann«, sagte der Wolf mit der Stimme des Schreckgespenstes, »es sei denn, ihr schreitet ein.« Gottfried unterbrach sich, um bösartig zu grinsen. »Nein, nein. ›Einschreiten‹ ist nicht ganz das richtige Wort. ›Opfern‹ wäre treffender.«
    »In der Tat?« erwiderte ich, und meine Stimme klang fest, auch wenn sich ein flaues Gefühl in meinem Magen ausbreitete und langsam hochstieg. Tod wollte also wieder reden. Diesmal würde ich die Informationen aus ihm herausquetschen, an denen mir lag.
    »Ich sollte dich jetzt mit in mein Reich nehmen!« knurrte der Wolf. »Aber nein. Es muß deine eigene freie Entscheidung sein, wenn du zu mir kommst. Ach und Weh, wie sich doch das Schicksal gegen mich verschworen hat! Sonst würdest du immer weiter mit deiner Ewigen-Lehrlings-Existenz fortfahren« – der Wolf schauderte – »für immer und ewig. Solltest du dies wählen, so wird dein Meister für immer bei mir bleiben.« Gottfried erlaubte sich ein kleines, zynisches Lächeln. »Du hast ja gehört, was der clevere Magier gesagt hat: Er befindet sich tatsächlich bereits im Königreich der Toten, und der einzige Weg für ihn, dort wieder herauszukommen, ist dein Opfer.«
    »In der Tat«, bemerkte ich lahm und bemühte mich währenddessen, schnell nachzudenken. »Du möchtest also, daß ich auf der Stelle mit dir komme, ohne Argumentationsaustausch, ohne Verhandlungen, ohne alles sozusagen?«
    »Genau das«, erwiderte der Wolf, doch schienen leise Zweifel in seiner Stimme zu schwingen. »So dachte ich es mir. Ansonsten, du weißt ja, würde dein Meister…«
    »Schon gut, ich bin über meinen Meister bestens informiert«, unterbrach ich schnell. »Doch es will mir recht stumpfsinnig erscheinen, ziemlich langweilig und nicht im geringsten einfallsreich, denn du entführst mich ganz sang- und klanglos aus dem Land der Lebenden.«
    »Stumpfsinnig? Langweilig? Einfallslos?« Gottfried knirschte mit den Zähnen. »Tod ist alles andere als das! Ich kenne weit mehr interessante Methoden, dich vom Leben zum Tode zu befördern, als du dir…«
    »Sicher, sicher«, unterbrach ich ihn erneut. »Und es würde mich freuen, auf eine dieser interessanteren Methoden hinweggerafft zu werden.«
    »Tatsächlich?« Das Wolfsmaul öffnete sich erstaunt. »Schwebt dir irgendeine bestimmte Methode vor?«
    »Du kannst drei oder vier hintereinander ausprobieren, wenn du magst«, entgegnete ich großzügig.
    »Du meinst, ich darf den Ewigen Lehrling drei- oder viermal hintereinander töten?« Gottfried klatschte in die Vorderpfoten. »Du bist so gut zu mir. Wann können wir anfangen?«
    »Noch nicht sofort, bitte«, antwortete ich. »Ich glaube, wir haben noch Zeit, um erst ein kleines Spielchen zu spielen.«
    »Spielchen?« sagte der Wolf und schaute mich mißtrauisch an. »Ich bin der Meister aller Spiele!«
    »In der Tat.« Ich erlaubte mir den Anflug eines Lächelns. Das ging ja besser, als ich zu hoffen gewagt hatte. »Dann hast du also nichts dagegen, mit jemandem zu spielen, der so unerfahren im Regenwald des Spieldickichts ist wie ich?
    Natürlich sollte es einen Preis für den Gewinner geben, damit auch der rechte Anreiz gegeben ist.«
    »Ein Preis?« entgegnete der Todeswolf gehässig. »Wie damals, als ich Armdrücken mit deinem Meister spielte, und er mich durch böse Tricks aus einem ganzen Königreich vertrieben hat? Du mußt Tod schon für einen kompletten Schwachkopf halten! Ich lasse mich kein zweites Mal betrügen!«
    »In der Tat? Nun, wenn du es so siehst…«, ich hielt inne, um zu gähnen,

Weitere Kostenlose Bücher